Seit kurzem ist der Film „Der Prinz von Zamunda 2“ auf Amazon online und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
In den 80ern war Eddie Murphy der Comedy Star schlechthin. Mit seinen Stand Ups begeisterte er Millionen. Aber auch im Kino konnte er mit Filmen wie „Beverly Hills Cop“, „Die Glücksritter“ oder „Auf der Suche nach dem Goldenen Kind“ einen Hit nach dem anderen feiern. Doch wie bei so vielen Helden der 80er, begann sein Stern mit der Jahrtausendwende zu verblassen und ein kommerzieller Flop jagte den nächsten. Zwar konnte Eddie Murphy durch ein Genre Wechsel, zumindest noch Kritiker überzeugen, aber der große Hit blieb ihm verwehrt. Und was macht man, um wieder zurück nach oben zu kommen? Natürlich was schon viele vor ihm versucht haben, man nimmt einen alten Klassiker und macht Jahrzehnte später eine Fortsetzung, nach der kein Fan bisher gefragt hat und hofft, dass es ein Hit wird. Nur leider klappt das nicht immer so wie gedacht.
Nun 32 Jahr nach dem Kinohit „Der Prinz von Zamunda“, erscheint, nicht wie geplant im Kino die Fortsetzung. Denn aufgrund der Coronapandemie hat sich Amazon die Rechte geschnappt und ging nun mit der Fortsetzung, die keiner wollte, auch in 4k online. Wir haben den Film natürlich für euch getestet und können euch sagen, ob der Film seinem Vorgänger gerecht wird, oder doch mal wieder ein verzweifelter Versuch ist, an alte Zeiten an zuknüpfen.
Story:
Prinz Akeem und seine Frau Lisa sind in Zamunda glücklich verheiratet und haben 3 wundervolle Töchter, doch der Wirtschaftskrieg mit dem bösen General Izzi macht Akeem zu schaffen. Die einzige Hoffnung auf Frieden wäre eine Heirat zwischen seiner Tochter Meeka und Izzis Sohn. Damit wäre aber Izzis Sohn der zukünftige König, weil nur ein Mann darf auf den Thron von Zamunda. Doch dann findet Akeem heraus, dass er vor der Ehe mit Lisa in den USA einen unehelichen Sohn gezeugt hat. Schnell reißt er nach Amerika und holt seinen „Bastard Sohn“ Lavelle nach Zamunda, mit dem Ziel, dass dieser General Izzis Tochter heiratet, um so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Doch mit Lavelles Familie und deren Queens Streetstyle Verhalten, hat er nicht so ganz gerechnet und schnell endet die Situation im Chaos.
Eindruck:
Natürlich habe ich den Vorgänger bereits mehrfach gesehen und finde den auch recht witzig. Die Fortsetzung erreicht aber leider nicht das Level. Was aber toll ist, dass man alle Darsteller von damals wieder mit an Bord geholt hat, was dazu führt, dass man das Gefühl kriegt, die Zeit wäre nie vergangen. Zumal Eddie Murphy immer noch sehr jung aussieht und man gar nicht merkt, dass er bereits 59 Jahre auf seinem Buckel hat. Ebenfalls merkt man dem Cast deutlich an, dass alle mit unglaublich viel Spaß bei der Sache sind und einfach nur die Sau rauslassen wollen. Dabei hatten sie wohl eine coole Zeit, was man vor allem bei Wesley Snipes merkt, der als General Izzi fast schon wie ein Showstealer agiert und regelrecht auftrumpft. Neben unglaublich vielen alten bekannten Darstellern, kriegt man auch jede Menge Fan Service und Insider aus dem ersten Teil geboten, inklusive Rückblenden aus dem ersten Teil, sodass der Vorgänger auf seine Art regelrecht zelebriert wird, ohne diesen einfach nur zu kopieren. Außerdem hat man dem Ganzen eine andere Story geben, trotz ähnlicher Thematik. Sprich man sollte den Vorgänger also gesehen haben, um „Der Prinz von Zamunda 2“ besser genießen zu können, weil man ansonsten viele Jokes und Insider gar nicht erkennt.
Überraschungen gibt es trotzdem nicht. Die Story ist von Anfang bis Ende vorhersehbar, aber es war ein kluger Schachzug, die Handlung zum Großteil nach Zamunda zu verlegen, um dort das Treffen der Kulturen zu organisieren und nicht alles in Queens zu wiederholen. Dadurch fühlt es sich deutlich frischer und neuer an. Neben der Botschaft der wahren Liebe, werden auch die starken Frauen zelebriert. Nicht nur wie Lisa den „armen“ Prinzen Akeem um den Finger wickelt und sich wunderbar durchsetzt, auch die kleine Kiki Layne, als älteste Tochter Prinzessin von Meeka, macht ihre Sache wirklich super und sorgt zum Finale mit Wesley Snipes für einen sensationellen Jubelmoment. Comedian Jermaine Fowler, als Prinz Akeems unehelicher Sohn Levelle, kann da mit den anderen nicht so mithalten. Er wirkt zwar stets bemüht und man merkt, dass er die jüngere Version von Akeem damals in Queens spielt, nur eben mit mehr Streetstyle, aber seine Sprüche und seine Art sind auf Dauer sehr anstrengend.
Allgemein sind viele Sprüche und Jokes teilweise over the top und sorgen eher zum Augen verdrehen, als das sie lustig sind. Auch seine US-Familie ist recht anstrengend. So richtige Schenkelklopfer sind leider eher selten, auch wenn so mancher Klassiker von damals, wenn auch in etwas abgewandelter Form, auftaucht. Langweilig ist es trotzdem nicht. Vieles reicht eher zum lockeren Schmunzeln und das Ende ist ein klassisches Feel Good Ende, was in der Form auch funktioniert. Man wird das Anschauen nie bereuen, aber gleichzeitig verpasst man auch nichts, wenn man den Film nicht schaut.
Fazit:
Man merkt, das Cast und Crew den Vorgänger in Ehren halten. Alle sind mit viel Spaß dabei und es gibt jede Menge Fan Service. Auch die Botschaften sind sehr gut gemacht, wenn sie auch ein bisschen mit dem Zaunpfahl daher kommen. Leider zündet nicht mehr jeder Joke so gut wie beim Vorgänger, da hat der Zahn der Zeit schon ein bisschen an den Sprüchen genagt. Auch wenn diese für Fans des ersten Teils sicherlich noch seinen Charme haben. Für einen netten Filmabend reicht der „Prinz von Zamunda 2“ definitiv, aber er ist kein absoluter Must See Titel.
Hier erhältlich:
- Der Prinz von Zamunda 2
(Pierre Schulte)
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