Der König der Löwen – Kino Review | Walt Disney Company

Der KÖnig der Löwen Kino Review szenenbild

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Inhaltsverzeichnis

STORY

Im schönen und idyllischen Afrika herrscht König Mufasa über das geweihte Land und sorgt für Frieden und Harmonie. Doch sein Bruder Scar lechzt seit Jahren nach dem Thron und mit der Geburt von Mufasas Sohn Simba, rückt dieser Traum in unerreichbar weite Ferne. So heckt Scar einen hinterhältigen und rücksichtslosen Plan aus, um endlich an die Herrschaft zu gelangen – koste es was immer es wolle.

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KRITIK

Walt Disney Home Entertainment tobt sich 2019 mal so richtig aus – mit Dumbo und Aladdin wurden bereits zwei heißgeliebte Klassiker vom Papier auf die Leinwand neu verfilmt und konnten, wie die Originale, mit Ihrem unnachahmlichen Charme und besonderen Zauber überzeugen. Doch nun folgt mit „Der König der Löwen“ das Meisterwerk schlechthin aus der Schmiede Disneys und die Messlatte könnte nicht höher sein – immerhin war der Ansturm zu seiner Zeit in unserem Kino dermaßen groß, dass seitlich im Saal zusätzliche Klappstühle aufgestellt wurden, um den ein oder anderen Zuschauer mehr unterbringen zu können – so wie mich einst. Aber auch nach Jahrzehnten ist die breite Masse von Klein bis Groß weiterhin begeistert, was sich besonders im spürbaren Interesse der Zuschauer für die Neuverfilmung zeigt und die Erwartungen sind immens.

Um kein Risiko einzugehen, wurde das Projekt niemand Geringeres als Jon Favreau anvertraut, der 2016 mit „Das Dschungelbuch“ bereits eine erfolgreiche Neuverfilmung beigesteuert hat und mit seiner Erfahrung der Aufgabe gewachsen ist – auch wenn die zu bewältigende Hürde gewaltig ist und es bestimmt kein einfaches Vorhaben sein wird, dem Original in allen Belangen gerecht zu werden.

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Licht aus, Spot an! Von der ersten Sekunde, mit dem Einsatz der allseits bekannten musikalischen Untermalung und den ersten Bildern, hat man das Gefühl einen alten Freund nach vielen Jahren wieder zu sehen und umgehend ist eine spürbare Vertrautheit vorhanden – so nah ist man dem Original treu geblieben. Man erblickt wunderschön eingefangene Landschaften, die unsere prächtige Natur demonstrativ zur Schau stellt und hinzu gesellt sich in glanzvollem Schein die bunte Tierwelt, die mit einer faszinierenden Perfektion mittels 3D-Computereffekt lebensecht mit der afrikanischen Natur verschmolzen werden – aber ist dem so? Regisseur Jon Favreau hat sich diesbezüglich zu Wort gemeldet und mitgeteilt, dass der neue „König der Löwen“ vollständig digital am PC erstellt wurde und trotz dieser Tatsache handelt es sich ausdrücklich nicht um einen Animationsfilm – wobei dieser Diskussionspunkt eine tatsächliche Daseinsberechtigung hätte. Nichtsdestotrotz setzt die geschaffene Welt neue Maßstäbe und demonstriert wie stark sich die CGI-Technologie in den letzten Jahren verbessert hat. Die komplette Tierwelt sieht fantastisch aus und offenbart die kleinsten Details in Form von Härchen oder Fellunreinheiten – auch die Natur profitiert optisch vom heutigen Standard und wirkt einhüllend lebensecht, da einfach jede noch so alltägliche Kleinigkeit berücksichtigt wurde.

Bedient man sich bei der Optik von der neusten Technologie, so legt man inhaltlich viel Wert auf die traditionelle Geschichte um den kleinen Simba und greift quasi Szene für Szene auf den Klassiker von 1994 zurück. Viele Kameraeinstellungen und Sequenzen wurden identisch adaptiert, aber nicht nur die einzelnen Szenen wurden unverändert übernommen, auch komplette Dialoge sind im neuen „König der Löwen“ wiederzufinden und passen immer noch wie die Tatze auf’s Auge. Eingefleischte Fans werden problemlos etliche Sätze in Gedanken nachsprechen können – aber wem will man das übel nehmen. Immerhin funktionieren die Dialoge auch noch zur heutigen Zeit makellos und sind zusätzlich prägend und wegweisend – nicht nur für Simba, sondern auch für die jungen Zuschauer der aktuellen Generation.

Mit der Neuverfilmung wollte man gefühlt den kindlichen Touch des Zeichentrickfilms ablegen und durch die real wirkenden Tiere dem Film eine reifere und ernsthaftere Note verleihen – schließlich befasst man sich mit der unangetasteten Wildnis und thematisch ist die Geschichte eigentlich keine leichte Kost. In erster Instanz gelingt auch Jon Favreau die besagte Darstellung, welche rauer, schmutziger und weniger bunt daher kommt – aber leider kränkelt auch der Film daran, da die richtige Balance nicht getroffen wurde und besonders die Charaktere leiden unter diesem Aspekt. Der eigentlich eingebildete und arrogante Scar, dem durch den damaligen Synchronsprecher Thomas Fritsch die perfekt tückische und sarkastische Stimmlage verliehen wurde, ist nun sehr zynisch und verbittert in seinem Auftreten und seiner Wortwahl. Der Charakter verliert dabei einerseits die Sympathiepunkte aus dem Zeichentrick und andererseits sein Status als der Intelligenzlöwe, der hinterlistig und gewieft agiert. Insgesamt verfehlt man das Ziel den animierten Charakteren Leben einzuhauchen, was in emotionaler Hinsicht ein gehöriges Manko ist, dass sich wie ein roter Faden durch den Film zieht. Verständlicherweise kann man nicht – wie im Zeichentrick – auf die Mimik zurückgreifen und so sind eben realitätsgetreu die Gesichtszüge der Tiere, egal ob heiter oder traurig, sehr eingegrenzt.

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Aber spätestens hier hätte die Körpersprache oberste Priorität haben müssen, um genau diesen fehlenden Gefühlsausdruck wett zu machen, doch leider wurde dieser Punkt außer Acht gelassen und die Körpersprache genießt keine tragende Rolle. Selbigen Schuh müssen sich teils auch die deutschen Synchronsprecher anziehen, die im Vergleich zum Original nicht ansatzweise die unterschiedlichen Gefühlslagen mit Ihrer Stimme wiedergeben und vervollständigen die missglückte Machart.

Zusammengefasst fehlt es dem neuen „König der Löwen“ an Herz und Seele und der Funken der Begeisterung möchte in keinster Weise überspringen, da die beliebten Charaktere allesamt flach und ohne jegliche Tiefe daherkommen. In den schweren und bedrückenden Momenten wird man emotional weder berührt noch ergriffen und jenes zählt auch für die spaßigen Augenblicke, die höchstens ein Lächeln hervorbringen – mehr aber nicht.

Misslingt die Balance bei den Charakteren, so fehlt auch das nötige Fingerspitzengefühl bei bestimmten Sequenzen, die durch minimale Abweichungen eher störend auffallen. Zum Beispiel werden wiederholt Szenen verkürzt und verfehlen dadurch die Wirkung, um eben jenen Moment zur totalen Entfaltung kommen zu lassen – manch wichtige Szene wurde sogar unbegreiflicherweise weggelassen. Gleiches zählt ebenfalls für die Musik, die gelegentlich unpassend im Hintergrund läuft oder zu früh oder zu spät ein- bzw. ausgeblendet wird. Spätestens wenn im großen Finale das Brüllen während der musikalischen Untermalung zu früh einsetzt, sitzt man resigniert im Kino-Sessel und schwenkt gedanklich eventuell zum Original rüber.

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Es sei gesagt, dass die Neuverfilmung von „König der Löwen“ bei weitem keine schlechte ist, verfehlt aber auf Gefühlsebene jeglichen Anschluss zu seinen Zuschauern und kratzt dabei nur auf der Oberfläche des Möglichen. Insgesamt kann von einem ordentlichen Kinderfilm die Rede sein, welches für seichte Unterhaltung sorgt und im ewigen Schatten des Originals bleiben wird.

Gleichzeitig sei zu erwähnen, dass selbst mit der perfekten Vorgabe, ein Erfolg nicht automatisch erreicht wird und umso mehr ist die damalige Leistung mit Lob und Anerkennung zu betrachten, die eine einzigartige Magie eingefangen und glanzvoll entfachen gelassen haben.

FAZIT

Die Neuauflage von „König der Löwen“ brilliert durch seine grandiose Optik und bleibt bei der Erzählstruktur dem Original wahrhaftig treu. Allerdings fehlt der Neuinterpretation jeglicher Tiefgang und das nötige Löwenherz, um an das Original anzuschließen und darf insgesamt als gelungener Kinderfilm mit seichtem Unterhaltungswert bezeichnet werden.

(Deniso)

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Bewertungen: 4.9 / 5. 833

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