Vom deutschen Wehrmachtssoldaten in Kriegsgefangenschaft zum Torwart eines englischen Spitzenklubs. Was sich wie ein Fußballmärchen liest, ist die wahre Geschichte von Bernd Trautmann, der zu seiner aktiven Zeit als einer der besten seines Fachs galt. Der am morgigen, 14. März startende Kinofilm „Trautmann“ erzählt diese Begebenheit nach.
Es ist die 75. Spielminute im FA-Cup-Finale zwischen Manchester City und Birmingham City. Eine flache Hereingabe von Birmingham, Keeper Trautmann wirft sich den Ball hinein. Der Angreifer Peter Murphy erwischt den Schlussmann mit dem Knie im Nacken – nicht ohne Folgen für den Keeper. Obwohl er sichtlich angeschlagen ist, bleibt er auch die letzte Viertelstunde der Partie zwischen den Pfosten.
Wir schreiben das Jahr 1956, eine Zeit, in der Auswechslungen ohnehin noch nicht vorgesehen waren. Das Spiel endet 3:1 für Manchester City und Trautmann avanciert zum Helden der Partie. Das große Erstaunen erwartet den deutschen Schlussmann und alle Fans aber erst zwei Tage später: Per Röntgendiagnose stellt sich heraus, dass der Torwart einen Genickbruch erlitten hat, zudem waren fünf weitere Halswirbel ausgerenkt. Ohne seinen Schutzengel an diesem Tag wäre die Verletzung wohl tödlich ausgegangen. In jedem Fall spielte sich Trautmann mit dieser Partie in die Herzen der englischen Fans. Einige Jahre zuvor wehrten sie sich noch vehement gegen seine Verpflichtung.
Bevor seine Karriere als Schlussmann ins Rollen kam, wurde er als 17-Jähriger in die Wehrmacht eingezogen. Nur durch Zufall entdeckte Trainer Jack Friar (John Henshaw) das Talent des jungen Mannes. In seiner Kriegsgefangenschaft spielte Trautmann (David Kross) mit anderen Soldaten Fußball. Mit seinen scheinbar magnetischen Händen wehrte er einen Schuss nach dem anderen ab.
Wenig später hütete er das Tor des kleinen Klubs St. Helens und verliebt sich in Margaret (Freya Mavor), die Tochter seines Trainers. Seine Qualitäten als Keeper sprechen sich schnell rum und Manchester City will ihn verpflichten. Der Film „Trautmann“ erzählt nicht nur ein Fußballmärchen nach, sondern symbolisiert auch die Versöhnung zwischen Deutschland und Großbritannien nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ab morgen ist er im Kino zu sehen.