Seit kurzem kann man den Film „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ auf Amazon Prime ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
„Die Geschichte vom Brandner Kaspar“ genießt Kultstatus. Das Buch wurde bereits mehrfach verfilmt und ist Vorlage für mehrere Theaterstücke gewesen. 2008 wurde das Ganze mit Kultstar Michael „Bully“ Herbig verfilmt und was soll ich sagen, bis heute habe ich noch nie was davon gehört. Dies hindert mich natürlich nicht daran, die Spin of Fortsetzung „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ zu schauen, welcher nach immer wieder verschobenen Kinostarts, nun exklusiv auf Amazon Prime läuft. Die Frage ist natürlich, kann der Film dem Kult gerecht werden, oder ist es wie so viele deutsche Filme eher nichts.
Story:
Eigentlich hatte der Boandlkramer den Auftrag, den kleinen Max ins Reich der Toten zu holen. Doch dummerweise verliebt er sich Hals über Kopf in dessen Mutter. Blöd ist nur, da sie dem Tod noch nicht nahe ist, kann sie ihn nicht sehen. Also schließt der Boandlkramer einen Deal mit dem Teufel. Er wird sichtbar, darf aber während der Zeit keine Seelen holen. Beim Versuch das Herz von Max Mutter zu erobern, stellt der Boandlkramer alles andere als gut an. Chaos ist vorprogrammiert.
Eindruck:
Man muss den ersten Teil jetzt nicht gesehen haben, um den Film zu verstehen, er steht komplett für sich und ist auch in sich abgeschlossen. Michael „Bully“ Herbig spielt die Rolle des Boandlkramers, oder wie der Deutsche sagt den Tod, wirklich klasse. Er ist sich für keinen Blödsinn zu schade, sprüht regelrecht vor Charme und wirkt zu jeder Sekunde unglaublich sympathisch. Ein weiteres Highlight ist Hape Kerkeling als Teufel. Er hat sichtlich viel Spaß an der Rolle und sein Zusammenspiel mit Bully ist wirklich toll. Vorteil für den Film ist, dass komplett im bayrischen Akzent gesprochen wird, obwohl es für einige sicherlich etwas schwierig wird, alles zu verstehen. Durch den Akzent wirkt nahezu jeder Satz eher witzig, als dass man dies groß ernst nehmen könnte.
Leider muss ich aber auch anmerken, nicht jeder Joke zündet und wie so üblich bei deutscher Comedy, driftet alles gerne mal ins Alberne ab. So verdreht man als Zuschauer gerne mal die Augen, anstatt herzhaft zu lachen oder zu grinsen. Trotz des sehr namhaften Casts, wirken die Darsteller nicht so, als könnten sie damit einen ®Oscar bekommen.
Die Story selbst ist sehr seicht geraten und auch recht vorhersehbar, sodass keine große Spannung entsteht. Ab der zweiten Hälfte des Films geht diesem leider etwas die Luft aus, da man anstatt auf Comedy, mehr und mehr auf Tränendrüse drückt und es in Richtung Drama abdriftet. Dies und das Ende des Filmes wirken recht aufgesetzt, sodass es sich alles andere als echt anfühlt und definitiv zu viel des Guten ist. Der Film ist trotzdem unterhaltsam, zwar aus einfacher Kost und irgendwie auch nichts Halbes und nichts Ganzes, aber zum einmal anschauen, reicht es sicherlich. Zumal die Fans von Bully sicherlich ihre Freunde an „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ haben werden.
Fazit:
Bully und Hape Kerkeling rocken den Film. Trotzdem ist „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ kein großes deutsches Kino, sondern eher leichte Kost zum Berieseln. Nicht jeder Joke zündet, teilweise ist es albern, aber im Grunde ist es einfach nur ganz nett anzuschauen. Für einen verregneten Nachmittag oder für alle Fans von Michael „Bully“ Herbig ist der Film perfekt. Wer aber absolut nichts mit deutschen Filmen anfangen kann, für den wird auch dieser Film nichts.
Hier erhältlich:
- Der Boandlkramer und die ewige Liebe (Digital)
(Pierre Schulte)
© Bilder & Trailer: LEONINE – Alle Rechte vorbehalten!
