Story:
Angus Flint ist Archäologe. Auf dem Grundstück der Schwestern Mary und Eve Trent findet er bei Ausgrabungen einen großen Schädel, vermutlich der einer Schlange. Auf einer Feier im Dorf, zwecks des Todes des Wurms, lernt er Lord James D`Ámpton kennen und dieser erzählt ihm von der Legende der Riesenschlange, welche einen Vorfahren des Lords getötet haben soll, eine schier unglaubliche Geschichte für Angus. Die hübsche wie rätselhafte Sylvia Marsh erscheint auf der Bildfläche und lässt sich im Dorf nieder. Und sogleich verschwindet der Schädel der Schlange und auch einige Einwohner des Dorfes sind wie von der Bildfläche verschwunden. Als ein Polizist sich auf seltsame Art verwandelt, fällt der Verdacht auf den Neuankömmling Silvia. Die trotz ihres wohlhabenden und gepflegten Auftretens irgendetwas verschweigt.
Eindruck:
Nach einer Vorlage von Bram Stoker (Dracula) verfilmt Ken Russel die Story eher unabhängig vom Buch und nimmt nur Anleihen daraus.
Er verpackt der „Der Biss der Schlangenfrau“ mit ironischen Zügen und teils lustigen Dialogen. Das passt zu der grotesken B-Movie Inszenierung, die einen Mix aus Horror, Erotik und Komödie beinhaltet. Die opulente Ausstattung und Kostüme gefallen und verleihen dem Film ein ansprechendes Flair alter britischer Filme.
Der „Der Biss der Schlangenfrau“ ist allerdings auch recht skurril arrangiert. Viele Bilder und Szenen erleichtern den Zugang häufig schwer. Hat man sich mit der Herangehensweise angefreundet, macht der Streifen sichtlich Spaß. Denn dieser abwechslungsreiche Mix, der recht überspitzt daherkommt, strahlt schon eine gewisse Faszination aus. Auch die bemerkenswerte Kameraführung, die häufig einen surrealen Bilderrausch liefert, kann absolut begeistern.
Die Darsteller sind allesamt gut aufgelegt, mit unter anderem Hugh Grant, Catherine Oxenberg und Amanda Donohoe durchaus prominent besetzt und bieten in „Der Biss der Schlangenfrau“ eine spezielle Darbietung, die dem ungewöhnlichen Film gerecht wird. Die teils beeindruckende Kameraführung wertet den Film zusätzlich auf und setzt nicht nur die Darsteller gekonnt ins Licht.
Fazit:
Ein Film, der mit abstrakten Bildern, die schon fast an David Lynch erinnern. Die Herangehensweise der Verfilmung ist ähnlich, mit gemächlichem Tempo, recht mysteriösen Bildern und den ungewöhnlichen Dialogen, sicherlich kein Film für zwischendurch. Daher floppte der Film auch seinerzeit und verschwand für viele unter dem Radar. Es wird Zeit, dem Film erneut eine Chance zu geben, weil er erfrischend anders ist und eine eigenwillige Atmosphäre versprüht, über die man zwar schmunzeln mag, die aber dennoch einen gewissen Reiz bietet. Für heutige Sehgewohnheiten sehen manche Gore Szenen recht billig aus, passen dennoch ins Gesamtbild, ohne das es hier negativ gemeint ist. Ein schräger Film, auf den man sich einlassen muss und sich von einer Standard-Inszenierung verabschieden sollte. Wer das kann, der wird hier seinen Spaß haben und ich hatte ihn, trotz der unverkennbar trashigen Note. Weil er eben völlig kontrovers zu den üblichen Beiträgen in diesem B-Movie Genre ist und das sollte belohnt werden, mit einer Sichtung von „Der Biss der Schlangenfrau“.
Bild:
Der Film bietet eine tolle Schärfe, dazu ein ausgewogener Kontrast und einen überzeugenden Schwarzwert. Die Farbgebung ist erdig gehalten, die Farben werden gut dargestellt, sind aber teilweise etwas fahl gehalten, überraschen aber auch mit kräftiger Abbildung, ohne aufdringlich zu wirken. Ein stimmiges Bild, an dem es nicht wirklich etwas zu bemängeln gibt, bis auf ein paar weichere Momente in den Flashback Szenen.
Ton:
Mit einer Stereospur versehen, was aber nicht sonderlich verwundert. Ich bin sowieso kein Freund von nachträglich aufgeblasen Tonspuren, um auf dem Cover mit 5.1 zu glänzen, überwiegend ohne hörbaren Mehrwert. Der Score und die Musikeinlage bilden eine gute Bühne und vermitteln eine gewisse Räumlichkeit. Die Dialoge, die hier überwiegend im Mittelpunkt stehen, überzeugen mit guter Verständlichkeit.
Extras:
- Audiokommentar von Ken Russel
- Audiokommentar von Christoph N. Kellerbach & Tom Burgas
- Audiokommentar von Lisi Russel & Matthew Melia
- Trailers from Hell
- Trailer
- Featurette Worm Wood
- Featurette Cutting for Ken
- Bildergalerie
- Weitere Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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