Story:
Der Unternehmer Nathaniel Shepherd leitet und organisiert einen ersten Raumflug zur Besiedelung des Mars. Die erste Mission zum Leben auf dem roten Planeten wird von Sarah Elliot und ihrer Crew durchgeführt. Doch während des Fluges entpuppt sich Sarah als Schwanger, sie stirbt bei der Geburt ihres Sohnes Elliott. Elliott wächst auf dem Mars auf, umgeben von Wissenschaftlern. Dank eines Chats lernt er die Schülerin Tulsa auf der Erde kennen. Natürlich keimt der Wunsch eines Treffens auf, doch Elliott verheimlicht Tulsa, dass er auf dem Mars lebt und schiebt eine Krankheit vor, die es ihm nicht ermöglicht, sie zu besuchen. Als sein Wunsch auf die Erde zu reisen in Erfüllung geht, gestaltet sich dieser anders als gedacht. Die ersten Eindrücke des unbekannten blauen Planeten begeistern ihn, doch er wird isoliert und mit unzähligen Untersuchungen konfrontiert.
Schließlich entwischt er aus der Isolation und findet Tulsa, man verliebt sich ineinander und Elliott möchte seinen Vater finden. Für Elliott, der auf dem Mars aufgewachsen ist, wird die Erde zum Verhängnis, er fühlt sich immer unwohler und bricht schließlich zusammen. Shepherd hat inzwischen Ergebnisse von Elliotts Untersuchungen und diese sind alles andere als erfreulich.
Eindruck:
Der Regisseur Peter Chelsom verbindet hier eine Teenie-Romanze mit einer interessanten Sci-Fi Story. Den auf dem Mars aufgewachsenen Elliott ist ein Leben oder besser Überleben auf der Erde kaum möglich. Sein Organismus hat sich auf dem roten Planeten anders entwickelt als bei den Menschen auf der Erde. Die Ausgangslage ist daher schnell klar, für die beiden frisch Verliebten wird es keine Zukunft geben. Der Ansatz gefällt und verspricht einen dramatischen Film, nun kann „Den Sternen so nah“ überzeugen oder ist er ein Teenie Film von vielen?
Fange ich mit dem Cast an, Tulsa, gespielt von Britt Robertson, bietet eine überzeugende Performance. Elliott spielt den neugierigen Besucher der Erde recht simpel, aber effektiv und wird von Asa Butterfield dargestellt. Die Chemie der beiden ist natürlich wichtig und im großen Ganzen funktioniert sie sehr gut. Der Unternehmer und Leiter der Mission Nathaniel Shepherd wird von Gary Oldman eindrucksvoll verkörpert. Wenn sich auch seine Präsenz sich im Gegensatz zu dem Pärchen natürlich in Grenzen hält, so bereichert er jede Szene, in der er mitwirkt.
Auch das Setting und die Kulisse sind gut gewählt, der Raketenstart und die Mars-Szenen bieten durchaus imposante Momente. Ebenso kameratechnisch sieht alles eindrucksvoll aus und wird von einem sehr stimmigen Score untermalt.
Die Inszenierung von Peter Chelsom gefällt absolut, bietet reichlich faszinierende Bilder für Sci-Fi Fans und natürlich auch die entsprechende romantische Seite. Audiovisuell ist den Sternen so nah kaum etwas anzukreiden, es entsteht eine passende und häufig wirkungsvolle Atmosphäre.
Fazit:
„Den Sternen so nah“ ist ein durchaus erfrischender Beitrag in den unendlichen Weiten des Tennie Dramas. Der Film beginnt dramatisch und auch das Schicksal von Elliott bietet reichlich Potenzial für spannende Unterhaltung. Die Herangehensweise über die Grenzen des Alls und der Liebesgeschichte funktioniert gut. Jedoch mangelt es gelegentlich an der erwarteten Portion Dramatik, die Geschichte wird recht einfach erzählt und rutscht in bekannte Klischees ab. Eine etwas mutigere Ausarbeitung der Figur von Elliott hätte „Den Sternen so nah“ gut getan. So bleibt vieles sehr seicht und ähnelt den bekannten Teenie Romanzen, hier wurde kein Triebwerk gezündet, sondern häufig Bremsraketen. Zugutehalten muss ich aber die abwechslungsreiche Inszenierung, neben der Lovestory gibt es Verfolgungsjagden, einen Roadtrip und auch der Aspekt, dass die Erde eine bedrohliche Wirkung auf Elliott hat, bieten viele spannende Momente.
„Den Sternen so nah“ schafft nicht ganz den Spagat das jüngere und ältere Publikum gleichermaßen zu begeistern. Dafür ist vieles zu oberflächlich gehalten, häufig zu offensichtlich und bewusst rührselig konzipiert. Nichtsdestotrotz unterhält das Gezeigte erstaunlich gut, dank der flotten Inszenierung und dem harmonisch agierenden Cast. Ich fühlte mich bisweilen an John Carpenters Starman erinnert, der thematisch ähnlich gelagert ist. Auch wenn den Sternen so nah nicht dessen Klasse hat, bietet er dennoch eine kurzweilige, wie originelle Story, die leidenschaftlich und liebevoll daherkommt.
Bild:
Das Bild der DVD überzeugt auf ganzer Linie, die Schärfe gefällt, die Farbgebung ist kräftig, ohne unnatürlich zu wirken. Ein ausgewogener Kontrast und satter Schwarzwert runden das imposante Bild ab. Kurzum eine sehr überzeugende Vorstellung auf der Leinwand, die sichtbar Freude macht und den Filmfreund begeistert.
Ton:
Die Dolby Digital 5.1 Spur ist untypisch für dieses Genre. Sie bietet eine sehr dynamische und räumliche Abmischung, nicht nur der Raketenstart wird eindrucksvoll vom Subwoofer unterstützt und spektakulär in den Raum gestellt. Auch sonst überrascht die Tonspur mit einigen direktionalen Effekten und toller Dynamik. Für einen Teenie Film eine sehr beeindruckende Vorstellung, die sich deutlich von der üblichen Vertonung in diesen Gefilden abhebt.
Extras:
- Mini-Making of
- Featurette „Tulsa und Gardner“
- Fan Premiere in Berlin
- Bildergalerie
- Kinotrailer
- Alternatives Ende
- Deleted Scenes
- B-Roll
- Originaltrailer
- Interviews:
- Asa Butterfield
- Britt Robertson
- Gary Oldman
- Carla Gugino
- Peter Chelsom
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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