Am 10. September 2021 kam „Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit“ auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Wenn man heute an Direct to Video Produktionen denkt, dann sieht man in erster Linie abgehalfterte ehemalige Stars, die in schlechten Filmen für wenig Arbeit noch etwas Geld verdienen wollen. Dies war aber nicht immer so. Während der 80er und 90er wurden im DTV Bereich unzählige Actionkracher geboren, die über die Jahre zu Klassiker wurden und Leute wie Cynthia Rothrock, Loren Avedon, Don „The Dragon“ Wilson, Jeff Wincott oder Gary Daniels zu gefeierten Actionstars machten. Ein weiterer dieser DTV Actionstars der damaligen Zeit ist Martial Arts Experte Leo Fong, der bei seinen Filmen zum Teil mit produzierte, die Drehbücher schrieb und auch Regie führte. Nun bringt Cargo Records mit „Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit“ einen von Leo Fongs Filmen bei uns auf DVD raus. Als Fan von Action alter Schule haben wir es uns nicht nehmen lassen, den Film für euch zu testen.
Story:
Joe Wong ist ein abgehalfterter Privatdetektiv der angeheuert wird, um eine junge Frau aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Die Ermittlungen laufen alles andere als einfach, immer wieder stößt er auf Widerstand, aber mit seinen schlagkräftigen Argumenten, versucht er sich mehr und mehr durchzusetzen.
Eindruck:
Ich muss gestehen, ich bin ein Fan der ganzen DTV Actioner von damals und schaue diese bis heute regelmäßig an. Was Leo Fong angeht, lief er mir bisher jedoch weniger als Schauspieler über den Weg, sondern mehr als Regisseur, wo er mit Cynthia Rothrock und Richard Norton mehr als einmal zusammengearbeitet hat. Bei „Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit“ spielt er aber die Hauptrolle und hat auch noch das Drehbuch selbst geschrieben. Deadly Weapon ist auch eher ein Thriller mit Actionanteilen, als ein reiner Actionfilm. Aber er macht immer noch sehr viel Spaß. Optisch ist er sehr hochwertig in Szene gesetzt und man merkt, dass man schon etwas mehr Geld in die Hand genommen hat, um den Film zu produzieren.
Inhaltlich bietet die Geschichte natürlich nichts Neues und man kennt dies auf andere Art von zig anderen Filmen wie „Dirty Harry“ oder dem Steve McQueen Klassiker „Jeder Kopf hat seinen Preis“. Aber wie heißt es so schön, besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Die Geschichte ist gradlinig erzählt ohne irgendwelche Überraschungen. Leo Fong selbst entspricht auch optisch nicht dem typischen Helden. Er ist kein Muskelpaket, kein Schönling, trägt keine Modefummel, sondern wirkt wie der ganz normale Mann von Nebenan. Entsprechend wirkt er auf seine Art auch sympathisch und hat den ein oder anderen zynisch lockeren Spruch auf Lager, wo man direkt an den vorher erwähnten Dirty Harry denken muss. Als kleiner Running Gag setzt er sich zwischendurch immer mal wieder für die Armen und Unschuldigen ein und verprügelt quasi im Vorbeigehen ein paar böse Buben. Diese Szenen sind natürlich nicht dauerhaft, sondern wohldosiert und schnell erledigt.
Solche Kleinigkeiten sorgen aber, bei dieser an sich ernsten Thematik, für einen gewissen lockeren Humor, was Leo Fong in dem Fall noch mal einen Ticken sympathischer macht. Auch der Rest des Cast ist für DTV Verhältnisse gar nicht so unbekannt. Neben einstigen Hollywood Größen wie Cameron Mitchell und Troy Donahue, bekommt man hier Billy Blanks in seiner ersten Rolle zu sehen, der später ebenfalls zum Actionstar in den Videotheken wurde und nebenbei Tae Bo zu einem Massenphänomen machte. Hier ist er aber schon ein bisschen verschenkt, da er sein Können nur bedingt zeigen konnte.
Die Action selbst ist für heutige Verhältnisse recht unspektakulär, auch damals gab es schon deutlich bessere DTV Martial Arts Szenen. Zwar gibt es immer wieder kurze Prügeleien, aber diese erinnern mehr an die Kampfszenen mit Chuck Norris. Kurze, einfache, aber schnell aufgeführte Moves, sprich schnell einen Schlag, schnell einen Tritt und schon hat sich das mit dem bösen Buben erledigt. Nett anzuschauen ja, aber halt wirklich sehr einfach gehalten. Gegen Ende gibt es dann noch eine schöne Schlacht mit jeder Menge Geballer und natürlich ein paar Prügelszenen anzusehen.
Bild:
Das Bild ist für das Alter wirklich sehr gut. Es ist durchgehend sauber, es gibt keine Pixelbildung, Farben und Schärfe entsprechen dem Niveau aktueller Hollywoodfilme auf DVD. Das macht das Ganze entsprechend hochwertig, vor allem im Anbetracht des Alters des Films.
Ton:
Der deutsche und der englische Ton liegen in Dolby Digital 2.0. vor und sind in Sachen Klangqualität auf recht gleichem Niveau. Raumklang gibt es natürlich nicht. Kraft ist bei beiden Tonspuren im ordentlichen Bereich mit soliden Bässen. Es gibt weder Rauschen noch Knistern zu hören.
Extras:
- Trailer
- Wendecover
Als Bonusmaterial gibt es leider nicht viel. Neben dem Wendecover, was für Sammler natürlich toll ist und nicht mehr selbstverständlich ist, gibt es zusätzlich noch Trailer.
Fazit:
„Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit“ ist kein Actionfeuerwerk der Extraklasse, aber für Fans von Old School Actionthrillern, ist der Film genau richtig. Die Story ist simple und klassisch. Leo Fong super sympathisch, die Action wohldosiert, aber abwechslungsreich. Durch die Laufzeit von 82 Minuten gibt es keinerlei Längen, sodass man sich den Film auch immer wieder anschauen kann. An die großen Titel von damals reicht er zwar nicht ran, Spaß macht „Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit“ trotzdem immer noch.
Hier erhältlich:
- Deadly Weapon: Ein Mann für Gerechtigkeit (DVD)
(Pierre Schulte)
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