Die Ghibli Studios sind ein regelrechtes Phänomen, bestenfalls nur mit Disney zu vergleichen. 21 Filme, unzählige Zuschauerrekorde, fünf Oscar-Nominierungen und Fans überall auf der Welt. Jeder der Filme gilt als Meisterwerk und nun nimmt Netflix 20+1 Filme der Ghibli Studios in drei Wellen in ihr Programm auf, sprich je sieben Filme zum Ersten des Monats, mit dem Start 01.02.2020.
Anstatt „Das letzte Glühwürmchen“, welches Netflix aus Lizenzgründen nicht online setzt, kommt als Ersatz der inoffizielle Ghibli Film „Nausicaä aus dem Tal der Winde“, sodass es leicht getrickst 21 Filme sein werden.
Für uns von Filme.de ein Grund, die Filme genauer unter die Lupe zu nehmen und für die nächsten Wochen bringen wir euch die Filme in einem Review nach und nach näher und schauen, ob die Ghibli Studios wirklich 20+1 Meisterwerke erschaffen haben.
Die Reihenfolge orientiert sich dann grob daran, wie Netflix diese veröffentlicht. Somit wird es nicht nach Reihenfolge der Entstehung der Filme sein. Als Start nehmen wir aber tatsächlich den ersten offiziellen Film der Ghibli Studios „Das Schloss im Himmel“ von 1986.
Story:
Als der Junge Pazu das Mädchen Sheeta, welches aus einem Luftschiff fällt, auffängt, werden die beiden sofort Freunde. Doch Sheeta ist in Gefahr. Nicht nur Geheimagenten sind ihr auf den Fersen, sondern auch Piraten. Alle haben dasselbe Ziel, die verborgene Stadt Laputa im Himmel zu finden und Sheeta soll der Schlüssel dazu sein. Pazu setzt alles daran, um Sheeta zu beschützen. Ein wildes Abenteuer beginnt.
Eindruck:
Mit diesem Film hat das Studio Ghibli einen atemberaubenden Einstand gegeben. Okay, aus heutiger Sicht sind die Animationen der Figuren vielleicht einen Hauch angestaubt, sodass man erkennen kann, dass der Film aus den 80ern ist, aber die Welt, in die man eintaucht, ist immer noch schier unglaublich schön. Die Zeichnungen der Fahrzeuge, der Gebäude und der Umgebung sind mit viel Liebe zum Detail geschaffen und man merkt zu jeder Sekunde, wie viel Aufwand und vor allem wie viel Liebe in diesen Film gesteckt worden sind.
Gleichzeitig strotzt der Film nur so vor Abenteueratmosphäre, die bis heute Jung und Alt begeistern. Mit den Charakteren Sheeta und Patsu wird man sofort warm und hat diese direkt gern. Beide bilden eine schöne Tiefe und harmonieren wirklich gut zusammen. Auch die restlichen Charaktere, stellenweise sehr schrullig, kommen hervorragend rüber.
Das Storytelling ist klasse. Anfangs wird man zwar in die Story regelrecht hineingeworfen, aber gleichzeitig ist man auch direkt drin. Nach dem brachialen Start lässt sich der Film auch sehr gut Zeit, die Charaktere vorzustellen und die Ausgangslage zu beschreiben. Hier ist die Mischung aus Mystery-Fantasy und lockerem, schrulligen Humor und natürlich Abenteuer absolut perfekt. Der Humor kommt herrlich und nicht zu grob rüber und machteinfach nur durchgehend gute Laune. Im Verlauf steigert sich der Film dann sehr und wird auch actionlastiger, dramatischer und spannender. Die zweite Hälfte des Films hat es hier regelrecht in sich. Die Atmosphäre in den Luftschiffen und im Schloss ist atemberaubend. Die Spannung ist wirklich extrem, sodass man es als Zuschauer kaum wagt zu atmen, so fiebert man mit. Die Action, die dann gezeigt wird, ist wirklich toll gemacht. Nicht brutal, sondern für Kinder geeignet, aber spannend und dramatisch genug, dass auch Erwachsene sehr gut mitfiebern können.
Fazit:
Ein Zeitloses Meisterwerk und ein sensationeller Start des „Studio Ghibli“. Tolle Charaktere, spannende Abenteuer, eine Story für Jung und Alt, die bis heute immer noch begeistern kann und die man sich immer wieder gern anschaut. Okay, bei der Animation nagt ein bisschen der Zahn der Zeit, aber man hat sich schnell innerhalb von ein paar Minuten wieder daran gewöhnt und kann wunderbar für 125 Minuten in eine wunderschöne, spannende Abenteuerwelt eintauchen.
(Pierre Schulte)
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