Seit kurzem kann man die Serie „Das Rad der Zeit: Staffel 1“ auf Amazon ansehen und wir haben das Review dazu:
Die Romanreihe „Das Rad der Zeit“ wird gerne in einem Atemzug genannt mit Fantasygrößen wie z. B. „Der Herr der Ringe“ oder „Game of Thrones“. Amazon hat sich diesem Mammutprojekt angenommen und erschuf mit ca. 10 Mio. Dollar pro Folge Budget eine Serie. Die Erwartungen waren riesig, doch schon nach der ersten Folge kam für viele die Ernüchterung, da man die Vorlage recht frei interpretiert. Doch ist die Serie wirklich so schlecht wie es überall heißt? Wir haben die erste Staffel für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Magierin Moiraine ist auf der Suche nach der Reinkarnation des Drachen, einem Magier, denn die Welt droht auf eine dunklere Seite zu kippen. In einem kleinen Dorf findet sie 5 potenzielle Kandidaten, in denen die Reinkarnation schlummern könnte. Doch wer ist der neue Drache oder sind es vielleicht alle? Für die 5 beginnt ein großes Abenteuer, denn nicht nur Moiraine ist auf der Suche nach dem Drachen.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 54 und 62 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich kenne die Romanreihe nicht, aber bei der Serie habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das angebliche Budget von ca. 10 Mio. Dollar pro Folge ist nicht so direkt erkenntlich, zumal z.B. die CGI bestenfalls Free-TV Niveau hat. Auch so manche Kulissen sind eher einfach gehalten. Aber dafür sind die Landschaftsaufnahmen wirklich sehr gut und die Kostüme sehr gelungen.
Der Start der Serie ist aber auch etwas holprig geraten. Der Cast ist ziemlich politisch korrekt gecastet (was aber hier nicht störend ist) und besteht in erster Linie aus einigen Milch-Bubis. Da braucht man schon etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Auch Rosamund Pike als bekanntester Star der Serie, macht in erster Linie nichts weiter, als etwas ausdruckslos in die Kamera zu gucken und einige Wörter zu hauchen. Es dauert tatsächlich etwas, bis man mit „Das Rad der Zeit“ warm wird.
Die Charaktere und die Welt werden sehr ausführlich vorgestellt. Dabei tun sich dann nach und nach immer mehr Abgründe auf, ohne aber ins soaplastige zu fallen. Die Story wird intensiver, spannender und tatsächlich, abseits der CGI, auch optisch besser, mit teilweise sehr gut aufgenommener Action und schön anzuschauender Slow Motion. Wobei die Action dabei recht wohldosiert ist. Stattdessen wachsen einem die Milch Bubis tatsächlich ans Herz und auf unterschiedliche Art fühlt und leidet man sehr gut mit ihnen mit. Es kommt stellenweise zu spektakulären Wendungen und auch die Cliffhanger pro Folge machen es schwer, auf die nächste Folge zu warten (Amazon hat die Folgen im Wochenabstand veröffentlicht).
Im Verlauf bekommt man auch immer mehr das Gefühl, dass hier keiner vor dem Serientod sicher ist und man sich schnell fragt, wer am Ende noch am Leben sein wird. Man stellt deutliche Parallelen zu Genregrößen wie „Der Herr der Ringe“ aber auch ein bisschen „Game of Thrones“ fest, wobei „Das Rad der Zeit“ an keines der beiden Titel rankommt. Je mehr man aber in die Geschichte taucht, desto interessanter und faszinierender wird die ganze Welt. Man will als Zuschauer einfach wissen, was es mit allem auf sich hat und wie diese Geschichte ausgeht. Zumal bei all der Fantasy Atmosphäre sie vor allem gegen Ende der Staffel ein paar sehr gute tragische Ansätze hat. Das Ende der Staffel selbst hat unglaublich viele offene Fragen, ohne einen direkten Cliffhanger. Zum Glück wurde aber eine zweite Staffel bereits bestellt.
Fazit:
„Das Rad der Zeit: Staffel 1“ ist am Ende nicht die große Überserie geworden, aber wenn man der Serie eine Chance gibt und dran bleibt, dann bekommt man eine richtig coole, faszinierende Welt geboten, mit Charakteren, die sich immer mehr steigern. Dazu gibt es eine sehr interessante Fantasystory, wo man definitiv wissen will, wie das Ganze ausgehen wird. Einzig an der CGI sollte man noch dringend arbeiten.
Amazon bietet die Serie in 4k an.
Hier erhältlich:
- Das Rad der Zeit: Staffel 1
(Pierre Schulte)
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