„Das Ende – Assault On Precinct 13“ Blu-ray Review | Koch Films | 18.11.2020

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Am 3. Dezember 2020 wird es den Film „Das Ende – Assault On Precinct 13 endlich auch auf Blu-ray im Handel zu kaufen geben und wir haben das Review dazu:

John Carpenters „Assault – Anschlag bei Nacht“ aus den 70ern ist ein echter Klassiker, der jedem Film-Liebhaber ein Begriff sein sollte und vor etlichen Jahren auf Blu-ray veröffentlicht wurde. Das Remake von 2005 war bis dato nur auf DVD erhältlich und hat sehnsüchtig den Weg auf das blaue Medium abgewartet. Doch die Zeit des Wartens ist vorbei, denn Koch Films nahm sich dieser an und beschert uns endlich das lang ersehnte Release auf Blu-ray. Dankbarerweise wurde uns diese zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und wie „Das Ende – Assault On Precinct 13“ inhaltlich wie auch technisch abgeschnitten hat, erfahrt Ihr in dem folgenden Review.

STORY

Nach seinem letzten missglückten Undercover-Einsatz ist Jake Roenick (Ethan Hawke) nach acht Monaten immer noch von den Ereignissen gezeichnet und nicht mehr derselbe. Seine aktive Zeit als Polizist verbringt er seither hinter einem Schreibtisch, doch eine weitere Neuerung steht an, denn sein aktuelles 13. Revier soll am morgigen Tag dicht gemacht werden. Allerdings sorgt in der Nacht ein Unwetter für eine brisante Planänderung, denn Verbrecher Marion Bishop (Laurence Fishburne) und weitere Insassen, sollen über Nacht im 13. Revier untergebracht werden. Mit lediglich einer Not-Besetzung stimmen sie dem widerwillig zu und quartieren alle Gefangenen in Zellen ein. Was Sie nicht wissen ist, dass eine Spezial-Einheit es auf den Kopf von Bishop abgesehen hat und ein erbitterter Kampf ums Überleben entflammt.

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KRITIK

Zugegeben, das Original ist mir nur auf dem Papier bekannt und eine Sichtung hat bis heute nicht stattgefunden. Warum ich das als Einstieg erzähle? Nur um vorab die Frage nicht aufkommen zu lassen, ob das Original dem Remake vorzuziehen ist oder anders herum. Also konzentrieren wir uns voll und ganz auf das Remake von Regisseur Jean-Francois Richet.

Besonders in der heutigen Zeit, in der Filme oft mit Computer-Effekten voll gespammt werden – auch wenn keine erforderlich sind – hat man wiederholt das Gefühl, dass wohl vieles in einer großen Halle mit grüner Wand gedreht wurde. Da kommt solch bodenständiger Actioner als erfrischende Abwechslung gerade richtig und nicht nur die handgemachte Inszenierung bereitet Freude, auch inhaltlich wird Ordentliches geboten. Zwar ist damit nicht die Geschichte gemeint, denn diese ist easy-peasy mal erzählt, aber die Figuren und vor allem wie diese von den Schauspielern angesetzt werden, ist nicht von schlechten Eltern. Da haben wir Ethan Hawke, ein Begnadeter seines Berufs, der immer noch auf den Tisch steigt, um sich von der Masse abzuheben – der Dichter-Club grüßt. Wohlgemerkt hat er ein paar Jahre zuvor einen gewissen Denzel mal in den Allerwertesten getreten, doch nun nimmt er eine gänzlich andere Interpretationsart seiner Rolle als Polizist ein. Innerlich zerrissen und mit Vorwürfen über seine Entscheidungen geplagt, mimt er nach Außen einen normalo Cop, der mit müdem Lächeln und Körperhaltung ins Revier latscht und über den man sich keine Sorgen machen muss. Das er sich seinen persönlichen Problemen stellen muss ist klar, die Art und Weise bringt Freude beim Zuschauen, besonders da Hawke es so verdammt gut rüber bringt und es in keiner Sekunde aufgesetzt wirkt.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - Mediabook [Blu-ray] Shop kaufen SzenenbildSein Gegenpart wird von Laurence Fishburne gespielt, der mit einer kalten, ja fast schon erstarrten und doch souveränen Miene alle Blicke auf sich lenkt und scheinbar jeder Situation mit einer verblüffenden Coolness gewachsen ist. Gelegentlich wünscht man sich die Nasenbrille und den schweren, langen Mantel, damit das Bild vollständig ist – doch Neo ist unabkömmlich. Stattdessen finden sich Hawke und Fishburne gegenüber, beide auf verschiedenen Seiten und wiederum doch von einander abhängig. Die geschaffene Situation bringt genau die richtige Würze ins Spiel, um die Harmonie zwischen diesen zwei gegensätzlichen Charakteren zu erwecken und als Team liefern Sie eine tolle Show ab. Doch der heimliche Show-Stealer ist John Leguizamo, der als Insasse Beck eine irre Performance runter spielt und den ein oder anderen Lacher locker macht. Im Allgemeinen ist der Cast bis in die kleinste Nebenrolle lobenswert zusammengestellt worden und weiß zu gefallen.

Wie Anfangs erwähnt, bietet die Inszenierung von Regisseur Richet eine Old-School-Variante in der Machart, die einen löblichen Mehrwert beim Zuschauen auslöst. Das Einschlagen der Kugeln in den Gemäuern haben eben eine andere Wirkung, wenn diese nicht computeranimiert sind und selbiges gilt auch für die Schusswunden, die eine erhebliche Authentizität haben. Aber nicht nur in der Darstellung, sondern auch in den Folgen, denn eine Bauchwunde ist nun mal schnell tödlich und die kann man nicht einfach mal per Handauflage um Stunden aufschieben oder gänzlich wegdrücken. Der Realismuspegel wurde also hoch angesetzt und wunderbar umgesetzt, doch leider nicht in allen Punkten. Die Vorgehensweise der Spezial-Einheit und den einzelnen Profis, ist mehr als bedenklich und gleitet manchmal sogar ins Lächerliche ab. So werden Blendgranaten zwar eingesetzt, doch irgendwie hat man den Eindruck, als wüsste man nicht, wie der nächste Schritt ist. Die komplette Einheit handelt getrennt voneinander und gefühlt planlos, denn ein Fenster durch Plastiksprengstoff in die Luft zu jagen, verspielt zugleich den Überraschungseffekt. Doch lustigerweise handeln die Protagonisten anschließend tatsächlich so, als hätte niemand Ihr Eindringen wahrgenommen und werden kurzerhand eliminiert. Schafft es ein Profi doch mal ins Gebäude, werden potenzielle Ziele nicht ausgeschaltet und das filmische Abwarten setzt ein, um der nahenden Hilfe die nötige Zeit zum Eingreifen zu gewähren. Leider ziehen sich solche Abhandlungen durch den ganzen Film hindurch und finden den krönenden Abschluss im ultimativen Kampf zwischen der Sekretärin und der rechten Hand des Anführers wieder, der fast zum Lachen animiert.

Auch wenn das Vorgehen der Spezial-Truppe weder professionell noch realistisch in Erscheinung tritt, so schafft es Regisseur Richet trotzdem eine spannende Atmosphäre zu erzeugen und man wird durchgehend, ohne Längen, bestens unterhalten. Viele Szenen hätten einfach etwas durchdachter sein müssen, dann wäre die drohende Gefahr auch gefühlt eine gewesen und man hätte das klischeehafte Vorgehen in Filmen hinter sich gelassen. Die bodenständige Machart, die an 90er Jahre Actionfilme erinnert, und die schauspielerische Leistungen sind letztendlich der Grund für eine Sichtung des Remakes und mit dem richtigen Knabberzeug sowie einer frohlockender Stimmung, wird man mit den Streifen bestimmt seinen Spaß haben.

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BILD

Das Remake wurde zu seiner Zeit mit einer analogen 35mm Panavision Kamera aufgezeichnet und das Endergebnis, welches auf Blu-ray gepresst wurde, kann sich durchaus sehen lassen. In den ersten Minuten hat Regisseur Richet mit verschiedenen Stil-Mitteln gearbeitet, wodurch die Farben wie auch die Schärfe etwas zu leiden hatten. Allerdings war dies ein wohl gewünschter Effekt, um das Chaos auch bildlich auf den Zuschauer zu übertragen. Nach der besagten Sequenz normalisiert sich das Bild und kann durch eine ordentliche Schärfe, die durchweg vorhanden ist, überzeugen. Die Farbpalette ist insgesamt sehr kühl ausgefallen, da die Szenerien sich größtenteils im Dunkeln abspielen. Die nächtliche Jagd im Silvester-Winter profitiert visuell von der blassen Darstellung und fabriziert zusätzlich eine gewisse Härte. Trotz fehlender Farbvoluminanz, wird das Umfeld knackig wiedergegeben und der hervorragend ausbalancierte Schwarzwert, lässt selbst in der Dunkelheit kaum Details unter gehen. Das Alter des Filmmaterials ist dennoch in mancher Hinsicht ersichtlich, so sind einige Einstellungen mit einer ersichtlichen Körnung versehen, die allerdings nicht störend ausfällt und dem Film sogar einen gewissen Charme aus der analogen Zeit verleiht. Im Allgemeinen bietet das Bild eine sehr gute und solide Qualität, ohne allerdings an heutige Produktionen heran zu kommen.

TON

  • Deutsch: DTS-HD MA 5.1
  • Englisch: DTS-HD MA 5.1

Koch Films ist dafür bekannt, seinen Kunden erfreulicherweise eine unkomprimierte Tonspur zur Verfügung zu stellen und dem bleiben Sie auch diesmal treu, denn sowohl die deutsche Synchronisation, wie auch das englische Original, werden in einer lobenden lossless DTS-Audiospur offeriert.

Der Film hat zwar schon 15 Jahre auf dem Buckel, doch der Sound Mix kann sich hören lassen. Von Anfang an macht sich eine angenehme Räumlichkeit breit, die das ganze Zimmer regelrecht einhüllt und viele Film-Elemente sich zu Nutze macht. Sei es der frostige Wind, der erfrischend authentisch ausgegeben wird und dabei alle Lautsprecher mit einbezieht oder wenn der Kugelhagel einsetzt und die Einschüsse präzise zugeordnet werden können – die Abmischung ist hervorragend und die gebotene Bilddirektionalität lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Trotz der hohen Aktivität aller Lautsprecher, werden die Dialoge über die Center-Box sauber, wenn auch gelegentlich zu leise, ausgegeben. Natürlich ist aber das Ohrenmerk auf die Action fokussiert und tonal wird gehörig auf den Putz gehauen, was besonders dem Subwoofer zu verdanken ist. Die abgefeuerten Schusswaffen erzeugen eine mächtige Druckwelle, die einerseits staunen lässt, aber im zweiten Moment den Griff zur Fernbedienung inne hat. Je nach Einstellung des Subwoofers kann tatsächlich ein gefühltes Wackeln der Wände stattfinden, die echtes Kino-Feeling frei setzt und dadurch ein inneres Lächeln entlocken könnte. Ich bin hart geblieben und die Fernbedienung wurde wieder zur Seite gelegt, denn so eine Sound-Kulisse erlebt man nicht jeden Tag.

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Die Begeisterung war bereits mit der deutschen Audiospur groß, doch der eigentliche Routine-Check der englischen Tonspur löste ungewollt eine weitere Euphorie-Welle aus. Das Original packt nochmal eine Schippe drauf und das Klangbild ist noch feiner und detaillierter in der Ausgabe. Die Explosionen, der Adrenalin getränkte Soundtrack und die gebotene Schusskraft ist voluminöser und kraftvoller. Als die Gefangene „Anna“ in bester Al Capone Manier zur Hilfe eilt und die volle Ladung abfeuert, ist ein Vibrieren der Gegenstände in unmittelbarer Umgebung tatsächlich wahrnehmbar. Bei dem ganzen Lärm sind die Dialoge ebenfalls in jeder Situation erhaben und wer der englischen Sprache mächtig ist, dem kann die originale Variante wärmstens empfohlen werden.

EXTRAS

  • Audiokommentar
  • Hinter den Kulissen
  • Das Team
  • Der Produktions-Designer
  • Der Stunt-Koordinator
  • Der Waffenausstatter
  • Gelöschte Szenen
  • Gelöschte Szenen mit Audiokommentar
  • Deutscher Trailer
  • Bildergalerie

FAZIT

„Das Ende – Assault On Precinct 13 ist ein spannungsgeladener Actioner der alten Schule, der durch einen toll agierenden Cast, einer dichten Atmosphäre und handgemachter Actionszenen auftrumpft. Die Blu-ray Umsetzung aus dem Hause Koch Films überzeugt ebenfalls und ist Dank einer gelungen Bild- und Tonqualität uneingeschränkt zu empfehlen.

Hier erhältlich:

  • Das Ende – Assault on Precinct 13 – Mediabook [Blu-ray]

(Deniso)
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