DAS ATTENTAT – The Man Standing Next – Blu-ray Review | Capelight Pictures | 24.08.2020

DAS ATTENTAT – The Man Standing Next 2020 Film Kaufen Shop News Kritik

Der spannende Film „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” kam am 14. August 2020 auf DVD und Blu-ray in den Handel und hier das Review dazu:

DAS ATTENTAT – The Man Standing Next 2020 Film Kaufen Shop News Kritik

Story:

In der USA schreibt der einstige Geheimdienstchef Südkoreas Park Yong-gak seine Memoiren. Als bekannt wird, das diese brisanten Informationen veröffentlicht werden sollen, weil er sich davon Zuflucht in Amerika erhofft, entsendet Park Chung-hee, der Präsident Südkoreas, den Nachfolger von Park Yong-gak, um die Memoiren zu sichern und seinen Vorgänger zur Vernunft bringen. Und Kim Gyu-pyeong gelingt es, das heikle Material zu ergattern, doch Park Yong-gak verhält sich anders als erwartet. Irrt Kim sich in seinen Präsidenten, der für ihn ein Freund und Mentor geworden ist. Zunehmend sieht er seine Macht als Geheimdienstchef schwinden, scheinbar vertraut der Präsident mehr dem Urteil von seinem Sicherheitsleiter Gwak Sang-cheon. Immer mehr rutscht Kim in die zweite Reihe, scheint bei Entscheidungen kaum noch eine Rolle zu spielen. Während Gwak scheinbar immer mehr Einfluss auf die Entscheidungen des Präsidenten bekommt. Doch Kim glaubt nicht daran, das Gwak kompetent genug ist, wer zieht hier noch die Fäden im Hintergrund?

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Eindruck:

Der Regisseur Woo Min-ho bietet mit „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” einen Politthriller nach wahren Ereignissen. Eine Domäne, die ich sonst nur aus Hollywood kenne, dennoch bin ich neugierig, wie sich sein Werk in der Welt der politischen und Geheimdienstlichen Aktivitäten von Südkorea schlägt.

Das Attentat beginnt mit dem eigentlichen Ende, wenn auch nur akustisch wahrnehmbar. Danach spult der Regisseur die Zeit zurück und zeigt uns den Auslöser, der die Geschichte ins Rollen bringt. Wir sehen Park Yong-gak vor einem Ausschuss, indem er seine Meinung zu dem Status in Südkorea wiedergibt. Daraus resultiert ein tosender Präsident, der seinen Chef der KCIA lossendet, um Park die Memoiren abzunehmen und ihn am besten mundtot zu machen. Zurück aus der USA, ist nicht jeder mit Kim´s Arbeit zufrieden und schnell bemerkt er, das wird Folgen haben.

Die Szenerie, die der Regisseur in „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” erschafft, erinnert bisweilen an Oliver Stones „JFK – Tatort Dallas“. Minutiös werden Gespräche, Entscheidungen und Abläufe dem Zuschauer serviert, sodass vieles fast einen dokumentarischen Look bekommt. Apropos Look, das Setting vom Ende der 70er Jahre ist grandios eingefangen. Visuell katapultiert uns „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” in diese Zeit zurück, das sieht man in jeder Kleinigkeit der Kulisse, alles erscheint zeitgemäß und stimmig.

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Die Darsteller spielen dem Thema entsprechend ruhig und reserviert auf. Einzig der Sicherheitsleiter Gwak (Lee Hee-joon) erscheint in seiner teils aufbrausenden Art hin und wieder wie ein Fremdkörper, in der sonst glaubhaften Darstellung rund um die Mitarbeiter des Präsidenten Park (Lee Sung-min). Der Geheimdienstchef Kim Gyu-pyeong (Lee Byung-hun). den einige aus Filmen wie „Bittersweet Life“, „I Saw the Devil“ oder auch „Ashfall“ kennen, spielt den ruhig agierenden Geheimdienstchef mit überzeugender Note. Auch der Ex-Geheimdienstchef Park wird ansprechend von Kwak Do-won („The Man from Nowhere“ / „The Wailing“) dargestellt. Der restliche Cast passt sich der unspektakulären Inszenierung an und bietet eine mehr als ordentliche Vorstellung.

Fazit:

Der Politthriller „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next”, wird ruhig und sachlich vorgetragen, das entspricht dem Handeln der hochrangigen Figuren, um die es sich hier dreht. Wie schon erwähnt, Parallelen zu der der Inszenierung von „JFK – Tatort Dallas“ sind nicht zu leugnen. Der Zuschauer muss sich daher auf einen ruhigen Film gefasst machen, selten erhöht sich das Tempo der Erzählgeschwindigkeit, einzig im Finale bekommt man kurzfristig ein ungewohntes hohes Pacing.

Der Film lebt somit von den Figuren, deren Geheimnisse und Aktionen, die den Geheimdienstchef Kim, immer mehr auf das Abstellgleis schieben.

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Zugegeben, einiges erschien mir belanglos, teilweise wirkt vieles zäh. Doch der Regisseur fängt das Meiste gekonnt mit einigen Häppchen ab, die der Story wieder gekonnt Spannung vermitteln und den Zuschauer bei Laune halten. Dreh und Angelpunkt ist der Geheimdienstchef Kim, dessen uneingeschränktes Vertrauen zu Präsident Park mehr und mehr bröckelt. Seiner Suche nach Antworten, wem kann er trauen und wer profitiert von seinem schwindenden Einfluss, sorgt überwiegend für packende Unterhaltung.

Freunden von Politthrillern ist „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” durchaus zu empfehlen, die Story um Kim, dem Mann der dem Präsidenten am nächsten ist und plötzlich in einem Geflecht von Intrigen steht, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt, fasziniert. Auch dank der gut aufspielenden Darsteller, der eindrucksvollen Kulisse, die zudem kameratechnisch sehr imposant eingefangen ist. Natürlich profitiert „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next” durch die wahren Ereignisse und vermittelt uns einen seltenen filmischen Blick, in das politische Geschehen Südkoreas. Einzig die teilweise schleppende Erzählstruktur bremst den Film gelegentlich stark ab, obwohl der spannende Plot hier deutlich mehr verspricht.

Das Attentat ist ein Politthriller, der mehr Wert auf die Figuren legt, anstatt unbedacht die Story spektakulär, sowie inszenatorisch aufzuwerten. Das ist nicht immer einfach für den Zuschauer, aber lässt den Film glaubwürdig und ehrlich erscheinen.

Somit ist „DAS ATTENTAT – The Man Standing Next”ein durchaus mutiger Film, der nicht so beliebig und austauschbar daherkommt, wie viele seiner Genrekollegen. 

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Bild:

Trotz der stilistischen leichten Körnung im Bild, um den Look der 70er entsprechend zu präsentieren, bekommt man ein gelungenes scharfes Bild beschert. Mit leicht kühler wie gelegentlich warmer Filterung, erinnert die Farbgebung der Zeit des Filmes. Der Kontrast gefällt und auch der Schwarzwert überzeugt überwiegend. Ein stimmiges Bild das das Flair der 70er mehr als ordentlich abbildet.

Ton:

Das ein Politthriller kein akustisches Feuerwerk abbrennt, ist trotz DTS-HD MA 5.1 zu erwarten. Die Dialoge werden klar wiedergegeben, der Score verteilt sich behutsam und unaufdringlich auf alle Speaker. Gelegentlich gibt es Raum für dynamischere Sequenzen, die sich gekonnt von der ruhigen Vertonung absetzen und dennoch homogen zur bisherigen Tonspur erscheinen. Insgesamt eine passende Abmischung, die dem Thema gerecht wird.

Extras:

  • Trailer 
  • Filmtipps 

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)
©Bilder Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.8 / 5. 931

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