Der Publisher Birnenblatt hat sich binnen kürzester Zeit zu einem respektablen Namen in der Sondereditionsszene entwickelt, was sicherlich auch an der hohen Qualität der Produkte liegen dürfte. Bereits im März sind die vier letzten Teile der Chucky Filmreihe als Mediabook in abweichenden Covervarianten veröffentlicht worden, wobei nun auch die Hardcover Edition auf den Markt gebracht wird.
Story:
Nica Pierce (Fiona Dourif) sitzt nun mehr seit vier Jahren in der Irrenanstalt für geisteskranke Straftäter, weil sie glaubt, dass sie die grauenhaften Morde an ihrer Familie begangen hat. Sie lässt endlose Therapie-Sitzungen über sich ergehen, doch als ihr Psychiater eine neue Maßnahme einführt, eine Puppe mit einem grauenhaften Grinsen, ist sie sich sicher, dass die blutrünstige Puppe Chucky doch Wirklichkeit war. Und das Gefühl trügt nicht, denn kurz danach beginnen in der Anstalt grauenhafte Morde. Nica bekommt Hilfe durch Chuxkys Erzfeind Andy Barclay (Alex Vincent), doch so einfach ist die Sache nicht, denn Chuckys Braut Tiffany (Jennifer Tilly) zögert nicht über Leichen zu gehen, um ihren Geliebten zu retten.
Nach „Curse of Chucky“ hat Chucky Erfinder Don Mancini mit „Cult of Chucky“ erneut eine gelungene Fortsetzung des Horror Franchises abgeliefert. Denn sind wir mal ehrlich: auch wenn alle Filme der Reihe – und davon gibt es mittlerweile doch schon insgesamt sieben Teile – irgendwie immer mindestens noch ok waren, gab es auch schwächere Sequels, die nicht mit den beiden starken ersten Filmen mithalten konnten. Doch seit dem letzten Film hat Mancini, der bei den letzten drei Filmen auch die Regie übernommen hat, den Dreh wieder raus und liefert spannende, schwarz humorige und kurzweilige Kost ab.
Denn auch in dieser Fortsetzung ist es dem Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion gelungen, sich auf das Wesentliche zu besinnen. In den knapp anderthalb Stunden Spielzeit kommt er durchweg auf den Punkt. Unnötige Dialoge gibt es nicht, das hält die Spannungskurve durchweg oben. Ok, das heißt wiederum auch nicht gleich, dass der Film das Horror Highlight der letzten Jahre geworden, denn dafür gibt es auch einige Elemente, die nicht sonderlich originell ausgefallen sind, sondern eher konventionell. Doch einige Überraschungen sorgen dennoch dafür, dass der Zuschauer bei Laune gehalten wird und Cult of Chucky auch für die Fans der Reihe einige sehenswerte Innovationen mit sich bringt. Denn alleine die Rückkehr von Alex Vincent (dem Andy aus den ersten Teilen) dürfte schon eine Erwähnung wert sein, auch wenn bereits der Abspann des letzten Teils, das angedeutet hatte.
Apropos: auch in diesem Fall (wie schon bereits bei „Curse of Chucky“) unbedingt den Abspann abwarten – das dürfte wohl der Ausblick auf den nächsten Teil sein.
Bild:
Gedreht wurde mit digitalen Kameras. Dementsprechend ist der Detailgrad sehr hoch und lässt kaum Feinheiten aus. Dennoch könnte die Schärfe insgesamt an manchen Stellen noch ein wenig präziser sein, da gerade in manchen dunkleren Abschnitten die Schärfe nur gutklassige Werte erreicht. Davon abgesehen davon ist der Rest nahezu tadellos. Die Farben sind recht natürlich ausgefallen, wenn auch bewusst leicht kühl gehalten. Das passt allerdings auch sehr gut zur tristen Atmosphäre in der Psychiatrischen Klinik passt und somit stimmig als Stilmittel eingesetzt wurde. Der Kontrast ist sehr gut eingestellt und sorgt für einen zumeist satten Schwarzwert, auch wenn es hier und da schwächere Abschnitte gibt. Digitales Rauschen fällt nur minimal in einzelnen dunklen Szenen auf. Kompressionsspuren waren darüber hinaus nicht sichtbar gewesen.
Ton:
Der Ton liegt in der deutschen Synchronisation leider nur verlustbehaftet komprimiert in DTS 5.1 vor, während das englische Original verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 auf die Blu-ray gepackt wurde. Die Unterschiede sind dabei mitunter recht deutlich ausgefallen. Gerade was die Dynamik betrifft, macht sich das doch bemerkbar, was sicherlich nicht Wenige überraschen dürfte. Auch die Bässe klingen beim Original doch noch etwas knackiger, prägnanter und tiefer als bei der deutschen Fassung, auch wenn hier der Subwoofer gleichwohl nicht tatenlos in der Ecke steht, sondern immerhin einige solide Bässe liefert. Die Surroundeffekte sind, wenn die Rears mal eingesetzt werden, aber in beiden Fassungen wirklich gut ausgefallen und sorgen in Verbindung mit dem Score für eine schöne Räumlichkeit. Insgesamt ist der Film aber eher frontlastig ausgefallen. Die Dialoge sind dabei jederzeit einwandfrei zu verstehen.
Extras:
- Audiokommentar
- 3 unveröffentlichte Szenen (05:36 Minuten)
- Das Verrückte an „Cult of Chucky“ (06:43 Minuten)
- Good Guy wird Böse: Chuckys Inkarnationen (05:03 Minuten)
- Das Puppenhaus (07:37 Minuten)
Auch wenn das Bonusmaterial nicht sonderlich umfangreich ausgefallen ist, sollten Fans der Reihe dennoch einen Blick riskieren. Neben einem Audiokommentar gibt es noch drei unveröffentlichte Szenen, sowie drei Featurettes, die sich mit einzelnen Aspekten des Films befassen. Sämtliche Extras liegen dabei komplett in HD vor.
Davon abgesehen lohnt sich die Anschaffung aber alleine schon wegen der hervorragenden Umsetzung der Sondereditionen. Das Mediabook ist beispielsweise sehr wertig ausgefallen, wobei sich hier definitiv ein Blick in das Booklet rentiert. Doch auch die Hardcover Edition ist ein wahrer Hingucker geworden und ein Schmuckstück für das Filmregal.
(Sascha Hennenberger)
©Bilder Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!