Seit kurzem kann man die Serie „Cobra Kai: Staffel 4“ auf Netflix ansehen und wir haben das Review dazu:
Fortsetzungen alter Klassiker nach Jahrzehnten Pause, waren selten erfolgreich und meist auch nicht wirklich gut. Eines der wenigen Ausnahmen ist die Fortsetzung des Klassikers „Karate Kid“. „Cobra Kai“ begeisterte sofort Zuschauer und Kritiker. Sie Serie fängt den Ton des Originals perfekt ein und setzt die Story gleichzeitig konsequent fort. Für Netflix war es eines der besten Entscheidungen, die Serie in ihr Programm aufzunehmen. Die Klickzahlen sind so groß, dass man direkt weitere Staffeln bestellte. Inzwischen ist Staffel 5 bereits abgedreht, wobei wir nun aber erst mal zu Staffel 4 kommen, welche inzwischen online verfügbar ist. Wir haben Staffel 4 des Serienhits „Cobra Kai“ für euch getestet und können euch direkt sagen, ob die vierte Staffel weiterhin das hohe Level halten kann.
Story:
Um gegen Kreese bestehen zu können, müssen Daniel LaRusso und John Lawrence ihre Dojos zusammentun und ihre Styles mischen. Alles andere als einfach, denn zwischen den beiden Trainern kommt es immer wieder zu Spannungen, die sich auf ihre Schüler auswirken. Unterdessen bekommt auch Kreese Unterstützung eines alten Freundes: Terry Silver. Gemeinsam wollen sie Cobra Kai auf ein neues Level bringen, damit Lawrence und LaRussos ihre Dojos schließen müssen.
Eindruck:
Die Staffel besteht aus 10 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 33 und 47 Minuten Laufzeit und ist, wie die Staffeln davor, durchgängig erzählt. Tatsächlich kann man im Grunde fast schon die Meinung aus den ersten drei Staffeln wiederholen. Man geht auch bei Staffel 4 mit ungeheurem Respekt vor den Originalfilmen vor. Immer wieder gibt es Rückblenden und Verweise auf die alten Filme, ohne dabei zu übertreiben, passend zur Situation, was für eine extra Portion Gänsehaut sorgt. Dazu wiederholt man nicht einfach alles, sondern erzählt die Geschichte von damals konsequent weiter, sodass man erfährt, was mit den Charakteren von damals passiert ist.
Thomas Ian Griffith ist natürlich der große Rückkehrer der Staffel. Er ist zwar merklich gealtert und steif geworden, aber hat nichts von seiner diabolischen Art verloren. Mit jeder Menge Spielspaß trumpft er regelrecht auf, als ob die 30 Jahre nicht gewesen wären und fügt sich klasse in die Story ein. Dabei bekommt er auch einiges an Tiefe und ist nicht mehr einfach nur böse. Auch bekommen beide Bösewichter noch eine gute Charakterentwicklung dazu und sind nicht nur mit Klischees behaftet.
Zusätzlich wird das Ganze von einem tollen 80er-Jahre Score unterlegt, was noch mal für die extra Portion Old School Atmosphäre sorgt, sodass man direkt das Gefühl hat, dass man die Filme von damals einfach weiter anschaut. Jeder Song ist passend gewählt und sorgt somit für wunderbar gute Laune. Hier bekommt man Nostalgie-Bonus in Perfektion geboten. Auch die Verweise zu den alten 80er Jahre Martial Arts Filmen sind herrlich.
Nach dem Ende der dritten Staffel geht es auch etwas anders weiter als gedacht. Die Spannungen und die Dialoge zwischen Zabka und Macchio sind ganz großes Kino und man merkt einfach, dass hier auch die Probleme der Charaktere nicht einfach behoben sind. Man setzt weiter darauf an, ohne dass es ausgelutscht wirkt. Hier zeigt Zabka, was für eine tolle Tiefe in den einst so oberflächlichen Bösewichten der alten Filme lag.
Auch die Spannungen zwischen den Kids kommt wieder sehr gut rüber, dabei gibt es keine klassischen Bösewichter bei den Kids. Jeder hat mit seinen Problemen zu kämpfen, sodass es kein Schwarz oder Weiß gibt, sondern viel Grau. Dabei schafft man es, dass die Kids nicht nerven oder übertrieben depressiv sind, wie z. B. in anderen Serien mit Teenagern, was aber auch für tolle Charakterentwicklungen sorgt. Neben der Fortführung der Story der Filme sowie den ersten drei Staffeln, wird noch eine weitere Story eingebaut. Wir erleben eine neue Generation, mit leichtem Rollentausch, was besonders für Kenner des ersten Films für einige Nostalgiemomente sorgt. Gleichzeitig ist man aber so klug, nicht einfach die alte Story zu kopieren, sondern bringt auch hier ganz neue Elemente mit rein. Auch hier fügen sich die neuen jungen Castmitglieder klasse ein. Mit einem etwas anderen Ausgang.
Die letzten beiden Folgen sind dann noch mal ein ganz anderes Level. Das Turnier hat es in sich. Durch die anderen Regeln wird die Spannung noch mal angehoben. Auch sind die Zweikämpfe noch mal deutlich besser in Szene gesetzt als bei den Staffeln davor. Die Moves sind besser und schneller ausgeführt. Hier merkt man, dass der Cast langsam mehr Martial Arts Erfahrung bekommt, auch wenn es natürlich nicht auf dem Niveau eines „The Raid“ ist. Auch der Ausgang ist in allen Belangen sehr überraschend. Damit rechnet man so schnell nicht. Das Ende ist schockierend und auch Gänsehaut pur, welches einen voller Vorfreude auf Staffel 5 zurücklässt.
Fazit:
Unglaublich, dass „Cobra Kai“ auch in der vierten Staffel das unglaublich hohe Level hält. Die Serie schafft es weiterhin, die Mischung aus Nostalgie und neuer Geschichte in absoluter Perfektion zu verbinden. So viele Hommage Szenen und dazu diese intensive Story sowie die Charakterentwicklungen, sind unglaublich. Dies stellt locker die Kultfilme in den Schatten. Die Serie ist absolutes Pflichtprogramm! Erst Recht, wenn man damals die Karate Kid Filme gesehen und geliebt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=mTnPHZemczI
Hier erhältlich:
(Pierre Schulte)
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