Close – Dem Feind zu nah – Blu-ray Review | EuroVideo

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Close Review CoverStory: Die Leibwächterin Sam schafft es gerade so, die Pressemitarbeiter aus der Gefahrenzone eines Krisengebietes zu bringen. Damit ist ihr Job erledigt. Ihr nächster Auftrag lässt nicht lange auf sich warten. Die junge Zoe benötigt einen Bodyguard, als sie das Wirtschaftsimperium ihres Vaters erbt. Ihre Stiefmutter Rima, die sichtlich überrascht ist von dem Testament, besorgt ihr nicht ohne Grund einen weiblichen Leibwächter. Denn die verwöhnte und einsam wirkende Zoe, pflegte stets ein Verhältnis mit ihren männlichen Aufpassern. Auch wenn Sam anfänglich nicht begeistert ist, übernimmt sie den Job. Sie soll Zoe lediglich für gutes Geld zum Familienanwesen in Marokko begleiten. Als der Job erledigt ist, verlangt Zoe, dass Sam noch einen Tag im Anwesen bleibt, es ist ja schließlich bezahlt worden.

Close Review Szenenbild001In der Nacht geht der Alarm des Sicherheitssystemes im Anwesen los, mehrere Männer schaffen es, in das uneinnehmbar wirkende Haus einzudringen. Die wenigen Sicherheitsbeamten im Haus werden erledigt, doch Sam gelingt die Flucht mit Zoe.  Von dem Alarm informiert, nähert sich mittlerweile die Polizei, beide werden aufgenommen, die Flucht scheint geglückt. Man wägt sich in Sicherheit, schnell stellt sich aber heraus, es geht nicht zur Polizeistation. Beide erahnen die Situation und Sam reagiert, indem sie versucht, die Polizisten im Wagen zu überwältigen. Das gelingt zwar, aber mit verheerenden Folgen, nun ist auch die Polizei auf der Suche nach ihnen.

Das Geschehen spitzt sich mehr und mehr zu, da auch nicht sicher scheint, wem man noch trauen kann. Der anfänglich leichte Job wird zu einer Herausforderung für Sam.

Eindruck: Ein weiblicher Bodyguard, gespielt von Noomi Rapace, klingt vielversprechend, die wenig verbrauchte und orientalisch wirkende Location gefällt.

Close Review Szenenbild002Noomi überzeugt überwiegend in ihrer Darbietung. In den Kämpfen gegen ihre männlichen Gegner teilt sie genauso aus, wie sie auch einsteckt. Das Ganze wirkt sehr realistisch und überzeugend und man fiebert richtig mit.

Die Rolle von Zoe (Sophie Nelisse) wirkt meiner Meinung nach leider recht klischeehaft und oberflächlich. Dadurch entsteht im Zusammenspiel der beiden kaum Spannung. Das ist schade, da der Film die Actionszenen rar dosiert und sich so auf die Story verlässt. Sicherlich, es gibt einige gute Ansätze und Momente, leider wirkt aber vieles belanglos und treibt die Entwicklung der Geschichte kaum voran. Sei es das Einstreuen von wirtschaftlichen Belangen von Zoe´s Erbe, das schleierhafte Spiel ihrer Stiefmutter oder auch Sam´s innere Kämpfe, die sie mit Alkohol, Zigaretten und Sport versucht, in den Griff zu bekommen. Letzteres soll der Charakterisierung von Sam dienen, wirkt aber, wie ich finde, auch etwas hölzern und aufgesetzt. So entsteht insgesamt zu wenig Dramaturgie, weil vieles überfrachtet wirkt und das Tempo häufig bremst.

Close Review Szenenbild003Es bleibt schlussendlich ein recht durchschnittlicher Thriller, dem eine Prise Schwung in der Story fehlt, um wirklich zu fesseln. Daher Fans von Noomi Rapace sollten einen Blick riskieren, trotz einiger Längen ist ein gewisser Unterhaltungswert gegeben. Auch, weil die angesprochene Location gut in Szene gesetzt ist und der Film dadurch an Charme gewinnt, sowie die gut inszenierten Actionszenen, die abwechslungsreich und gelungen choreografiert sind.

Bild: Die Farbgebung entspricht der Location, warme und sonnendurchflutete Landschaften werden entsprechend scharf wiedergegeben. Farblich kräftig, aber nie provozierend erstrahlt ein gelungenes Bild auf der Leinwand. Der Kontrast ist zufriedenstellend, der Schwarzwert ist eher durchschnittlich angesiedelt. Insgesamt eine überwiegend recht ordentliche Vorstellung.

Close Review Szenenbild004Ton: Der Titelsong von Candy Says gefällt, das Cover von Kate Bush´s Running up that Hill hat definitiv etwas und weckt auch tonal Erwartungen an den Film. Von der Machart erinnert der Song etwas an SOS aus dem Film „High Rise“ von Portishead. Aber schon die Anfangsszene wirkt recht wenig dynamisch, die Schüsse klingen eher dezent.

Die ganze Abmischung ist kaum räumlich, bis auf ein paar Szenen, die dann das gesamte Boxenset einbeziehen, bleibt es eher frontlastig. Etwas schade dafür, da wir hier eine DTS-HD MA 5.1 Tonspur serviert bekommen. Die ihr Potenzial leider selten ausspielen kann.

Extras

  • Making-of
  • Trailer

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

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