Seit kurzem kann man die Serie „Clarksons Farm: Staffel 1“ auf Amazon Prime ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Jeremy Clarkson ist den meisten als Moderator der Hitserien „Top Gear“ und „The Grand Tour“ bekannt und dazu ein beliebter Moderator der UK Variante von „Wer wird Millionär“. Was aber nicht viele wissen ist, er besitzt auch eine Farm, nur bisher hat sich jemand anderes darum gekümmert. Doch nun, da der Pächter in Rente gegangen ist, hat er sich gedacht, machen wir halt mal eine Serie, wie er sich um die Farm kümmert. Jetzt ist die erste Staffel: „Clarksons Farm“ auf Amazon Prime zu sehen. Als großer Fan von Jeremy Clarkson waren auch wir natürlich neugierig, wie er sich schlägt und können euch somit sagen, ob er den nächsten Hit geschaffen hat oder das Ganze eher Blödsinn ist.
Worum geht’s?
Jeremy Clarkson hat jahrzehntelang Autos vorgestellt und ist auf Tour um die Ganze Welt gegangen. Nun will er seine riesige Farm bewirtschaften, das kann ja nicht so schwer sein. Er strotzt nur so vor Ideen, wie er mit wenig Arbeit jede Menge Geld verdienen kann. Ideen, mit dem er seinen Gehilfen Kaleb zur Verzweiflung bringt, denn eins ist klar, wenn man von nichts eine Ahnung hat wird schiefgehen, was schiefgehen kann.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 40 und 54 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich muss sagen, diese Serie ist ein riesen Spaß. Jeremy Clarkson als Trampel schlechthin, springt liebenswürdig in ach so jedes Fettnäpfchen, das er finden kann. Sein Zusammenspiel mit den anderen Charakteren ist herrlich, egal ob mit Kaleb, seinem Berater Charlie oder seiner Freundin Lisa. Toll, wie sie zeigen, was er alles falsch gemacht hat. Dabei ist er auch entsprechend überrascht, weil er von seinen Ideen natürlich überzeugt war und dann alles nach hinten losging. Das Ganze wirkt authentisch und nicht gescriptet, zumal er auch auf viele Probleme eingeht, womit Farmer heutzutage zu kämpfen haben. Sei es enormer Zeitdruck die Saat rechtzeitig aus zusähen, Starkregen, Angriff durch Schädlinge oder extreme Trockenheit. Dazu merkt man auch die wirtschaftlichen Probleme. Klar, Clarkson hat Kohle ohne Ende und wird hier von Amazon gesponsert, aber es wird sehr deutlich gezeigt, wie viel Geld er für seine Ideen investieren muss und wie viel Geld am Ende übrig bleibt, trotz der enormen Arbeit, die er Tag und Nacht in seine Farm investiert.
Auf eine Art ist sein schockiertes Gesicht irgendwie lustig, wenn er merkt, dass er am Ende eigentlich nur draufgezahlt, aber wenn man mal überlegt, wie vielen Bauern es heutzutage so geht, dann wird einem direkt ganz anders zumute. Etwas, was gegen Ende noch mal besonders deutlich wird, als man ausrechnet, wie viel nach einem Jahr Arbeit am Ende als Gewinn übrig geblieben ist. Die Zahl wird jeden überraschen und schockieren.
Die Folgen selbst sind abwechslungsreich, da er immer wieder andere Ideen aufgreift und auch immer wieder mit anderen Problemen zu kämpfen hat. Aber auch Corona ist Thema, denn die Dreharbeiten liefen von September 2019 bis September 2020. Also genau ein Jahr bzw. eine Saison. Auch Corona machte es den Farmern alles andere als einfach, auch wenn sie systemrelevant sind. Die Probleme, die durch Corona entstanden sind, bekommt man hier sehr deutlich zu sehen, wodurch noch mal mehr als klar wird, Farmer zu sein ist kein Zuckerschlecken, sondern ein knallhartes und rücksichtloses Geschäft.
Aber es werden nicht nur Probleme, wenn auch auf recht lustige Weise, gezeigt, sondern auch die angenehmen Seiten. Wie man sich an Kleinigkeiten in der Natur erfreuen kann, sei es durch Nachwuchs bei den Tieren oder durch eine tolle Aussicht auf die Wälder und die Felder. Herrlich auch, wie Clarkson mit der Bürokratie zu kämpfen hat, die nicht nur unendlich viele Papiere und Bescheinigungen haben wollen, sondern ihm gerne auch mal ein paar Steine in den Weg legen, um so die Verwirklichungen seiner Ideen im Weg stehen.
Auch wenn Clarkson der Star der Serie ist und seine Sache sensationell macht, heimlicher Showstealer ist der Junge Kaleb. Seine Kommentare und die Sprüche, die er rücksichtslos Clakrson reinwürgt, sind ganz großes Kino. Ich habe stellenweise Tränen gelacht, wie er Clarkson immer wieder zurechtweist und ihm auf direkte Art erklärt, was er alles falsch macht und sich entsprechend auch aufregt. Wobei hier natürlich auch gezeigt wird, dass er nicht nur ein Sprücheklopfer ist, sondern dass er viele Jahre sehr hart gearbeitet hat, wodurch er definitiv Respekt verdient.
Für Fans von „Grand Tour“ und „Top Gear“ gibt es aber auch jede Menge Insider, da auch einige Fahrzeuge der Serien zu sehen sind, die auch zum Einsatz kommen. Und natürlich gibt es auch Sprüche im Bezug auf Hammond und May was dem Ganzen noch mal den Ticken extra Humor gibt. Optisch ist die Serie übrigens hervorragend aufgenommen. Amazon hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, um die Arbeit auf einer Farm optisch möglichst spektakulär in Szene zu setzen, mit teilweise wunderschönen Slow Motions und tollen Landschaftsaufnahmen, sodass man manchmal auch ein Farmer werden möchte. Doch wenn man dann sieht, wie viel Arbeit für so wenig Geld geleistet werden muss, überlegt man es sich noch mal ganz schnell.
Fazit:
Richard Hammond hat mit seiner Soloserie total versagt. James May hatte ein paar richtig tolle Soloserien, doch nun kommt Jeremy Clarkson, als dritter des „Grand Tour Teams“, und haut mit seiner Soloserie beide regelrecht weg. Ein toller Humor, klassisch Clarkson, dazu super authentisch, zeigt es die harte Arbeit auf einer Farm, inkl. aller Probleme, die bei der Farmarbeit entstehen können. „Clarksons Farm“ ist zu keiner Sekunde langweilig und nicht nur hochinteressant, sondern auch extrem unterhaltsam. Amazon bietet die Serie auch in 4k an.
Hier erhältlich:
- Clarksons Farm: Staffel 1
(Pierre Schulte)
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