Die mehrfach ausgezeichneten 11 bit studios aus Warschau kennt man z. B. von Spielen wie „Anomalie Warzone Earth“, „This War of Mine“, „Frostpunk“ oder „Moonlighter“. Das neueste Werk des Studios aus Polen namens „Children of Morta“ erzählt die Geschichte der tapferen, heldenhaften Familie Bergson die sich, als Wächter des Berges Morta, einer bösen, uralten Macht stellen und dabei wie Pech und Schwefel zusammenhalten. Rein optisch erinnert das Ganze auf den ersten Blick an den gelungenen, modernen Pixel-Look von „Moonlighter“, wirkt aber deutlich düsterer.
Im Grunde ist „Children of Morta“ ein Rogue-lite, dass eine sehr tolle Geschichte mit dichter Atmosphäre und Hack & Slay Elementen vermischt. Das Besondere dabei ist der ansprechende, extrem detaillierte Pixelgrafikstil. Hinzu kommt ein sehr guter englischer Erzähler, der das gesamte Abenteuer der Bergson Familie auf spannende Weise untermalt und sich regelmäßig zu Wort meldet.
Mit insgesamt sechs Mitgliedern der Bergson-Familie, die allesamt über verschiedene Fähigkeiten verfügen und sich komplett unterschiedlich spielen, können wir allein oder im Zweispielermodus in die Schlacht ziehen. Da wäre der mit Schwert & Schild bewaffnete Krieger John, die Bardin Linda, der Assassine Kevin, der Mönch Mark, die Pyromantin Lucy sowie zu guter Letzt Joey der brachiale Schläger. Kurzum, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Nach der Auswahl eines Gebietes gilt es, diverse Dungeons unsicher zu machen. Da jedes Dungeon per Zufallsgenerator erstellt wird, das Spiel also Monster, Fallen, Schätze, Reliquien, Runensteine, göttliche Gefallen und Zufallsereignisse immer wieder neu verteilt, gleicht kein Abenteuer dem anderen. Hierdurch ist man stets motiviert, den Dungeon komplett abzusuchen denn als Jäger und Sammler möchte man natürlich nichts verpassen. Je nachdem welche Extras wir finden, bekommt unser Charakter starke Boni wie beispielsweise einen kleinen Begleiter, diverse Elementareffekte auf den Waffen oder Gesundheitsregeneration.
Beim Aufleveln kann jeder Bergson Skillpunkte in seinen individuellen Talentbaum investieren. Es gibt aber auch gemeinsame Boni wie zum Beispiel mehr Lebensenergie oder mehr Kampfkraft. Diese können bei Onkel Ben im Haus der Bergsons gekauft werden.
Selbstverständlich wäre ein echter Dungeon nicht komplett ohne einen Boss. Und was sich den Children of Morta an dieser Stelle so in den Weg stellt, kann sich sehen lassen. Alle Bosskämpfe sind gelungen, nicht zu einfach und zu keiner Zeit unfair. Falls doch mal einer der Bergsons ins Gras beißt, kann er von seinem Mitstreiter wiederbelebt werden. Sterben beide, landen sie verwundet im Bergson-Anwesen und der Dungeon wird zurückgesetzt. Zum Glück bleiben aber das tapfer erkämpfte Gold und die Erfahrungspunkte erhalten. Sollte das Spiel an mancher Stelle zu schwierig werden, besteht stets die Möglichkeit zu grinden.
Fazit:
Children of Morta ist kein Diablo Clone und will auch keiner sein. Das Spiel macht auch auf der Switch eine gute Figur und sorgt, dank seines einzigartigen Pixel-Looks und der mitreißenden Story, für eine tolle Atmosphäre. Dank der zufällig generierten Dungeons fällt noch dazu der Wiederspielwert hoch aus. Je nachdem wie viel Zeit man mit Looten & Leveln verbringt, beträgt die Gesamtspielzeit ca. 20 – 25 Stunden.
Obwohl Children of Morta in einer Fantasy Umgebung spielt, beschäftigt sich das Spiel mit ganz alltäglichen Themen und Emotionen aus unserem Leben. Liebe und Hoffnung, Sehnsucht und Unsicherheit, Verlust und Aufopferung für Menschen die uns am Herzen liegen. Die 11 bit studios haben wieder ein heißes Eisen im Feuer, dass Genrefans unbedingt spielen sollten.
Pro:
+ gutes Gameplay
+ sechs unterschiedliche Helden
+ spannende Atmosphäre
+ außergewöhnlich schöne Pixeloptik
+ tolle Musikuntermalung
Contra:
– wenig freischaltbare Fähigkeiten
– Erzähler spricht leider nur Englisch
(Björn Cuber)
©Bilder und Trailer 11 bit studios – Alle Rechte vorbehalten!