Für mich waren vor ca. zehn Jahren, als es um Marvel Verfilmungen ging, die Vorzeigefilme Titel wie „Spiderman“ (von Raimi), die „X-Man“ Filme oder eben „Iron Man“. Auch den „Hulk“ Filmen konnte ich was abgewinnen. Damit wurde die Latte schon recht hoch angesetzt. Dann kam „Captain America – The first Avenger“ und ich dachte damals nur: „Was soll jetzt das sein?“. Doch mittlerweile haben einige weitere Marvel Filme das cineastische Universum der Superhelden bereichert und auch der Captain hat sich voll etabliert. Nach einigen Jahren bringen nun Marvel den Titel in der 4K UHD Fassung raus. Dann wollen wir doch mal schauen, wie sich das neue Bildformat so schlägt…
Story: Steven Rogers will seinem Land dienen. Doch da er ausgemustert wurde, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich für eine Testreihe des Supersoldatenprogramms zur Verfügung zu stellen. Und so ist Captain America geboren. Während des zweiten Weltkrieges wird Captain America nach Europa geschickt, um den wertvollen Prototypen nicht zu verschleißen. Er soll in seinem unverkennbaren Stars-and-Stripes- Kostüm die Moral der Truppe heben. Doch die Nazis haben einen verheerenden Plan gegen die US-Truppen geschmiedet, und so opfert sich Captain America, und wird im ewigen Eis für eine lange Zeit eingefroren – sechzig Jahre.
Doch erst noch einmal zum Film. Nachdem ich mir nun „Captain America – The first Avenger“ erneut angeschaut habe, hat sich auch an meinem ersten Eindruck nicht viel geändert, auch wenn ich ihn nun ein klein wenig besser fand. In dem Film nimmt sich Regisseur Joe Johnston („Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm“, „Jumanji“, „Jurassic Park III“) viel Zeit, um die Figur Steven Rogers ausführlich einzuführen und zeigt seinen Werdegang von mutigen und beherzten Schwächling zum muskulösen, kräftigen Helden der Nation, der im zweiten Weltkrieg Jagd auf die Nazis macht. Die Wahl, Chris Evans für die Titelfigur zu nehmen, war wirklich gut, denn mittlerweile kann ich mir keinen Besseren mehr dafür vorstellen. Doch auch Hugo Weaving („Der Herr der Ringe“ Trilogie, „Matrix“ Trilogie) als Antagonist Johann Schmidt / Red Skull sowie Tommy Lee Jones („Men in Black“), Stanley Tucci („Die Akte“), Dominic Cooper („Die Herzogin“) und Toby Jones („The Rite – Das Ritual“) sind für ihre Rollen erstklassig besetzt worden und spielen diese allesamt sehr überzeugend.
Dennoch hat „Captain America – The first Avenger“ seine Längen, denn durch die tiefere Charakterzeichnung, auch wenn die nicht die tiefe eines Charakterdramas erreichen, mangelt es nicht nur ab und an an Action, auch wenn es von der noch genug gibt. Darüber hinaus gibt es gelegentlich auch mal langatmigere Momente, die etwas Fahrt aus der Gesamthandlung nehmen und dadurch die Dynamik etwas leidet. Das hält sich zwar gewiss noch im Rahmen, aber im Vergleich zu solchen Adrenalin geladenen Filmen wie etwa den Avengers Filmen und auch den übrigen bekannten Vertretern des Marvel Cinematic Universe merkt man doch, dass es hier auch mal ruhiger zugeht.
Allerdings mangelt es, wie schon darauf hingewiesen, gewiss nicht an Action. Gleich zu Beginn geht Johnson dabei in die Vollen und zeigt wo der Hammer hängt, auch wenn Thor nicht mitspielt. Auch ab dem Zeitpunkt, wenn Steven Rogers aka Captain America aktiv in den Krieg zieht und sich mit Red Skull anlegt merkt man, dass auch heute noch die Action Elemente absolut up to date sind und sich hinter aktuellen Filmen nicht zu verstecken braucht.
Bild Full HD: Das Full HD Bild ist auch heute noch wirklich klasse, da gibt es nicht viel zu meckern, auch wenn die Höchstwertung nicht erreicht wird. Die Schärfe hinterlässt allerdings grundlegend einen sehr guten Eindruck, auch wenn hier und da einige weichere Abschnitte vorhanden sind, was aber die Minderheit bleibt. Die Farben erscheinen natürlich, könnten aber doch noch gerne kräftiger erscheinen, wobei der Kontrast zwar ausgewogen wirkt, aber dennoch nicht optimal eingestellt ist. Dazu könnte auch der Schwarzwert noch etwas besser sein. In dieser Hinsicht hat man doch etwas mehr Hoffnung, dass die 4K UHD Fassung hier die Kohlen aus dem Feuer holt.
Bild 4K UHD: Man merkt zwar die Vorzüge der 4K UHD Blu-ray Disc, aber dennoch gibt es hier einige Titel, die trotz 2K Digital Intermediate zeigen, was man aktuell erwarten kann. Da will ich nicht mit solchen Vorzeigefilmen wie dem ersten „Pacific Rim“ kommen. Aber der Reihe nach.
Der Upscale von einem 2K DI schaut zwar auf dem Bildschirm nicht schlecht aus, aber lässt noch deutlich Luft nach oben. Die Farben erscheinen hier doch etwas satter und zugleich natürlicher als im Vergleich zur regulären Full HD Blu-ray. Auch das umfangreichere Kontrastverhältnis zeigt, dass die vorliegende Fassung die Nase vorn hat, auch wenn die Kontrasteinstellungen hier bei weitem nicht perfekt sind. Dafür gibt es doch einige Momenten in denen das Bild nicht nur flach erscheint, sondern auch kontrastarm wirken. Dazu ist auch die Schärfe leider nicht durchweg sehr gut, sondern erreicht doch mehr als erhofft nur gute oder auch mal nur befriedigende Werte. Immerhin: Im Vergleich zur regulären Full HD Blu-ray hat die 4K UHD Disc zwar die Nase erkennbar vorn, aber ich habe mir, gerade wenn ich die Rereleases der Iron Man Filme anschaue, doch etwas mehr erhofft.
Ton: Der Ton liegt in Deutsch leider nur in Dolby Digital Plus 7.1 vor, während das englische Original in Dolby Atmos mit Dolby True HD 7.1 Core auf die Disc gepackt wurde, zumindest was die 4K UHD Disc betrifft. Die reguläre Full HD Blu-ray bietet den gewohnten DD 5.1 Mix in deutsch und dts-HD-Master 7.1 im Original.
Die Abmischung ist dabei alles andere als schlecht, auch wenn der O-Ton deutlich besser ist, da hier gerade die Subwoofer Wiedergabe prägnanter erscheint und darüber hinaus auch die Dynamik natürlicher und umfangreicher ausgefallen ist. Dennoch schlägt sich auch der deutsch-sprachige Mix überzeugend gut, da auch hier die Surroundeffekte zahlreich vorhanden sind und für eine tolle Räumlichkeit sorgen, die Dynamik immer noch gut ausgefallen ist und auch die Bässe ordentlich Kraft besitzen. Zwar alles mit Luft nach oben, aber für eine durchschnittliche Anlage reicht das aus, wobei HD Puristen dennoch leider in die Röhre schauen.
Ausstattung:
- Audiokommentar mit Regisseur Joe Johnston, Chefkamerafrau Shelly Johnson und Editor Jeff Ford
- Ausstattung eines Helden
- Das Zusammentreffen beginnt
- Etwas Lustiges geschah auf dem Weg zu Thors Hammer
- Howling Commandos
- Hinter dem Schädel
- Captain Americas Wurzeln
- Sega Game Trailer
Testgeräte
TV: LG 65SJ800V
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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