Candyman – Blu-ray Review | Turbine Medien | 17.02.2020

Candyman 1992 Film Shop kaufen Mediabook

Candyman 1992 Film Shop kaufen MediabookStory:

Es herrscht Angst im Ghetto von Chicago, satte 21 Morde der schlimmsten Art und der Täter ist noch nicht gefasst. Schnell wird aus Angst ein Mythos, der des Candyman, ein zu Tode Gequälter, der anscheinend aus dem Jenseits zurückgekehrt ist. Man sagt, wer seinen Namen fünfmal in den Spiegel ruft, erweckt ihn nicht nur zum Leben, sondern zu erneuten abscheulichen Morden. Die junge Wissenschaftlerin Helen recherchiert nach diesem Mythos und ist eher skeptisch, dass an dieser Geschichte etwas dran ist. Unbeeindruckt von den Geschichten, ruft sie fünfmal seinen Namen in den Spiegel und kurz darauf häufen sich die mysteriösen Morde. Helen´s Skepsis verfliegt, sie glaubt nun doch an die Existenz vom Candyman, aber niemand glaubt ihr und ohne es zu ahnen, ist sie längst das Spielzeug vom Candyman geworden.

Eindruck:

Candyman 1992 Film Shop kaufen MediabookDer Film basiert lose auf einer Kurzgeschichte von Clive Barker, der Regisseur Bernard Rose verfilmte den Stoff vor mittlerweile fast 30 Jahren. In diesem Jahr soll ein Remake in den Kinos starten, das Label Turbine kommt dem Kinostart zuvor und veröffentlicht das Original, aktuell in einer limitierten Mediabook Edition, mit drei unterschiedlichen Covervarianten.

Grund genug, dem Original mal auf die Finger zu schauen, wie hat der Film die Zeit überstanden und kann er noch so begeistern wie damals.

Kurz gesagt, ja, der Film macht auch heute noch Spaß. Er atmet das Flair der 90er, mit der Inszenierung und der Atmosphäre dieser Zeit. Die Herangehensweise gefällt und funktioniert heute noch tadellos, Recht ruhig und mit Blick für die Figuren wird „Candyman“ erzählt. Mit ein paar Jump Scares zwischendrin, wird die Spannung aufgebaut und steigert sich im Verlauf des Filmes zunehmend. Trotz der gemächlichen Einführung bleibt es spannend und ohne Längen, stetig nimmt der Film an Fahrt auf, ohne dabei hektisch zu erscheinen. Der Regisseur Bernard Rose versteht es, die Figuren gekonnt in Szene zu setzen, sie mit genügend Charaktertiefe zu versehen, um den Zuschauer damit abzuholen.

Candyman 1992 Film Shop kaufen MediabookAuch wegen der anfänglich gedrosselten Erzählgeschwindigkeit wirken die Schreckmomente intensiver und fallen zudem, teilweise recht blutig aus. Ebenso erscheint der „Candyman“ (Klasse gespielt von Tony Todd) nicht zu früh, auch wenn Helen Lyle (Virginia Madsen) die teuflischen fünf Worte recht früh in den Spiegel spricht. So baut sich beim Zuschauer innerlich eine Spannung auf, wann er denn endlich erscheint und das passiert, wie ich finde, im richtigen Moment. Eine gelungene Umsetzung, obwohl der „Candyman“ häufig nicht zu sehen ist, versprüht er doch eine unheimliche und allgegenwertige Präsenz. Ab seinem ersten Auftritt im Film, sorgt er dann dafür, dass es noch düsterer und gruseliger wird, bis zum bitteren Finale.

Neben Virginia Madsen und Tony Todd überzeugt auch der restliche Cast und fügt sich bestens der Story. Dazu das finstere Setting des Ghettos, mit dem Charme der 90er und seinen vielen Graffitis bietet auch heute noch eine faszinierende Kulisse. Die überwiegend heruntergekommenen Schauplätze des Chicagoer Ghettos versprühen allein für sich schon eine beklemmende Atmosphäre. Das ist definitiv ein Pluspunkt, auch weil alles kameratechnisch effektiv eingefangen wurde. Und der Candyman somit nicht besser in Szene gesetzt werden konnte, es passt einfach perfekt, wie der Haken an der Hand des Candyman.

Candyman 1992 Film Shop kaufen MediabookFazit:

„Candyman“ ist zwar ab 18, kann aber heute mit seinen Gewaltszenen kaum noch schocken. Ohnehin sind diese eher rar gesät, denn der Candyman agiert überwiegend zurückhaltend und fast besonnen. Dadurch wirkt die Figur deutlich mysteriöser und strahlt eine unheimliche Präsenz aus. Das merkt man zum Beispiel an der Szene mit den Bienen, die atemberaubend eingefangen wurde, sie ist für mich der heimliche Höhepunkt des Filmes. Ruhig und subtil inszeniert, dennoch mit großartiger Wirkung, nicht nur visuell.

Dazu überzeugen die gelungene Inszenierung und die spannende Story, welche dank der Location auch zeitlos wirkt. Ein minimalistischer Horrorfilm, mit anfänglich bedächtigem Tempo, das wie gesagt an Erzählgeschwindigkeit zunimmt, ohne dass es unpassend wirkt oder der Regisseur den Faden sowie den Zuschauer verliert. Somit nicht nur für Kenner des Filmes, sondern auch für die, die den Film nicht kennen, ist er definitiv ein Blick wert. Denn ein paar blutige Szenen und genügend Schockmomente hält „Candyman“ für den Genrefreund absolut parat und bietet für einen Film dieser Art eine packende und intensiv erzählte Geschichte. Das ist in diesem Genre nicht immer selbstverständlich und spricht für den Regisseur, der die Thematik eindrucksvoll, wie stimmig verfilmte.

Daher, hier muss der kommende „Candyman“ erstmal nachlegen, das wird nicht einfach, diesen kultigen Film zu toppen. Ein Hingucker ist das Mediabook von Turbine, ich habe das Cover A zu Testzwecken bekommen. Das mit einem stimmig gemalten Artwork und in toller Qualität absolut überzeugt. Das Artwork ziert fast die komplette Front, ohne, dass es überladen oder zu bunt daherkommt. Neben der gewohnten DVD Beilage des Filmes, gibt es satte 136 Minuten Bonusmaterial auf der Blu-ray. Das schön gestaltete Booklet auf hochwertigem Papier rundet das eindrucksvolle auf 1.500 Stück limitierte Mediabook ab. Kurzum, für Fans und Sammlern von Mediabooks, ist diese Candyman-Version von Turbine schlichtweg ein must have.

Candyman 1992 Film Shop kaufen MediabookBild:

Ein typisches Bild der Zeit, eben die 90er, das gilt für die Farbgebung sowie auch für die restlichen Parameter. Die Schärfe gefällt, auch wenn ein paar Szenen häufig die weniger gut ausgeleuchteten, etwas softer erscheinen. Der Kontrast und Schwarzwert sind auf mehr als solidem Niveau, dazu ist das Filmkorn vorhanden. Somit wurde hier nichts glattgebügelt, künstlich verschärft und eher verschlimmbessert.

Hier bekommt man ein ehrliches und ordentliches Bild auf die Leinwand, das auch heute noch begeistern kann.

Ton:

Mit DTS-HD MA 5.1 gibt es viele ältere Filme, die meistens wenig überzeugen können. Doch hier werden die Rears nicht nur vom Score gefordert, auch diverse Nebengeräusche wurden gut integriert und vermitteln Räumlichkeit. Natürlich kommt auch diese Tonspur nicht an aktuelle Produktionen heran, dennoch ist sie deutlich gelungen. Der Subwoofer bereichert viele Szenen mit ordentlichem Druck und beschert uns häufig eine eindrucksvolle Klangkulisse. Dazu eine ausgezeichnete Sprachverständlichkeit, rundet die Tonspur, welche häufig dynamisch daherkommt, bestens ab.

Extras:

  • Interviews
  • Trailer
  • Storyboards
  • Audiokommentare
  • Testequipment
  • JVC DLA-X35
  • Panasonic DMP UB704
  • Marantz AV8801 / MM7055
  • B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

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Cover A

 

 

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Cover B

Bewertungen: 4.6 / 5. 769

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