Wer hätte gedacht, dass 33 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Taitos Kultspiel „Bubble Bobble“, eines der ersten Spiele mit kooperativem Zwei-Spieler-Modus, nun eine Switch exklusive Fortsetzung in den Startlöchern steht? Sicher niemand.
Der Nachfolger, des seinerzeit extrem süchtig machenden Plattformers, trägt den Titel „Bubble Bobble 4 Friends“ und wird von der TAITO Cooperation entwickelt. Die Veröffentlichung übernehmen ININ Games in digitaler Form sowie Strictly Limited Games mit einer physischen Box-Version für Sammler.
Die Drachenbrüder Bub und Bob sind zurück, aber diesmal geht es nicht Baron von Blubba sondern dem bösen Zauberer Bonner und seinen Schergen an den Kragen.
Das Spiel beginnt in einem liebevoll gestalteten Kinderzimmer, das quasi als Auswahlbildschirm dient. Hier findet sich auch in der linken Ecke der Original Arcade Automat von Bubble Bobble. Dieser beinhaltet den kompletten, ebenfalls 100 Level umfassenden, Klassiker aus dem Jahr 1986.
Egal, ob man nun mit dem Original oder dem neuen Modus beginnt, beide spielen sich auf der Switch sehr gut. Jedes Plattform-Level beinhaltet eine bestimmte Gegnermenge, die von unseren Drachen besiegt werden müssen. Hierzu werden die Monster kurzerhand eingeblubbert und schnellstmöglich zum Platzen gebracht. Jeder so besiegte Gegner hinterlässt entweder Obst oder allerlei Süßigkeiten, die unseren Drachenbrüdern sowohl einen vollen Bauch als auch unterschiedlich viele Punkte einbringen. Hin und wieder erscheinen Gegenstände mit Sonderfunktionen.
Der „4 Friends“ Modus bietet einige neue Features und kann, wie der Name es schon vermuten lässt, zu viert gespielt werden. Dazu haben Bub und Bob sich mit Peb & Pab Verstärkung mitgebracht.
In den insgesamt fünf Welten, mit ansprechendem und originellem Level Design, trifft man auch auf gute alte Bekannte wie beispielsweise das UFO aus Taitos Space Invaders. Alle 10 Stufen folgt ein Bosskampf. Jeder besiegte Boss schaltet eine neue Fähigkeit für unsere Drachen sowie eine neue Welt frei. Mit dem richtigen Extra können Bub, Bob, Peb und Pab z. B. für kurze Zeit Feuer spucken, Blitz- oder Bombenblasen erzeugen oder Level überspringen.
Das Schöne am Koop Modus ist, neben dem herrlich chaotischen Gameplay, dass man bei einer Berührung durch einen Gegner nicht sofort einen Credit verliert. Stattdessen wird man zunächst in eine Blubberblase eingeploppt und ruft um Hilfe. Eure Mitspieler haben nun für eine kurze Zeit die Gelegenheit, euch aus der Blase zu befreien und somit zu retten. Ein weiteres neues Feature ist das Bewertungssystem. Je nachdem wie gut man in der Welt gespielt hat kann man bis zu drei Sterne ergattern. Das kann manchmal ganz schön knifflig werden, sodass Punktesammler, um eine Drei-Sterne-Bewertung zu erhalten, mit Sicherheit mehrere Durchläufe benötigen werden.
Nach Abschluss der fünf Welten wird der Hard-Mode freigeschaltet, der die Anzahl der Gegner erhöht und die Level ein wenig verändert. So kommen wir am Ende auf rund 100 Level in denen sich nach Herzenslust zu viert ausgetobt und alles eingeblubbert werden kann, dass nicht bei drei auf dem Baum ist.
Fazit:
Diese Melodie! Auch nach all den Jahren hat man sie immer noch im Kopf und erinnert sich gerne an die gute alte Arcadezeit und den C64 zurück. Bubble Bobble 4 Friends ist eine kleine Zeitreise und macht sowohl in der Originalversion als auch in der Neuinterpretation viel Spaß. Dafür sorgen das zeitlose Spielprinzip, der unverkennbare niedliche Look, die Musik und der tolle, kooperative Mehrspielermodus.
Da Fukio Mitsuji, der Schöpfer von Bubble Bobble und dessen Nachfolger Rainbow Islands, 2008 verstarb, konnte er leider nicht am neuen Teil mitwirken. Man kann aber sagen, dass das Spiel bei Executive Producer Hiroshi Uemara in gute Hände gelangt ist. Taito hat gute Arbeit geleistet und wird mit dem neuen Bubble Bobble sicher nicht nur den Fans des Originals viel Freude bereiten.
Pro:
+gelungene Neuinterpretation des Klassikers
+ typischer Bonbon-Look
+leicht zugängliches Spielprinzip
+originelle Level
+toller Mehrspielermodus
+ original Arcade-Spiel von 1986 enthalten
Contra:
– zu hoher Preis
(Björn Cuber)
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