Am 11. November 2020 wird „Bruderherz“ auf dem Streamingsender Disney+ zu sehen sein und wir haben schon jetzt das Review dazu:
Sportlerfilme haben eine lange Tradition bei Disney. Die „Mighty Ducks“ z.B. genießen unglaublichen Kultstatus und mit „Daddy ohne Plan“, bewies Dwayne „The Rock“ Johnson, dass er mehr kann, als nur Action. Natürlich schreibt auch im Sportbereich das Leben die besten Geschichten, so brachte Disney mit „Miracle“ oder „Unbesiegbar“ unglaublich spannende und dramatische Sportlerdramen auf die Leinwand. Nun in Zeiten von Streaming und natürlich auch Disney+, wird mit dieser Tradition nicht gebrochen und Disney bringt ein Sportlerdrama exklusiv auf Disney+, welches basierend auf dem Leben von College Football Star Ray McElrathbey, umgesetzt wurde. Doch wird der Film wie so viele große Sportlerdramen die Welt begeistern? Oder wird dieser in der Masse untergehen? Wir haben den Film für euch getestet, sodass wir euch ganz genau berichten können.
Story:
Frisch auf dem College will Ray sein Stipendium nutzen und eine gute Ausbildung schaffen. Dies ist alles andere als einfach, denn der Terminplan ist heftig. Doch er muss alles über den Haufen werfen, als seine Mutter aufgrund ihrer Drogensucht in eine Entzugsklinik muss. Damit Rays jüngerer Bruder Fahmarr nicht in ein Heim muss, nimmt Ray Fahmarr bei sich auf. Doch an der Dreierbelastung droht Ray zu zerbrechen und zum ersten Mal in seinem Leben, lernt er was es heißt, andere um Hilfe zu bitten. Doch genau deswegen droht Ray alles zu verlieren, denn der College Football Verband NCAA erlaubt keine Hilfen für Familien von Footballspielern.
Eindruck:
Wenn man den Trailer sieht, könnte man denken, hier bekommt man jede Menge Football geboten, nun, da muss ich leider enttäuschen. Vom Football wird nicht so viel gezeigt. Ein paar kurze Ausschnitte vom Spiel und einiges an Trainingsszenen, das wars. „Bruderherz“ an sich, dreht sich mehr um das Leben als College Footballspieler und nicht um das Spiel selbst und hier muss ich sagen, hat Disney eine sehr gute Arbeit geleistet und liefert einen sehr guten Mix aus Comedy, Drama und Sportfilm ab. Der Humor lockere gute Laune Comedy für die ganze Familie, wie man es von Disney her kennt, gleichzeitig ist es auch so, dass der Humor entsprechend zur jeweiligen Szene passt und nicht fehl am Platze wirkt. Aber wie gesagt, es ist auch keine reine Komödie. Wenn es dramatisch wird, dann richtig. Die Story um Ray und Fahmarr geht unter die Haut, was aber auch am sehr guten, authentischen Zusammenspiel der beiden liegt. Hier spürt man auch das typische Agieren von Brüdern untereinander, immer wieder verspielt mit leichten Neckereien, aber einen guten Zusammenhalt, wenn es hart auf hart kommt.
Die Szenen mit der drogenabhängigen Mutter und die Verzweiflung, die dabei dargestellt wird, haben es in sich, da bleibt kein Auge trocken. Auch die Probleme, mit den Ray zu kämpfen hat, sind allesamt sehr nachvollziehbar und in keiner Weise übertrieben. „Bruderherz“ zeigt in dem Bereich wunderbar, wie hart das Leben am College sein kann. Dabei ist es dann auch recht rührend, wie alle bereit sind, ihm im Verlauf des Films zu helfen und wie er mit der Situation klarkommen muss, wie es sich anfühlt, auch mal selbst um Hilfe zu bitten. Hier ist der Zusammenhalt des Footballteams toll dargestellt und auch wie die Trainer agieren, ist ganz großes Kino, dabei fast schon vergleichbar mit dem Meisterwerk „The Blind Side“. Auch wenn am Ende natürlich schon ein paar Kleinigkeiten fehlen, um das mega Level von „The Blind Side“ zu erreichen.
Dafür sind manche Charaktere bei „Bruderherz“ mit Klischee verbunden und diese machen das Spiel dann auch entsprechend vorhersehbar. Wobei der Cast an sich seine Sache sehr gut macht, nicht nur Jay Reeves und Thaddeus J. Mixson, die hier Ray und Fahmarr spielen, kommen sehr sympathisch rüber. Auch der Cast um sie herum, wie z. B. James Badge Dale als Coach oder die wunderschöne Corinne Foxx, Tochter von Mega Star Jamie Foxx, machen ihre Sache super. Die Wendung, die es zum Finale gibt, hat es dann noch mal in sich. Was hier an Dramatik geboten wird, ist unglaublich, die Spannung und die Gänsehautmomente, die dadurch entstehen, sind wirklich toll. Natürlich mit einem tollen Disney Ende, was direkt für einen Super Feelgood Moment sorgt und gleichzeitig auch Lust macht, den Film mehrfach zu sehen. Die Realszenen vom Abspann mit dem echten Ray und dem echten Fahmaar, zeigen dem Zuschauer noch mal direkt, was für eine tolle, unglaubliche, aber auch dramatische Geschichte man gerade miterleben durfte.
Fazit:
„Bruderherz“ ist ein weiterer Beweis, dass das Leben einfach die besten Geschichten erzählt. Disney ist es gelungen, diesen Mix aus Comedy, Drama und Sport wunderbar authentisch zu erzählen, sodass die Geschichte dem Zuschauer regelrecht unter die Haut geht, gleichzeitig aber auch für so viel Feelgood Gefühl sorgt, dass man sich den Film auch öfters anschauen kann. Zumal der Cast wunderbar sympathisch rüberkommt. Insgesamt kann der Film zwar nicht mit den ganz großen Titeln mithalten, aber als herausragender Geheimtipp, ist „Bruderherz“ perfekt.
Hier bei Disney + erhältlich:
(Pierre Schulte)
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