Brimstone – 4K UHD Review | Koch Films | 20.10.2021

Brimstone – 4K UHD Review Film Artikelbild

Am 30. September 2021 kam „Brimstone“ auf 4K UHD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Die stumme Liz besitzt eine dunkle Vergangenheit, die sie hinter sich lassen möchte. So landet sie in einem kleinen, gläubigen Dorf, heiratet einen Witwer und alles scheint sich bestens zu entwickeln. Bis dann ein Priester auftaucht, den Liz scheinbar nur zu gut kennt, denn seine Ankunft jagt ihr Angst ein. Sie versucht mit allen Mitteln einen Kontakt, ein Zusammentreffen, zu vermeiden. Allerdings klappt ihr Vorhaben nicht und schnell wird klar, der Priester hat eine Rechnung offen mit Liz. Diese endet allerdings in einer Katastrophe. Liz schnappt sich ihre beiden Kinder und flüchtet aus dem Dorf. Doch der Priester ist noch nicht fertig mit ihr und die dunkle Vergangenheit holt Liz wieder ein.

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Eindruck

„Brimstone“ ist kein typisch amerikanischer Western, ganz und gar nicht. Hier handelt es sich um eine niederländische Produktion des Regisseurs Martin Koolhoven, der mit „Brimstone“ einen düsteren und recht brutalen Western inszenierte welcher mit einer bedrückenden und fast hoffnungslosen Bildersprache daherkommt. Mit Dakota Fanning, Guy Pearce oder auch Kit Harington, besitzt der niederländische Film einen bekannten und klasse aufspielenden Cast.

Fazit, „Brimstone“ erschien schon 2018 auf Blu-ray. Ein Film, der leider eher als Geheimtipp gehandelt wird. Das ist schade, denn der Film verdient absolut ein größeres Publikum. Das kann jetzt mit der 4K-UHD Veröffentlichung von Koch Films nachgeholt werden, die aktuell in einem Mediabook erschienen ist. Zum Umfang oder Inhalt des Mediabooks kann ich leider keine Angaben machen, da mir nur die einzelne 4K Scheibe zur Verfügung stand.

Brimstone ist ein sehr düsterer Western, einer der nachwirkt, nicht nur dank der tollen Darsteller und der grandiosen Leistung von Dakota Fanning und Guy Pearce. Wenn die stumme Hebamme Liz (Fanning) plötzlich mit dem Priester (Pearce) konfrontiert wird, merkt man gleich, das Liz und er sich irgendwie kennen. Hier entwickelt sich sofort ein unbehagliches Gefühl, welches sich genauso auf den Zuschauer überträgt.

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Trotz der gemächlichen Inszenierung baut der Film kontinuierlich Spannung auf. Diese ist nicht nur den teils extrem brutalen Bildern geschuldet. Ganz im Gegenteil. Die Erzählung ist famos, die Ausführung überragend und die blutigen oder bestialischen Bilder, sind nur konsequent und quasi das i-Tüpfelchen. Guy Pearce legt eine Diabolik in seine Blicke, dass selbst der Zuschauer eine Gänsehaut bekommt. Und nicht nur er, sondern der gesamte Cast, kann in dem Film vollends überzeugen. „Brimstone“ ist ein intensiver Film, sehr packend inszeniert und fernab von Cowboys oder großen Duellen. Dazu wurde das Ganze kameratechnisch sehr imposant und eindringlich eingefangen.

Ebenfalls sehr erwähnenswert ist der Score, welcher teilweise aus einem fast stehenden Bild, einen lebhaften Moment zaubert. Ich kann nur sagen, „Brimstone“ sollte kein Geheimtipp bleiben, lasst euch von diesem außergewöhnlichen Film in den Bann ziehen, es lohnt sich. In vier Kapiteln entfaltet „Brimstone“ ein Drama, das den Zuschauer nicht kalt lässt. Nein, man wird mit in den Abgrund gezogen. Ein Meisterwerk, wenn auch ein schmerzhaftes.

Somit meine Empfehlung: Ein wirklich intensiver Film, der wie gesagt nachwirkt und ebenso zum Nachdenken anregt. Gibt es eine bessere Bewertung für einen Film?! Und dank des aktuellen 4K-UHD Upgrade, bekommt ihr die Möglichkeit, den sehenswerten Film für euch zu entdecken, ich kann nur sagen, nutzt sie. Schauen wir mal, ob sich die 4K-UHD von der bekannten Blu-ray aus dem Jahre 2018 abheben kann.

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Bild

Wo die Blu-ray zu Beginn in der Kirche zum Überstrahlen neigt, reduziert die 4K Umsetzung dieses auf ein Minimum. Erstaunlich, dass selbst in der Halbtotalen Strukturen und Texturen auf der Kleidung besser herausgearbeitet werden, das ist fantastisch. Der Zugewinn an Auflösung und dadurch Schärfe, macht sich schnell bemerkbar. Auch wenn ein sehr fein aufgelöstes Filmkorn manchmal das Bild subjektiv nicht so scharf erscheinen lässt, vergleicht man es mit der Blu-ray, hat die 4K klar die Nase vorn.

Farblich bleibt die Stimmung und Farbgebung weitestgehend identisch, die 4K liegt aber auch hier deutlich vorn. Die Farben wirken trotz der düster erdigen Filterung, nicht nur authentischer, sondern in Anführungszeichen strahlender. Ein satter Schwarzwert und ein kontraststarkes Bild, erzeugen neben der bemerkenswerten Kameraführung wahrlich ein Fest für die Augen. Das Feuer bei Minute 16:24 strahlt dynamisch und kraftvoll, fast blendend, aber für die Szenerie definitiv realistisch abgebildet. Nimmt man den Moment bei Minute 25:06, ist es ein Blick wie aus dem Fenster. Zum Greifen nah ist das Feld im Vordergrund. Wie auch die Szene bei 42:49 bei sonnendurchflutetem Licht kristallklar und randscharf wiedergegeben wird, wirklich eine Augenweide. Selbst der Dreck unter den Fingernägeln wird so authentisch dargestellt. Hier zeigt sich nicht nur das qualitativ tolle Bild, sondern die Liebe zu den Details, welche den Film durchziehen.

Auch jene teils extrem bläuliche Filterung, die das Bild der Blu-ray zu kühl erschienen ließ, wurde reduziert und wirkt natürlicher, ohne dass die Atmosphäre der Szene darunter leidet. Aufgrund des oftmals finsteren Bildes, erwartet man schon einige Spitzlichter. Diese sind zwar vorhanden, aber überschaubar. Nichtsdestotrotz, ob Kerzenschein oder ein Funkeln in den Augen, vieles erstrahlt zu neuem Glanz und lässt die Blu-ray, welche schon ein tadelloses Bild lieferte, dann doch blass aussehen. Daher ein absolut lohnendes Upgrade, denn das Bild der 4K-UHD sieht in allen Belangen besser aus.

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Ton

Die DTS-HD MA 5.1 Tonspur ist dieselbe wie auf der bekannten Blu-ray. Auch wenn der Film überwiegend ruhig und dialoglastig daherkommt, bekommt man dennoch eine raumfüllende und dynamische Abmischung. Wenn der Priester zu Beginn durch die Kirche schreitet, werden seine Schritte imposant abgebildet. Aber auch loderndes Feuer, Witterungsbedingungen oder der Klang von Pferdehufen, erklingen kraftvoll und effektiv. Abgerundet mit ein paar guten direktionalen Effekten, bekommt man eine bemerkenswert gute Tonspur, mit solidem Bassfundament. Für einen eher ruhig inszenierten Film ist dies eine beeindruckende Vorstellung. Natürlich wird auch der famose Score bestens in den Raum gestellt. Mal dezent und dann recht vordergründig, untermalt er die Szenerie perfekt.

Extras

  • Interviews:
    Martin Koolhoven (Regisseur)
    Guy Perace (Darsteller)
    Dakota Fanning (Darstellerin)
    Kit Harington (Darsteller)
    Emilia Jones (Darstellerin)
    Carice von Houten (Darstellerin)
    Carla Juri (Darstellerin)
    Els Vandevorst (Produzentin)
  • Gelöschte und erweiterte Szenen
  • Deutscher Kinotrailer
  • Englischer Kinotrailer

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DP UB824
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Brimstone (4K UHD)
  • Brimstone (Blu-ray)
  • Brimstone (DVD)

(Hartmut Haake)
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