Am 29. Januar 2021 kam „Brave Mädchen tun das nicht“ auf Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Jeff ist mit dem Sexleben zusammen mit seiner Freundin Lucy nicht sonderlich zufrieden, daher schaut er heimlich und regelmäßig Pornos auf seinen Laptop. Als Lucy dieses herausfindet, geht der Stress natürlich los, mit dem Resultat, dass Jeff aus der gemeinsamen Wohnung auszieht. Während eines musikalischen Auftrittes mit ihren Freundinnen, bricht Lucy zusammen und beichtet ihnen die Geschichte mit Jeff. Mit Trost und Ermutigung richten sie Lucy wieder auf, sie beginnt umgehend eine Sex-Liste zu erstellen, mit Dingen, die ihr zwischenmenschliches Problem lösen sollen.
So beginnt Lucy anrüchige Bücher zu lesen, schaut jetzt ebenfalls Pornos und besucht, unter anderem, mit ihren Freundinnen einen Sexshop. Dort trifft sie Grant wieder, den sie vor kurzem auf einer Hochzeit kennengelernt hat. Sie unterhalten sich und Lucy ist fasziniert von ihm, so verabredet man sich und Lucy will nun in der hoffentlich neuen Beziehung mit Grant alles richtig machen. Doch dann meldet sich ihr Ex Jeff plötzlich wieder. Allerdings ist die Nachricht anders, als Lucy es erwartet hat.
Eindruck
Die Brüder Chris & Nick Riedell führten bei der romantischen Komödie „Brave Mädchen tun das nicht“ Regie. Die Story um die verklemmte Lucy, die durch ihre Angst vor pornografischen Dingen, ihren Freund verliert, ist hier der Aufhänger. So wird ihr nachdem Verlust ihres Freundes schnell klar, sie muss etwas ändern. Eine Odyssee durch Pornos, der Besuch eines Stripclubs und das ein oder andere Sexspielzeug sollen ihr helfen, offener für die Thematik zu werden.
Die Kombination von Komödien und der Sexualität sind natürlich nichts Neues. In einer Vielzahl von Variationen, wurden hier schon Filme gedreht. Mal mehr und mal weniger erfolgreich oder eben komisch. Dennoch zieht das Thema immer noch und lockt die Jugend begeistert vor den Bildschirm. Solche Filme stehen und fallen selbstverständlich mit den Darstellern, der Situationskomik und ihren frechen Dialogen.
Lucy Neal, gespielt von Lucy Hale, macht ihre Sache sehr ordentlich, obwohl einiges etwas aufgesetzt im Spiel wirkt. Allerdings geht es nie über das Ziel hinaus, sodass der Zuschauer es als unpassend empfindet. Grant Anderson wird von Leonidas Gulaptis dargestellt, dessen Performance zu seiner Rolle passt. Er spielt den Traum jeder Schwiegermutter, tröstet Lucy, gibt ihr Kraft und zeigt unendliches Verständnis.
Die Herangehensweise in der Story und die Figurenzeichnung sind daher simpel und bekannt. Die Hürde im Film für Lucy ist klar, wenn es mit Grant etwas werden soll, will sie, Dank ihrer Erfahrungen mit der abgearbeiteten Sex-Liste, viel offener und lockerer werden. Das verspricht natürlich amüsante Momente in dieser Komödie, doch wie ist das Resultat ausgefallen?
Fazit, „Brave Mädchen tun das nicht“ bietet sympathische Darsteller und eine recht lustige Story. Lucy ist anfänglich so verklemmt dargestellt, sodass man glaubt, sie macht auch beim Duschen das Licht aus. Ihre selbsterstellte Liste verspricht viele illustre und komische Momente, sei es Situationskomik oder passende Dialoge. Die Geschichte wird flott erzählt, selten gibt es ein paar ruhigere Szenen, oder eben Längen im Film. Was dem Film fehlt und sich damit nicht von anderen unterscheidet, ist die vorhersehbare Story. Man ahnt und weiß sofort, wie der Spaß enden wird. Hier fehlten mir schon ein paar Überraschungsmomente, auch wenn Lucy sich in Geschäften und Clubs herumtreibt, die für Wirbel sorgen könnten, ist die Inszenierung hier oftmals gebremst. In „Brave Mädchen tun das nicht“ mangelt es an einem mutigeren Auftritt. Lucys Liste verspricht eine schwungvolle Liebeskomödie mit witzigen Dialogen, doch das Resultat ist zu brav ausgefallen. Sicherlich, es gibt auf jeden Fall einige Lacher, witzige Situation und manch feinen Dialog im Film. Doch bekomme ich das Gefühl nicht los, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
„Brave Mädchen tun das nicht“ ist ein zahmer Film, der trotz Lucys Problem und der anrüchigen Location, die sie aufsucht, oftmals genauso schlüpfrig und lustig ist, wie das regelmäßige Einkaufen von Lebensmitteln für uns ausfällt. Ja, das kann durchaus prickelnd werden und man kann auch mal was Kurioses erleben, insgesamt ist es aber Routine. So reiht sich der Film leider in die Standard Liebeskomödien ein, die zwar gut unterhalten, aber dem Zuschauer nicht die gewünschten Tränen in die Augen treiben vor Lachen. Dank der sympathischen Darsteller, ein paar originellen Ideen und Gags, ist „Brave Mädchen“ artige Unterhaltung für die fast ganze Familie. Und wegen der überschaubaren Laufzeit und vergnüglichen Inszenierung, dennoch einen Blick wert.
Bild
Das Bild der romantischen Komödie überzeugt mit teils kräftigen und auch mal wärmerer Farbgebung. So bekommt man ein überzeugendes Bild. Die Schärfe ist mehr als gut und bietet ein plastisches Bild mit häufig guter Tiefenwirkung. Ein ausgewogener Kontrast und fast durchgehend solider Schwarzwert, runden den guten Gesamteindruck ab. Selten fallen ein paar softe oder nicht optimal fokussierte Aufnahmen ins Auge, die sind aber kaum der Rede wert.
Ton
Die DTS-HD MA 5.1 Tonspur ist genretypisch ausgefallen. Ein paar Sequenzen kommen sehr räumlich und druckvoll daher. Ansonsten dominieren die Dialoge, welche aber stets gut verständlich und nicht aufdringlich in die Abmischung integriert wurden. Thematisch eine solide Tonspur, mit ein paar guten Soundelementen, die das komplette Boxenset nutzen. Allerdings bieten Komödien eben kaum Raum, um tonal stärker aufzufallen. Hier hebt sich der Score oder die Musik, mehr in den Vordergrund, ohne das die Balance der Tonspur darunter leidet. Somit ein solider Vertreter, der klanglich überzeugt ohne Akzente zu setzen.
Extras
- Cast & Crew über den Film
- Lucy Hale über den Cast
- Lucy Hale über den Film
- Kinotrailer
- Filmtipps
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Brave Mädchen tun das nicht (Blu-ray)
- Brave Mädchen tun das nicht (DVD)
- Brave Mädchen tun das nicht (digital)
(Hartmut Haake)
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