Bowfingers große Nummer – Blu-ray Review | Koch Films

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Bowfinger Review BD CoverMit „Bowfingers grosse Nummer“ aus dem Jahr 1999 standen Steve Martin und Eddie Murphy erstmalig in einem Film zusammen vor der Kamera. Und das sogar nach einem Drehbuch, das Steve Martin selbst verfasste. Regie führte niemand geringeres als Frank Oz, dem wir unter anderem solche Perlen wie, „Der dunkle Kristall“, „Was ist mit Bob“, „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“, „In and Out“ und viele andere Top Filme zu verdanken haben. Dennoch gehört „Bowfingers grosse Nummer“ nicht mehr zu den Blockbustern, die Murphy und Martin einst abgeliefert haben. Man könnte sogar sagen, dass der Film zu einer Zeit entstand, wo es langsam ruhiger um die beiden Mimen wurde und sie die Kinokassen nicht mehr so wie früher zum Klingeln brachten. Murphy konnte noch als Synchronstimme des Esels aus Shrek brillieren, große Hits waren seither leider nicht mehr dabei. Ebenso erging es Steve Martin, auch er drehte zwar noch fleißig weiter, wie aber auch Murphys folgenden Filme waren diese eher durchschnittlich. Auch die beiden Remakes der Peter Sellers Klassiker, rund um Inspector Clouseau und den Rosaroten Panther, floppten an den Kinokassen. Nun kommen wir aber wieder zu „Bowfingers grosse Nummer“ zurück und beginnen mit einer Zusammenfassung des Films.

Story:

Bobby Bowfinger plant zeitlebens einen Film zu erschaffen, einen wahren Hit. So schlängelt sich Bowfinger durch Hollywoods Studios durch, immer auf der Suche nach dem einen Drehbuch und es scheint so, als hätte er dieses endlich gefunden. Afrim, ein Buchhalter, hat dieses vermeintliche Science-Fiction Wunderwerk innerhalb von 12 ganzen Tagen erschaffen. Bowfinger juckt es in den Fingern, irgendwie muss es doch möglich sein, Geld für einen Finanzierung aufzutreiben, seinen treuen Cast hat er ja schon mal, nur ein Geldgeber muss her. Mit einiger Trickserei schleust er sich in ein pikfeines Restaurant, um an den Produzenten schlechthin: Jerry Renfro (Robert Down jr.) heran zu kommen. Renfro erkennt Bowfingers Spiel und willigt, wissend das Bowfinger seine Forderung wohl niemals erfüllen kann, ein. Renfro beteiligt sich unter einer Voraussetzung, Bowfinger muss den Top Darsteller Hollywoods, Kit Ramsey (Eddie Murphy), für seinen Film verpflichten.

Bowfinger Review Szenenbild001Im Fahrtwind des vermeintlich nahenden Erfolges stellt sich Bowfinger der Herausforderung und ja, er schafft es sogar, bis in Kits Limousine, nur, um kurz darauf auch wieder aus dieser im hohen Bogen hinauszufliegen. Kein Kit, kein Film, doch wie sagt er es seinem erwartungsvollen Stab? Er kann es nicht, so lässt er die Bombe platzen und sagt allen, dass Kit Ramsey unterschrieben hat. Was für ein fataler Fehler, doch Bowfinger wäre nicht Bowfinger, hätte er nicht Plan B in der Tasche. Man folgt ganz einfach Kit Ramsey auf Schritt und Tritt und filmt ihn neben den Darstellern, so spielt Kit mit, obwohl Kit nicht mitspielt. Und für alles andere findet sich bestimmt auch noch ein Kit Ramsey Double. Doch Bowfinger hat weder mit Kits echter Alien-Angst-Macke, sowie seiner durchtriebenen Neuentdeckung Daisy, dem Double Jeff und Kits Analytiker Terry Strickter gerechnet…

Fazit:

Steve Martins leichte Komödie über das Filmemachen in Hollywood, hat einige nette Seitenhiebe und Lacher zu bieten. Dennoch ist der Film nicht der Brüller schlechthin geworden und auch der große Erfolg blieb aus. Dies könnte man aber auch dem schrumpfenden Interesse Ende der 90er an Martin und Murphy zuschreiben. Die Idee an sich ist eigentlich ganz interessant. Hätte man mehr auf Satire gesetzt, die das Thema Stargehabe, Chancengleichheit kleiner Produzenten oder Darsteller, die wirklich alles tun, um eine Hauptrolle zu bekommen, hätte das für die damalige Zeit ein Hammer werden können. Soweit zu gehen traute man sich augenscheinlich dann doch nicht. Albernheit steht auch bei „Bowfingers grosse Nummer“ auf der Tagesordnung und teils driftet der Film auch ins Absurde ab.

Man setzte eher auf Altbewährtes, sowie schon bei Martins älteren Filmen, als Beispiele seien hier: „Der Mann mit den zwei Gehirnen“, „Drei Amigos“ oder auch „Ein Single kommt selten allein“ genannt. Dabei erreicht man aber nicht mehr die Qualitäten der genannten Titel. Trotzdem hat „Bowfingers grosse Nummer“ auch seine Momente, besonders, wenn Bowfinger Kit Ramsey in skurrile Situationen bringt, um die benötigten Szenen in den Kasten zu bringen. Dabei spielt Murphy als paranoider Hysteriker so richtig schön überdreht auf.  Besonders erwähnt ist die Szene mit Bowfingers Hund Betsy mit roten Stöckelschuhen in der Tiefgarage.

Bowfinger Review Szenenbild002Kurzum, mir hat der Film immer noch Spaß gemacht, aber ich musste bei so manch alberner Szene doch auch mal die Augen gen Himmel verdrehen. Da ich aber schon immer Eddie Murphy und Steve Martin gerne sah, kann ich da wohlwollend darüber hinwegsehen. Trotzdem wurmt mich der Gedanke. Wäre man damals einen ticken mutiger gewesen, hätte aus der einfachen Komödie auch eine starke Satire werden können. Somit bleibts bei leicht verdaulicher Film-Kost. „Bowfingers grosse Nummer“ ist zwar nicht das Beste, was Martin und Murphy in ihrer Laufbahn zustande gebracht haben. Dennoch ist er auch weit entfernt von schlecht und man kann ihn sich als Fan der beiden immer wieder mal ansehen. Aber auch der Nicht-Fan sollte sich ebenfalls gut unterhalten fühlen.

Kleiner Fun-Fact: Barry Newman spielt Kit Ramseys (Eddie Murphy) Agenten. Dieser könnte gerade den älteren Zuschauern vom Gesicht her bekannt vorkommen. Denn Barry Newman verkörperte in den 70er Jahren den investigativen Anwalt Petrocelli, aus der gleichnamigen Serie.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Bowfinger Review Szenenbild003Bild:

Koch Medias „Bowfingers grosse Nummer“ Blu-ray hat im Vergleich zur alten Universal Pictures DVD einen gehörigen Sprung gemacht. Das Bild ist stets angenehm scharf und das Bildrauschen, das man von älteren Filmen aus den 90ern kennt, hält sich vornehm zurück. Das natürliche Filmkorn ist unaufdringlich präsent und zeugt davon, dass man von entsprechenden DNR Filtern Abstand nahm. Die Farben sehen frisch und die Kontraste als gut gesetzt aus. Der Schwarzwert ist gut, nicht sehr gut, aber gut. Erwähnen muss ich noch, dass die warmen Farben dominieren, dies dürfte vom Regisseur wohl auch so gewollt gewesen sein. Von meiner Seite aus kann ich den Besitzern der alten DVD-Auflage definitiv eine Upgrade-Empfehlung aussprechen.

Ton:

Der Ton ist durchweg gut und die Dialogverständlich immer klar vorhanden. Surroundeffekte konnte ich jetzt keine so wirklich ausmachen. Diese stehen aber bei dieser Art von Film auch nicht wirklich im Vordergrund.

Extras:

  • Audiokommentar von Regisseur Franz Oz
  • Making of
  • Geschnittene Szenen
  • Outtakes
  • Hinter den Kulissen
  • Deutscher & englischer Trailer
  • TV-Spots
  • Bildergalerie

Das Bonusmaterial hat mich im Bezug auf das Alter des Filmes positiv überrascht. Ist es man eigentlich gewohnt, dass bei Blu-Ray Veröffentlichungen, ältere Filme eher kein oder nur spärliches Material vorhanden ist, kann man hier fast schon von einer Vollausstattung sprechen.

(Marc Maurer)

©Bilder und Medium zur Verfügung gestellt von Koch Media – Alle Rechte vorbehalten.

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Bewertungen: 4.7 / 5. 748

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