Seit kurzem kann man die Serie „Bosch: Staffel 7“ auf Amazon Prime ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Sie gehört nicht nur zu den Amazon Serien der ersten Stunde, es gibt nicht gerade viele Serien im Streaming Bereich, die so lange liefen und es damit auf so viele Staffeln geschafft haben. Doch alles, was ein Anfang hat, hat auch ein Ende. Na ja fast, denn ein Spin of ist bereits angekündigt worden. Aber soweit sind wir natürlich noch nicht, wir reden hier von „Bosch“, einer Serie, die Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugte. Die Frage ist natürlich, schafft es Amazon, dieser großen Serie ein würdiges Ende zu liefern oder wird das Ende für Kontroversen sorgen. Wir haben die Finale Staffel von „Bosch“ getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Bei einer Brandstiftung kommen nicht nur mehrere Frauen ums Leben, sondern auch ein 10-jähriges Mädchen. Detektive Bosch nimmt sich dem Fall an und kommt dabei einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur. Weil er nicht nachgeben will, hat dies bald nicht nur Auswirkungen auf ihn, sondern auch für seine ganze Abteilung.
Eindruck:
Die Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 40 und 49 Minuten. Wie die Staffeln davor, ist die Serie sehr ruhig erzählt, sprich, es ist nicht so, wie die meisten Crime-Serien, mit Verfolgungsjagden und wilden Schusswechseln. Tatsächlich gibt es hier gerade mal zwei kurze Actionsequenzen. Ansonsten ist „Bosch“ einfach eine Crime-Serie alter Schule mit Film Noir Atomsphäre, auch wenn das Ganze im sonnigen Los Angeles spielt.
Titus Williver spielt die Rolle des Detektives Bosch gewohnt souverän. Schön wortkarg, ruhig, aber gleichzeitig mit so einem guten Schauspiel, dass man wunderbar merkt, wie es in ihm brodelt und wie die Situation ihn anpisst, ohne, dass er es direkt zeigen muss, dass er kurz vor dem Austicken ist. Hervorragend erweist sich auch Maddison Lintz, als Tochter von Bosch. Endlich mal kein nerviges Mädchen, das ständig in Schwierigkeiten gerät oder die ganze Zeit diskutieren muss. Es ist klasse anzusehen, dass sie direkt reagiert, ohne alles zu hinterfragen oder zu ignorieren, wenn ihr Vater ihr irgendwas Wichtiges sagt. Sie schätzt den Ernst der Situation richtig ein und handelt entsprechend intelligent. Ihr Charakter hat sich super entwickelt, der durch die Ereignisse der Vergangenheit gezeichnet wurde. Die Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater ist sehr eng und beide sind wunderbar wortkarg, verstehen sich aber sofort, ohne direkt was sagen zu müssen und wenn was gesagt wird, dann ist es entsprechend kurz. Es zählt, was für beide Seiten gilt, ohne, dass groß diskutiert wird.
Der Fall selbst, der sich durch die ganze Staffel zieht, steht komplett für sich. Man braucht keinerlei Vorkenntnisse aus den Staffeln davor. Der Inhalt der Staffel basiert diesmal auf dem Roman „Scharfschuss“. Gelesen habe ich den Roman allerdings nicht und kann deswegen nicht vergleichen. Auch wenn der Fall sehr abwechslungsreich gestaltet ist und die Ausmaße sehr gut dargestellt werden, ist es aber auch leider so, dass das Ganze nicht mehr auf dem Level der Staffeln davor ist. Die Staffeln weist daher schon ein paar kleine Längen auf.
Klar, die sehr ruhige Erzählweise, mit eher wenigen Dialogen ist da natürlich auch nicht gerade förderlich, um extreme Spannung zu erzeugen. Aber dank der überragenden Darsteller, ist die Crime-Atmosphäre, alter Schule trotzdem sehr gelungen. Man merkt zu jeder Sekunde, wie wichtig dieser Fall ist und natürlich will man sehen, wie Bosch erneut für Gerechtigkeit sorgt. Dabei ist das Ganze auch weiterhin sehr hochwertig in Szene gesetzt und hat immer noch Kinoniveau. Lustig ist auch, wie der Umgang mit der Pandemie gemacht wird. Gerade mal in zwei Szenen wurde das Ganze erwähnt, was dem Zuschauer nun, wo man deutlich mehr weiß, schon ein gewisses Lächeln auf die Lippen zaubert.
Das Ende der Staffel und somit auch der Serie, ist recht rund, wenn auch ziemlich unspektakulär gemacht. Es gibt keinen großen Knall, keinen großen Schock, der einen baff zurücklässt, aber auch keinerlei offenen Fragen. Man spürt zum Ende sehr gut, wie das Kapitel dieses Lebens von Bosch abgeschlossen wird und gleichzeitig ein neues Kapitel eröffnet, welches einen Weg zum Spin of ermöglichen könnte, welches bekanntlich in Arbeit ist. Aber wie es am Ende genau aussehen wird, kann man trotzdem nicht erahnen.
Fazit:
Ohne großen Knall geht Amazons erste große Hitserie „Bosch“ zu Ende. Gewohnt hochwertig, wenn auch am Ende nicht ganz so gut, wie die Staffeln davor. Für Fans von actionlastigen Serien, ist die Serie weiterhin nichts, es bleibt weiterhin ruhig, mit tollen Darstellern und Ausstattung. Das Ende der Serie ist recht unspektakulär aber dafür so rund abgeschlossen, dass es als Serienende passt. Nun heißt es erstmal, auf das Spin of warten. Amazon bietet die Serie in 4k an.
Hier erhältlich:
- Bosch: Staffel 7
(Pierre Schulte)
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