Am 14. August 2020 erschien „BLOOD DRIVE“ Staffel 1 im Handel auf DVD, Blu-ray und digital und hier gibt es das Review:
Story:
Es ist das Jahr 1999, durch endloses Fracking kam es zu apokalyptischen Verhältnissen. Die Erde hat sich fast in eine Einöde verwandelt, Rohstoffe sind knapp und das gilt auch für Trinkwasser, welches nur dosiert zugeteilt wird. Die Polizei ist auch nicht mehr das, was sie mal war und versucht, die randalierende wie drogenabhängige Bevölkerung mit aller Härte zu bändigen. Einzig der Cop Arthur Bailey scheint das Herz am rechten Fleck zu haben. Doch sein Schicksal verknüpft ihn mit der wilden Grace DÁrgento, die am berüchtigten Blood Drive teilnehmen will. In der Hoffnung dieses zu gewinnen und mit dem Preisgeld ihre Schwester zu sich zu holen, um gemeinsam ein neues Leben zu beginnen. Die Autos im Rennen fahren mit Blut, entsprechend dazu muss man Treibstoff besorgen, für den unfreiwilligen Partner Arthur ein absolutes Unding. Er kann und will keine Menschen opfern, doch scheinbar bleibt ihm kaum eine Wahl, sein Schicksal ist tödlich mit Grace verknüpft worden. Zunehmend gerät Arthur immer tiefer in die grausamen Regeln und Umstände des gnadenlosen Rennens. Erkennt aber auch mehr und mehr die Hintergründe, was eigentlich dahintersteckt. Es scheint hoffnungslos zu sein, hier unbeschadet aus der Geschichte herauszukommen und seinen ehemaligen Partner wiederzusehen. Dessen Schicksal sich ebenfalls in eine verzweifelte Lage entwickelt. Doch über allem steht der skrupellose Zeremonienmeister Julian Slink, der die Bestimmung aller in den Händen hält.
Eindruck:
Die Story der Serie „BLOOD DRIVE“ ist so abgedreht, so Crazy, hier konnten sich die unterschiedlichen Regisseure wahrlich austoben. Die Folgen sind abwechslungsreich gestaltet und bieten reichlich Ablenkung sowie skurrile Ideen. Die Location passt, bewegt sich von trashig bis hin zu sehr stylischen Kulissen, dasselbe gilt für die Kostüme, besser gesagt, ausgefallene Outfits. Das alles trägt viel dazu bei, dass man durchweg, einen sehr guten Schauwert bekommt.
Einige Figuren werden intensiver vorgestellt und ziehen sich interessant durch die Serie, andere füllen nur originell eingestreute Sequenzen auf, die aber den Unterhaltungswert deutlich nach oben schrauben. Kern der Story ist das Rennen und das Drumherum, indem Grace und Arthur sich befinden, sowie der ehemalige Partner von Arthur, der zwar nicht am Rennen teilnimmt, aber dennoch keine Langeweile abseits der Straße hat, ganz im Gegenteil. Die beiden Hauptplots der Serie sind gelungen und die Unterbrechungen, weg vom Rennen zu seinem Partner, sind nicht nur ein Lückenfüller oder sinnloser Zeitvertreib.
Die Darsteller haben sichtlich Spaß an ihren Rollen, das spürt man eindeutig. Gerade Christina Ochoa (Grace DÁrgento) und Alan Ritchson (Arthur Bailey) tragen die blutige Serie mit Würde. Aber auch Marama Corlett (Aki), Colin Cunning (Julian Slink) und auch Thomas Dominique (Christopher Carpenter) füllen ihre schrägen Rollen mit Bravour aus. Insgesamt fällt auch beim restlichen Cast keiner aus der Rolle, so kurz sein Leben in der Serie auch sein mag.
Fazit:
„BLOOD DRIVE – Staffel 1“ ist eine bluttriefende Achterbahnfahrt, die mit ihrem Look genauso überzeugt, wie mit den durchgeknallten Ideen. Ja es ist Trash pur, einiges lässt einen den Kopf schütteln, doch die Serie nimmt sich von Anfang an selbst nicht ernst. Das wird in der Einleitung der ersten Folge für jeden klargemacht, hier wird der blutige, schräge und bizarre Plot der Serie gelebt.
Ansonsten gibt es neben dem Rennen in „BLOOD DRIVE“ Sex, Drogen und viel, viel mehr, hier befinden sich wirklich unzählige Mixed Genre, die ebenso unverhofft eingeworfen werden. Mal kurz, mal länger, wodurch quasi nie Langeweile aufkommt, allerdings wirkt es bisweilen etwas anstrengend. Nicht, dass sich eine Sättigung einstellt, aber manchmal ist es too much und fordert den Zuschauer, weil die eigentliche Story dadurch immer mehr in den Hintergrund rückt.
Aber hey, „BLOOD DRIVE“ ist purer Grindhouse Trash, da gibt es keine Regeln, hier können die Regisseure ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Und das tun sich auch mit voller Freude sowie irrwitzigen, wie innovativen Ideen und kreieren in jeder Folge eine riesige Blutspur. Daher funktioniert die Serie überwiegend sehr gut, weil nichts wirklich vorhersehbar erscheint. Wenn man meint, noch schräger kann „BLOOD DRIVE“ gar nicht werden, wird man mit einer neuen, noch ausgeflippteren Idee überrumpelt. So purzeln die blutjunge Grace und ihr meist blutbespritzter Partner Arthur von einem blutrünstigen Abenteuer ins nächste. Die 13 Folgen der ersten und leider einzigen Staffel von „BLOOD DRIVE“ sind flott inszeniert. Ein paar Folgen halten das wilde Tempo nicht immer, aber Dank viel Blut, Sex und noch mehr Blut gerät alles höchst unterhaltsam. Zudem endet die Staffel, das Finale beginnt schon ab Folge 11, recht eindeutig. Natürlich wurde hier ein Weg für eine weitere Staffel bereitet, aber mit dem Abschluss kann man sich anfreunden.
„BLOOD DRIVE“ ist eine irrsinnige, kranke, makabre, trashige, extrem blutige Grindhouse Serie, die einfach herrlich böse ist. Ja, sie ist für ein spezielles Publikum, dieses wird die Serie aber lieben. Eine mutige Serie, deren Anzahl abgetrennter Gliedmaßen weitaus höher liegt, als es Folgen in der Serie gibt.
Somit meine absolute Empfehlung, selten war eine Serie so Ultrabrutal, mit derart viel Blut gespickt, das jede Blutbank richtig neidisch werden könnte.
„BLOOD DRIVE“, der Name ist hier Programm.
Bild:
Das Bild bietet eigentlich durchweg eine gute Schärfe. Eigentlich, doch wie die Folgen der Serie und ihre Figuren, so unterschiedlich sind die Stilmittel. Ganz im Sinne des Grindhouse Kino. Mal scharf, mal soft, körnig, knallig bunt, blass, gefiltert,.. Hier gibt es fast das gesamte Repertoire. Klingt nach viel und eventuell anstrengend, ist es aber nicht. Die Stilmittel sind bestens eingebettet in ihre jeweiligen Szenen. Dazu eine kräftige Farbgebung, guter Kontrast und satter Schwarzwert. Insgesamt ein klasse Bild, das bestens zu der Serie passt.
Ton:
Mit einer Dolby Digital 5.1 Spur gibt es die Folgen zu genießen. Trotz des akustischen Feuerwerks, welches hier fast pausenlos abgebrannt wird, bleibt die Sprachverständlichkeit stets gegeben. In den Actionszenen wird es dann recht lebhaft, das Brüllen der Motoren, die Crashs, Schlägereien oder auch die Musik, die das ganze untermalt. Sorgen für ein recht dynamisches Klangerlebnis, das überwiegend das gesamte Boxenset mit einbezieht. Für eine TV-Serie eine tolle Vorstellung, der es zwar an etwas Dynamik mangelt, um in der oberen Liga mitzuspielen, aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau.
Extras:
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Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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