Seit kurzem ist der Film „Bliss“ als Amazon Original online und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
An der Seite von seinem besten Freund Ben Stiller wurde Owen Wilson nach der Jahrtausendwende zum Superstar. Gemeinsam schufen sie unzählige Comedyhits mit stellenweise sehr brachialem Humor. Private Probleme sorgten dann aber dafür, dass er in der Öffentlichkeit kaum noch zu sehen war. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint wieder ein Film mit ihm. In den letzten 3 Jahren kam filmisch sogar selbst das nicht, da er erneut mit privaten Problemen zu kämpfen hatte. Nun meldet er sich aber zurück, erneut mit einem Titel, der mehr oder weniger ohne große Ankündigung erschien. An seiner Seite diesmal nicht Ben Stiller, sondern Latina Superstar Salma Hayek. „Bliss“ ist nun auf Amazon erschienen und wir haben den Film für euch getestet, sodass wir euch sagen können ob „Bliss“ das große Comeback des Owen Wilson ist oder er doch lieber mit Ben Stiller zusammen arbeiten sollen.
Story:
Greg führt alles andere als ein glückliches Leben. Er ist geschieden, er hat sich von seinen Kindern entfremdet, er hat seine Wohnung verloren, seine Medikamente kriegt er auch nicht mehr verschrieben und zu guter Letzt wird er entlassen, weil er seine Arbeitszeit lieber mit Zeichnen verbringt, als ans Telefon zu gehen. Doch dann trifft er auf die mysteriöse Isabell und sie verrät ihm, dass diese Welt nur eine Computersimulation ist und bis auf die beiden nichts echt ist. Mit ihrer Hilfe fängt Greg an, die Welt mit vollkommen anderen Augen zu sehen.
Eindruck:
„Bliss“ klingt ein bisschen nach Matrix, jedoch ballert sich Owen Wilson hier nicht im Neo Style durch die Gegend. Stattdessen ist dieser Film ein sehr tristes Melodrama, welches von vor allem von den Fragen lebt: Ist die Welt von Greg wirklich nur eine Simulation? Dreht er einfach nur durch? Ist Isabell echt, oder ebenfalls nur so verrückt wie Greg? Wie wird sich Greg am Ende entscheiden? Als Zuschauer ist man dazu verdammt, die Welt aus der Sicht von Greg zu beobachten und mitzuerleben, wie seine Gefühlswelt ins Schwanken gerät. Dabei spielt Owen Wilson den gebrochenen Mann todernst und traurig. Aber auch Salma Hayek spielt ihre Rolle als Isabell klasse, wenn auch stellenweise etwas verrückt, sodass man als Zuschauer stets neugierig ist zu erfahren, ob sie echt ist oder nur eine Halluzination. Dabei ist es schön zu sehen, wie Greg Dank ihr, mehr und mehr anfängt aufzutauen, mit ein paar bunten Pillchen auch wieder anfängt zu lächeln und beginnt sowas wie das Leben zu genießen.
Wobei die Welten, in die er dann nach und nach eintaucht, optisch nicht unterschiedlicher sein könnten. Hier wurde fleißig mit Stilmitteln hantiert. Erst ist alles grau, trist, mit wenig Schärfe und optisch mit starkem Filmkorn, später dann ist plötzlich alles bunt und scharf. Anfangs wirkt Salma Hayek sehr wild und schrullig, nur um dann später die Eleganz in Person zu sein und auf einmal sehr fürsorglich rüberkommt, was natürlich ein weiterer Beweis dafür ist, dass sie eine sehr vielseitige Schauspielerin ist und auch ein sehr guter Gegenpol zum introvertierten Owen Wilson bildet. „Bliss“ wird aber auch nicht jedermanns Sache sein, dafür ist die Erzählweise sehr ruhig. Der Film lebt in erster Linie davon, dass der Zuschauer jede Kleinigkeit in sich aufsaugt und versucht zu interpretieren, um so herauszukriegen, was echt ist und was nicht. Gegen Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, sodass man als Zuschauer definitiv Schwierigkeiten haben wird mitzukommen. Dazu hat das Ganze ein eher unbefriedigendes Ende, denn keine der offenen Fragen wird wirklich beantwortet. Zwar wurde die Story an sich abgeschlossen, aber mit dem Gefühl, dass man null Ahnung hat, was man hier gerade gesehen hat, da alles wie ein verrückter Trip wirkte.
Fazit:
„Bliss“ ist ein Film, der nicht jedermanns Sache sein wird und klar in die Kategorie „sehr speziell“ fällt. In erster Linie lebt der Film von seinen überragenden Hauptdarstellern. Leider ist die Story ein bisschen wirr erzählt und endet vor allem viel zu offen. Klar für Leute, die es mögen, Sachen zu interpretieren, sicherlich ganz toll. Aber ich persönlich bin kein Fan von Sachen, die am Ende zu offen bleiben. Am Ende bleibt „Bliss“ ein sehr verrückter Trip. Amazon bietet den Film in 4k an.
Hier erhältlich:
- Bliss
(Pierre Schulte)
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