Story:
Moondog war einst ein gefeierter Poet, seine Gedichte verhalfen ihm, erfolgreich zu werden. Doch die Zeit ist längst vorbei, zwar mangelt es ihm nicht an finanziellen Mitteln, dank seiner reichen Ehefrau Minnie. Allerdings sein Streben, erneut einen Gedichtband zu erschaffen, wird nicht gerade geweckt. Stattdessen vertreibt er sich reisend die Zeit, Alkohol und Drogen sind sein ständiger Begleiter. Auch Minnie stört sein Leben kaum, sie liebt ihn, so wie er ist.
Bei einer gemeinsamen Unternehmung verunglückt Minnie, doch Moondog trauert eher auf seine Art, eben mit Alkohol und Drogen. Als ihm das Testament von Minnie den Geldhahn abdreht, steht er plötzlich und überrascht mittellos da. Denn das riesige Erbe bekommt er nur, wenn er endlich sein geplantes Buch veröffentlicht. Plötzlich ohne Geld und Heim zeigt Moondog, dass er ein Lebenskünstler ist, dennoch plagen ihn häufig Sorgen. Denn Alkohol und Drogen sind nicht billig und seine Freunde scheinen wenig Interesse zu haben, ihn ständig zu unterstützen. So bleibt ihm nur der Ausweg, er muss das Buch schreiben, und damit beginnt eine Odyssee auf der Suche nach Inspiration, in der er sich treu bleibt und illustre Leute kennenlernt, aber nicht so richtig in die Spur kommt, geschweige ein Buch zu schreiben.
Eindruck:
Der Trailer von „Beach Bum“ weckte in mir eher die Erwartung, einer durchgeknallten Kifferkomödie zu sehen, in der ich gespannt auf die Performance von Matthew McConaughey (Moondog) war.
Doch trotz einiger lustigen Szenen, erwartet den Zuschauer eher ein melancholischer Film. Der zudem recht sprunghaft und episodenartig inszeniert ist. Es gibt zwar ein Grundgerüst einer Story, recht dünn, aber vorhanden.
Allerdings sieht man Moondog überwiegend nur trinken, kiffen und bei zwischenmenschlichen Aktivitäten. Wirkt das anfänglich noch recht amüsant, so flacht es schnell ab, auch wenn viele Gastauftritte wie z.B. Snoop Dogg, Zac Efron, Martin Lawrence und einige andere, die Szenerie etwas auflockern. Bleibt zu vieles eher belanglos und wiederholt sich, ohne irgendwie die Story voranzutreiben.
Das gilt auch für die Dialoge, die selten Wortwitz versprühen und häufig unbedeutend sind.
Vieles in „Beach Bum“ wirkt bizarr und skurril, dann plötzlich ernsthaft und nachdenklich und genauso schnell kippen diese Stimmungen im Film wieder. Regisseur Harmony Korine („Spring Breakers“) scheint sich nicht festlegen zu wollen, wie der Film aussehen soll. So ist es Komödie, Drama, Dokumentation und Bio-Pic von Moondog in einem, von jedem etwas, aber nichts Richtiges.
Der Film „Beach Bum“ ist jetzt kein Totalausfall, auch wenn es bis hierhin vielleicht so klingen mag. Nur sollte man keine reine Komödie erwarten, mit flotten Sprüchen und jeder Menge Situationskomik. Wie gesagt, es wirkt recht dokumentarisch und zeigt uns einen Lebensabschnitt von Moondog, der viel erlebt, aber den Zuschauer selten abholt und teilhaben lässt.
Fazit, wen dieser ungewöhnliche Mix nicht stört, der bekommt einen gut aufgelegten Matthew McConaughey zu sehen, der das Beste aus der ungewöhnlichen Rolle und Story herausholt. Seine One-Man-Show gelingt ihm eindrucksvoll, wäre das Drehbuch ausgereift, sein Umfeld mehr integriert, hätte man deutlich mehr Vergnügen an dem Film. So wirkt vieles bedeutungslos, ebenso bei den Dialogen. Irgendwie sehnt man sich manchmal das Ende des Films herbei.
Bild:
Ein bekifft, buntes Bild, der alkoholisierte Kontrast gefällt und der Schwarzwert vermittelt das zwischenmenschliche perfekt.
Scherz beiseite, eine gelungene Farbgebung, die zum Thema passt. Die restlichen Parameter der DVD sind ebenfalls prima, die Schärfe überzeugt, ebenso der Kontrast und Schwarzwert. An der visuellen Vorstellung gibt es wenig zu meckern, das Bild überzeugt auf der Leinwand.
Ton:
Die deutsche Dolby Digital 5.1 Spur, bekommt wenig Möglichkeiten sich zu präsentieren. Der Film ist überwiegend dialoglastig, selten verirren sich ein paar Nebengeräusche in die hinteren Speaker. Wenn allerdings Musik ins Spiel kommt, dann ist alles recht dynamisch und raumfüllend abgemischt, eine willkommene Abwechslung zu den überwiegenden Dialogen im Film.
Extras:
- Interviews
- Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
©Bilder und Trailer Constantin Film – Alle Rechte vorbehalten!
Sehr schönes Review, jetzt kann ich mir wenigstens ein Bild von dem Film machen…