Story:
Shuya Nanahara und Noriko Nakagawa haben das erste Battle Royale vor drei Jahren überlebt. Shuya hat nun den Erwachsenen den Krieg erklärt und dieses mit einigen Anschlägen untermauert. Doch die Regierung scheint eher unbeeindruckt und startet Battle Royale 2. Erneut werden die Schüler wieder im Bus betäubt und zur Insel transportiert. Mit explosiven Halsbändern und harten Regeln, inklusive Zeitlimit, sollen sie sich diesmal nicht gegenseitig bekämpfen, sondern die Terroristen auf der Insel ausschalten. Doch auf dem Weg zu der Festung der Terroristen wird die Klasse schnell dezimiert. Zur Unterstützung werden erwachsene Soldaten geschickt, welche allerdings auf alles schießen, ob Schüler oder Terrorist, ist ihnen völlig egal. Den arg reduzierten Schülern gelingt es dennoch zur Festung zu gelangen, doch der Angriff gegen den gut verschanzten Gegner scheint hoffnungslos zu sein. Als plötzlich einer der Terroristen ein Halsband an den Schülern erkennt, lässt er das Feuer einstellen. Schnell erkennen die Schüler, die Terroristen ereilte einst das gleiche Schicksal, man verbündet sich gegen die Soldaten. Doch die Erwachsenen senden erneut Soldaten, diesmal eine komplette Armee. Eine schier unlösbare Aufgabe für die frisch Vereinten, dessen Überlebenschancen quasi gegen null gehen. Dennoch nehmen sie den Kampf auf, denn die frisch entstandene Gemeinschaft hat noch einen Plan.
Eindruck:
„Battle Royale“ aus dem Jahre 2000 war ein großer Erfolg, ein äußerst brutaler und zynischer Film. Schüler in einer ausweglosen Lage, gezwungen sich selbst zu töten bis nur einer überlebt. Wird das Zeitlimit von drei Tagen überschritten, sterben alle an ihren explosiven Halsbändern. Ein harter Film mit einer schonungslosen Idee, die einen überlegen lässt, wie man selbst handeln würde. Die kompromisslose Situation spart nicht mit blutiger Action, denn einen Ausweg gibt es für die Schüler nicht. Dazu wurde der Film mit viel klassischer Musik untermalt, ein seltsamer, aber genialer Kontrast, der einfach passt und zur Stimmung beiträgt.
Im Jahre 2003 folgte die von den Fans lang ersehnte Fortsetzung mit „Battle Royale 2: Requiem“, mit dem scheinbar gleichen Ablauf. Doch Regisseur Kinji Fukasaku veränderte die Ausgangslage, die Schüler sollen nun die Terroristen auf der Insel töten. Gut klingt erstmal nicht viel anders, doch auch die Komponente mit den Soldaten bringt zusätzlich eine Veränderung gegenüber Teil 1.
Aus dem ersten Teil spielen natürlich nur Shuya Nanahara (Tatsuya Fujiwara) und Noriko Nakagawa (Aki Maeda) mit, Regie kam erneut von Kinji Fukasaku.
Also, wie schlägt sich die Fortsetzung, nun ja, zuerst einmal Overacting gehörte zu der Zeit im asiatischen Film genauso wie die endlose Munition im „Battle Royale 2“. Dazu recht theatralische Dialoge, die für westliche Ohren überwiegend pathetisch und aufgeblasen klingen. Hat man sich damit angefreundet, macht der Film, wie auch Teil 1, heute noch richtig Spaß, übrigens der asiatische Film ist mittlerweile deutlich gereift, eine ernstzunehmende Alternative zu Hollywood und das Overacting ist fast komplett verschwunden, das aber nur am Rande.
Zurück zu „Battle Royale 2“. Die Charaktere waren im ersten Teil definitiv besser ausgebaut, insofern man das von einem Film mit überwiegend Daueraction sagen kann. Die Fortsetzung ist nicht sonderlich innovativ, dafür effektiv, dennoch, der Überraschungseffekt des ersten Teils fehlt. Actionfreunden wird „Battle Royale 2“ jedoch gefallen, die überwiegend blassen Figuren fallen bei dem ständigen Schussgewitter und Explosionen kaum auf. Dadurch ist der Film sehr kurzweilig und unterhaltsam zugleich, bietet viel Schauwert für Actionjunkies und darauf kommt es ja an.
Fazit:
Fazit, an die Härte vom ersten Teil kommt „Battle Royale 2“ locker ran, der Verlust der Menschlichkeit in einer trostlosen Gesellschaft wirkte im Vorgänger jedoch nachvollziehbarer. Auch in „Battle Royale 2“ gibt es Gesellschaftskritik, einige sogar, doch wird sie nur kurz angerissen, Zeit darüber entsprechend nachzudenken bekommt man keine. Denn die nächste Actionszene reißt den Zuschauer aus dem Eindruck gleich wieder heraus. Wobei die Action recht imposant inszeniert ist, hier gibt es klasse und stylisch choreographierte Kämpfe satt.
Der längere Revenge Cut ist in dem Steelbook ebenfalls dabei, dieser bietet mehr Handlung und beleuchtet einige Figuren intensiver. Aber auch der Actionanteil legt zu, das zieht sich leider zu stark durch den ganzen Film. Dadurch, dass die blassen Charaktere einem fast egal sind, fehlt es an Spannung, hier wurde gerade bei der ordentlichen Lauflänge, einiges an Potenzial verschwendet. Hätte man 30 Maschinengewehrmagazine weniger verballert und das Geld ins Drehbuch gesteckt, die Figuren dadurch besser ausgearbeitet, es wäre ein klasse Film. So bleibt es eine gute Fortsetzung, die Spaß macht, aber dem ersten Teil nicht das Wasser reichen kann. Auch weil im Score, die klassischen Stücke, welche genial im ersten Teil integriert wurden, hier leider fehlen. So ist „Battle Royale 2“ ein unterhaltsames Schlachtfest, ohne den Ehrgeiz des Vorgängers.
Capelight spendiert „Battle Royale 2“ ein stylisches Schwarzes Steelbook, mit geprägten roten Battle Royale Logo. Erfreulich und lobenswert, dass die längere Revenge Fassung nun auch komplett synchronisiert vorliegt. Mit beiden Fassungen auf je einer Blu-Ray, gibt es noch eine zusätzliche, nur mit Extras, klasse Capelight.
Bild:
Das Bild bietet eine gute Schärfe und wurde nicht glattgebügelt. Daher Filmkorn ist präsent und mal mehr oder weniger stark ausgeprägt, das Ausgangsmaterial ist stellenweise nicht auf gleichem Niveau. Dazu farblich leicht reduziert, wirkt es häufig blass, dennoch das Blut fällt recht kräftig aus. Mit einem überwiegend guten Kontrast und Schwarzwert versehen, aber auch hier, beide Werte schwanken gelegentlich. Genauso wie einige Einstellungen variieren, mal scharf und dann eher soft. Aber es hält sich alles in akzeptablen Grenzen. Insgesamt eine mehr als solide Vorstellung.
Ton:
Der Score wurde gut auf alle Speaker verteilt und erzeugt ein angenehmes räumliches Gefühl. Die Dialoge sind stets gut verständlich und die Vielzahl an Actionszenen, wirken nicht nur recht dynamisch, sondern werden überwiegend sehr druckvoll wiedergegeben. Für das Alter des Films, eine mehr als ordentliche Abmischung, die definitiv Spaß macht.
Extras:
- Behind the Scenes of Battle Royale 2:
- Hinter den Kulissen
- Krieg und Kampf: Statements
- Kameratest
- Aufnahme der Filmmusik: Die Warschauer Philharmonie
- Alternative Piano Szene
- Dokumentation der Dreharbeiten (82 Minuten unveröffentlichtes Material)
- In Gedenken an Kinji Fukasaku
- Die Gala und das Orchester
- Ansprache zu Kinji Fukasakus Geburtstag
- Die Premiere
- Trailer
- TV-Spots
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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