Avengers: Endgame – Blu-ray Review | Walt Disney Company

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Endgame BD CoverBeginnen möchte ich mein Review mit einem groben Überblick, bevor ich mich dem Film selbst widme. 2008 begann die erste Phase mit „Iron Man“ und endete mit dem ersten Avengers Film, darauf folgte die zweite Phase mit „Avengers: Age of Ultron“. Nun in der dritten Phase und 22 Superhelden-verfilmungen später, bekommen wir das große Finale der Avengers zu sehen. 2012 erstmals vereint und 2019 letztmalig in dieser Konstellation zu sehen, bekämpfen die Avengers den wahnwitzigen Weltenzerstörer Thanos ein letztes Mal. Nach der Schlacht in „Avengers: Infinity War“, gilt es verlorenes zurückzugewinnen und jetziges zu sichern, egal zu welchem Preis. Wer Angst vor Spoilern hat, darf beruhigt weiterlesen, denn ich werde das Review so Spoilerfrei wie möglich halten.

Story:

Die Welt, ein Scherbenhaufen. Nach Thanos verhängnisvollen Fingerschnipser sollte nichts mehr sein wie es einmal war. Er setzte seinen irrwitzigen Plan, das Universum wieder in ein Gleichgewicht bringen zu wollen, tatsächlich um. Dafür löschte er 50% allen Lebens im Universum einfach so aus. Nicht einmal die Avengers waren in der Lage, ihn aufzuhalten. Selbst der letzte Versuch, das letzte Aufbäumen, scheiterte. Nach der Katastrophe gesammelt und aus Trauer, Frust und Hilflosigkeit wieder gesplittet, versuchen die verbliebenen Avengers und all die restlichen Überlebenden, mit den Trümmern ihrer Existenz zu leben. Man hilft sich so gut es geht, aber der Verlust scheint unüberwindbar und die Infinity Steine für immer verloren. Doch es gibt noch einen Avenger, der von der Katastrophe verschont blieb. Nun stellt sich die Frage, ob er das Zünglein an der Waage sein kann.

Endgame Review Szenenbild001Meinung und Bewertung:

Das ist er nun also, der große Abschluss der bisherigen Avengers Saga. Ich muss zugeben, nach dem Cliffhanger von Avengers: Infinity War, waren meine Erwartungen recht hoch. Doch auch die Sorge, dass es nur eine emotionslose Massenklopperei werden könnte, war ebenso vorhanden. „Infinitiy War“ war ohne Zweifel ein ganz starker Vertreter des Superhelden Genre. Dieser litt aber auch darunter, dass man sehr vielen Charakteren Platz einräumen musste, was den Film recht überladen und unübersichtlich werden ließ. Nach Thanos verhängnisvoller Tat wurden auch die Avengers stark dezimiert. Dies gibt nun „Endgame“ die Möglichkeit, einer überschaubaren Anzahl von Charakteren mehr Raum zu bieten. Das hat dem Spannungbogen sichtlich gutgetan. Man fiebert einfach eher mit einzelnen oder wenigen mit, als mit einer ganzen Horde.

Bei einer Laufzeit von rund drei Stunden, bekommen wird den Film in drei Akten zu sehen. Bestehend aus dem Resultat von Thanos Tat, dem Hoffnungsschimmer und erneuten Tatendrang und dem alles entscheidenden Finale. Daher gliedert sich mein Review auch in drei Teile auf.

Die Darstellung der Welt, die in Trümmern liegt, ist gelungen. Das Verhalten der Überlebenden ist für mich vollends nachvollziehbar. Nach solch einer Massendezimierung dürfte es Vielen, schwer bis unmöglich fallen, einfach weiter zu machen. Somit kam die Welt zu einem gewissen Stillstand. Einen Haken gibt es dann aber doch, und dieser störte mich enorm, da er mir direkt ins Auge sprang: die Welt liegt in großen Teilen in Schutt und Asche, aber ein Ingolstädter Autobauer produziert weiter fleißig Hochglanz-Karossen und versorgt die Avengers-Zentrale auch weiterhin mit den modernsten Automodellen, echt jetzt? Darüber ließe sich jetzt streiten, ob es das cleverste oder blödeste Productplacement seit langem ist. Für mich störte es einfach die angestrebte Optik der zugrunde gegangenen Welt.

Ebenfalls sehr gelungen ist die Entwicklung der verbliebenen Avengers. Der eine versucht ein normales Leben zu führen und das Beste aus der Situation zu machen, ein anderer wurde gebrochen und ertränkt sein Versagen im Suff, ein weiterer will den Menschen eine Stütze sein und wieder jemand anderes klammert sich an den noch so kleinen Hoffnungsschimmer. Es wird genau das gezeigt, was nach einer Katastrophe immer passiert: man versucht auf die ein oder andere Art über die Runden zu kommen. Egal wie surreal das auf Andere wirken mag, aber jeder beschreitet einen anderen Weg, Verlust zu verarbeiten. Aber was können Menschen (Aliens wohl auch) am besten? Liegt man Boden, steht man wieder auf. Und bietet sich eine Chance, so wird sie ergriffen, egal wie „klein“ diese erscheint. Diese Chance erscheint in Gestalt von Scott Lang / Ant-Man. Seine recht simple und irrwitzige Idee, beflügelt die verbliebenen Avengers.

Endgame Review Szenenbild002Der erneut aufgeflammte Ansporn und Hoffnungsschimmer bringt die Charaktere wieder zusammen und lässt auch über die entstandenen Differenzen hinwegblicken. Ich werde euch nichts neues verraten, wenn ich sage, dass natürlich Zeitreisen eine Rolle spielen werden. Dabei sind die Anspielungen auf bekannte Vertreter diese Genres einfach herrlich und lockern die eingezogene Tristesse endlich etwas auf. Der Erzählfluss wird mit dem Thema Zeitreise auch merklich straffer. Der Tatendrang der Charaktere springt auf den Zuschauer über und lässt die Spannung ansteigen. Dabei werden, wie es bei Zeitreisethemen üblich ist, Szenen der Vergangenheit mit neuen Szenen aus anderer Perspektive vermischt. So bekommt der Zuschauer einen ganz neuen Blick auf die bereits gesehenen Filme, der vergangenen Phasen eins und zwei. Wirklich toll umgesetzt und ein Highlight für mich. Was aber voraussetzt, dass man zumindest einige Vorgänger Filme kennen sollte.

Akt drei wird mit einem fiesen Twist eingeläutet, dabei stellt dieser das Finale von „Infinity War“ auf den Kopf. Selbst das bisherige Ausmaß der Katastrophe, wäre bei einem Versagen durch diese neue Entwicklung, noch wesentlich verheerender, als das vorangegangene. Zwecks Vermeidung von Spoilern werde ich darauf jetzt nicht weiter eingehen. Das einzige was ich noch dazu sagen kann, es wird eine sehr emotionsgeladene Achterbahnfahrt.

Für mich ist „Avengers: Endgame“ ein würdiger Abschluss des bisherigen Avengers Franchise und eine wirklich tolle Fortsetzung zu „Avengers: Infinity War“. Endgame ist jetzt zwar nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, dafür überzeugt er auf einer anderen Ebene. Das sich Endgame natürlich in die erwartete Richtung bewegen wird, war klar. Ebenso, dass die Avengers Federn lassen müssen, ansonsten hätte er seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Daher ist die Interaktion in einer wesentlich kleineren Gruppe, die Stärke des Films und führt diesen somit auch konsequent und sehr emotional zu Ende. Definitiv ein Muss für jeden Fan und jeden der auch nur einen Hauch Interesse an Superheldenverfilmungen hat. Einzige Voraussetzung, man sollte die Vorgänger des Franchises kennen, ansonsten wäre der Unterhaltungswert nur halb so groß. Und so bekommt Avengers von mir die gleiche Wertung, die auch schon Infinity War bekommen hat.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Endgame Review Szenenbild004Bild & Ton:

Die Bild und Tonwertung kann ich dieses Mal kurz halten, den beide sind auf besten Blu-Ray Niveau. Die Schärfe, Farben, Kontraste und Schwarzwerte stimmen einfach. Der Ton ist große Klasse, die Dialoge und Surroundeffekte sind perfekt abgemischt. Sprich: Dialoge trotz Surroundeffekte immer klar verständlich und der Surroundsound bombt den Zuschauer/Hörer von der Couch. Man fühlt sich regelrecht mitten ins Schlachtgetümmel hineinversetzt. Bei Endgame nutzte Disney die komplette Kapazität der BD aus, keine Extras, keine Trailer, ein großes Plus, um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber dennoch, Dolby Atmos bleibt der UHD vorbehalten. Dennoch fand ich den deutschen Ton wirklich sehr gut und habe Dolby Atmos jetzt nicht speziell vermisst.

Extras:

Das Bonusmaterial findet zugunsten der Bild und Tonqualität auf einer extra Scheibe Platz. Dabei bieten diese aber nur rudimentäre Infos. Ein paar Interviews, ein paar entfernte Szenen und Outtakes, that‘s it. Somit bleibts bei Durchschnittskost und ist für mich der einzige Schwachpunkt dieser Veröffentlichung.

(Marc Maurer)

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Bewertungen: 4.6 / 5. 623

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