DC und Marvel machen es schon seit Jahren so, wenn ein Comic erfolgreich ist, gibt es dazu eine Realverfilmung. Auch bei Mangas und Anime ist es so, doch leider ist sind diese eher schlecht als recht und eher so ziemlicher Trash. Nun, wo Kazé uns für kurze Zeit einen Zugang zu Anime on Demand zur Verfügung gestellt hat, dachten wir halt, Leben am Limit, schauen wir uns mal die Teil 1 der Realverfilmung des Animeblockbusters „Attack on Titan“ an. „Attack on Titan“ wurde als Realfilm zweigeteilt und wurde recht gespalten aufgenommen, die einen fanden die Filme ganz ordentlich, die anderen eher unterirdisch. Als Fan der Anime Reihe haben wir Part 1 mal getestet und können euch sagen, ob die übermächtige Vorlage ordentlich verfilmt wurde oder man dem doch besser aus dem Weg gehen sollte.
Story:
Ein Jahr ist vergangen, seitdem die Titans, riesiger Monster, durch die schützenden Mauern der Städte gebrochen sind und alles in Schutt und Asche gelegt haben. Seitdem haben Eren und seine Freunde eine neue Einheit gegründet und sich vorbereitet. Nun ist es so weit, jetzt sollen sie raus in die Außenwelt und den Kampf gegen die übermächtigen Titans aufnehmen. Ein Himmelfahrtskommando.
Eindruck:
Zwar ist dieser Film keine 1 zu 1 Verfilmung der Vorlage, einiges wurde schon abgeändert, aber man erkennt hier definitiv, dass es sich um die Story von „Attack on Titan“ handelt, sprich, das Thema wurde nicht verfehlt. Die Vorlage hatte es ohne Frage in sich und naja, hier wurde diese eher schwach neu umgesetzt. Dies liegt jetzt nicht an der Story oder den Darstellern, das passt schon, aber die CGI, die ist – nennen wir es mal mies. Regisseur Shinji Higuchi gibt selbst zu, dass er hier nicht das Budget hatte, um Hollywood CGI hinzukriegen und bat die Zuschauer gnädiger zu sein, aber es ist schwer, wenn die CGI bei „Attack on Titan“ fast schon Augenkrebs verursacht.
Das Bild ist sehr dunkel gehalten, trotzdem sieht man durchgehend die Green Screens und die Titanen selbst sind so schwach animiert, das hat schon was von 80er Jahre. Da verpufft jede Wirkung und jede noch so dramatische Action, stattdessen wirkt das Gesehene unfreiwillig komisch bzw. fast schon zum Fremdschämen. Aber immerhin die Endzeit-Atmosphäre kommt schon ganz ordentlich rüber. Die Trostlosen zerstörten Gebäude, und wenn es mal nicht Green Screens sind, sehen die schon ganz okay aus.
Wie die Vorlage ist auch der Realfilm nicht für Kinder geeignet. Der Bodycount ist nämlich nicht nur sehr hoch, das CGI Blut spritzt hier regelrecht durch die Gegend und hat schon diverse splatterartige Momente, entsprechend kommt auch der chancenlose Kampf gegen die Titans sehr brachial rüber.
Ich muss aber auch sagen, auch wenn der Film viel Action hat, hat der Film auch mit einigen Längen zu kämpfen, im Mittelteil dümpelt schon einiges vor sich hin, kann auch daran liegen, dass, auch wenn der Cast sichtlich bemüht ist, man einfach nicht man nicht die Spannung und den Charme der Vorlage erreichen kann.
Das Finale des Films ist aber schön brachial, auch hier macht die schwache CGI natürlich einiges kaputt, aber ich finde, selbst einen Fan der Vorlage bietet das Ganze schon ein kleines Highlight und Natürlich, da ja auch ein zweiter Teil kam, endete das Ganze in einem Cliffhanger.
Fazit:
Die Vorlage zählt zu den besten Mangas und Animes aller Zeiten, da kann die Realverfilmung nur verlieren und leider hat sie sehr stark verloren. Schwache CGI mit hohem Trashfaktor machten, wie bei so vielen Anime Verfilmungen auch hier alles kaputt. Vieles sah einfach nicht schön aus und wurde optisch auch alles andere als ansprechend umgesetzt, dabei hatte das ganze Potenzial was ganz Großes zu werden. Anschauen kann man sich den Film natürlich, jedoch ist es besser, wenn man den Film ignoriert und beim Anime bleibt.
(Pierre Schulte)
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