Atomic Eden – Streaming Review | UCM One GmbH | Tonpool Medien GmbH | 19.12.2021

Atomic Eden – Streaming Review Film Artikelbild

Wir haben uns „Atomic Eden“ digital angesehen und präsentieren euch hier das Review dazu:

Mike Möller ist vermutlich vielen kein Begriff, aber in Sachen Stunts gehört er zu den ganz Großen in Deutschland und ist in diesem Bereich auch in Hollywood aktiv. Unter anderem war er für die Stunts in „Tribute von Panem“ und „Hitman: Agent 47“ zuständig. Ab und zu treibt es diesen Stuntman aber auch als Schauspieler vor die Kamera. Dies sind meist absolute Low Budget Actionfilme, die von der Blockbuster Generation kaum beachtet werden, aber in der Indie Szene werden sie für ihre Action gefeiert. Einer dieser Filme ist „Atomic Eden“. Nun 6 Jahre nachdem „Atomic Eden“ auf diversen Festivals lief, erscheint der Film auch bei uns auf DVD und Blu-ray. Wir haben den Film für euch getestet und können euch sagen, wie trashig der Film wirklich ist.

Atomic Eden – Streaming Review Film szenenbild

Story:

Söldner Stoker soll nach Tschernobyl reisen, um dort eine Fracht rauszuholen. Dafür heuert er eine Truppe an, die ihn dabei unterstützen soll. An sich eine leichte Aufgabe, doch kaum sind sie am Zielort angekommen merken sie, dass sie in eine Falle geraten und von Unmengen an Gegnern umzingelt sind. Der Kampf um Leben um Tod beginnt.

Eindruck:

Es muss natürlich direkt gesagt werden: „Atomic Eden“ ist kein Hochglanz Hollywood Film. Zwar konnte man mit Fred Williamson („From Dusk Till Dawn“) in der Hauptrolle und Lorenzo Lamas („Renegade) in einer Nebenrolle ein paar bekannte Darsteller gewinnen, aber trotzdem handelt es sich um einen absoluten Low Budget Indie Film, der schon eher in Richtung Amateurfilm geht. Wobei man sagen muss, wenn man den Film als Amateurfilm bezeichnet, dann ist dieser ein extrem hochwertiger.

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Der Rest des Casts besteht aus ziemlich unbekannten Leuten, die bisher oft nur in B bis C-Movies zu sehen waren. Dementsprechend agieren sie hier auch. Sie versuchen zwar recht cool rüberzukommen, bringen die Dialoge aber dann so holprig und over the top rüber, dass es schon unfreiwillig komisch wirkt. Auch mit der Logik an sich und dem dazugehörigen Realismus sollte es man nicht so genau nehmen. Aber man merkt, dass „Atomic Eden“ gar nicht so wirklich ernst genommen werden will, sondern eher der Spaß im Vordergrund steht und das klappt hierbei dann auch gut.

Die Handlung passt mehr oder weniger auf einen Bierdeckel. Es gibt Ballerszenen ohne Ende, die teilweise recht trashig gemacht sind. Zum Beispiel wird eine einfache Spanplatte als Deckung benutzt, damit diese einen vor den tödlichen Einschüssen schützt. Oder man wiederholt manche Szene um zu zeigen, wie viele Leute man erschossen hat. Hier ist der Bodycount übrigens sehr hoch. In bester Manier werden dabei die Gegnermassen nieder geballert, wobei es zumindest auch so weit geht, dass selbst die Helden nicht vorm Tod sicher sind und einige Team Mitglieder das Zeitliche segnen dürfen.

Ein Großteil der Action beschränkt sich dabei auf wildes Geballer, ein paar Explosionen und zwischendurch werden auch ein paar Leute mal eben abgestochen. Wobei es schon ganz witzig anzusehen ist, wenn jemand hinter einem viel zu kleinem Schrank in Deckung geht, er nicht entdeckt wird, um dann lässig hinter einem bösen Buben zu erscheinen, um ihm dann ein Messer in den Rücken zu rammen. Läuft, würde ich sagen.

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Martial Arts Szenen sind eher wohldosiert, aber wenn, dann richtig. Und genau da kommt Mike Möller ins Spiel. Der gerade einmal 1.60m große Springfloh zeigt dabei sein ganzes Können, sodass es fast schon wie ein Werbeclip für ihn rüberkommt. Was er hier an Moves raushaut, ist ganz großes Kino. Es hat schon seinen Grund, warum er in einem Atemzug mit Scott Adkins und Marko Zaror genannt wird. Auch hat er schon mit Martial Arts Ikone Donnie Yen zusammenarbeiten dürfen und er wurde für den Tarus Stunt Award nominiert. Seine Körperbeherrschung ist einfach nur unglaublich. Seine Bewegungen sind schnell, hart und spektakulär. Alles wurde ohne schnelle Schnitte aufgenommen und auch wenn die Kamera nicht immer perfekt ausgerichtet ist, zeigt man damit auf sehr deutliche Weise, wie Martial Arts Szenen gefälligst auszusehen haben. So toll die Fights auch aussehen, ein paar mehr hätte ich mir als Martial Arts Fan schon gewünscht, da man sich als Fan daran nicht satt sehen kann. Das Ende des Films hat dann direkt Potenzial für weitere Fortsetzungen.

Fazit:

„Atomic Eden“ ist trashig, unfreiwillig komisch und schauspielerisch alles andere als Oscar reif, aber er macht Spaß. Zumindest, wenn man auf Action steht. Die Ballerszenen, so bräsig diese manchmal sind, machen Laune. Highlight sind natürlich die Kampfszenen, die haben es dabei in sich.Hier beweist Mike Möller sein ganzes Können. Zwar sind es nicht so viele Szenen wie erhofft, aber alleine wegen dieser Szenen muss man „Atomic Eden“ als Martial Arts Fan gesehen haben.

Hier erhältlich:

  • Atomic Eden (Blu-ray)
  • Atomic Eden (DVD)
  • Atomic Eden (Digital)

(Pierre Schulte)
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