Story:
Der Vater Artik malt düstere und brutale Comic Zeichnungen, sein Sohn Adam, der stark geprägt vom Vater ist, tut es ihm gleich. Nebenbei kümmert er sich um die gefangenen Jugendlichen, die Artik für die Ernte benötigt. Adam entwickelt sich durch sein isolierteres Leben und dem Einfluss des Vaters recht zurückhaltend. Doch Artik ist ein erbarmungsloser Serienkiller und weist seinen Sohn mehr und mehr an, es ihm gleichzutun. Seiner putzwütigen Mutter berührt das Leben ihres Mannes wenig, ganz im Gegenteil, sie scheint Freude daran zu haben.Zufällig lernt Adam den anonymen Alkoholiker Holton kennen. Obwohl Adam Freunde untersagt sind, reagiert er zurückhaltend neugierig auf den freundlichen Holton und es entwickelt sich langsam eine Freundschaft. Diese lebensfrohe Seite kannte er bis dato nicht, doch damit bringt er nicht nur Holton in große Gefahr.
Eindruck:
Regisseur Tom Botchii musste bei „ARTIK – SERIAL KILLER” mit wenig finanziellen Mitteln arbeiten. In dem Slasher Genre muss das aber nicht unbedingt von Nachteil sein. Insofern die Story spannend und die Morde blutig sind, kann man das Publikum auch mal mit weniger begeistern. Nun wie schlägt sich „ARTIK – SERIAL KILLER” in dem stark verfilmten Genre, kann er an die beliebten Filme in diesem Gefilde wie „Halloween“, „Freitag der 13.“, „Hostel“, „High Tension“ oder gar „The Texas Chainsaw Massacre“ das Blut äh das Wasser reichen?
Die Herangehensweise von Tom Botchii, den Vater Artik nebenher finstere Comics malen zu lassen, ist interessant. Die Inszenierung spiegelt eine Aussichtslosigkeit rund um die Familie wider, alles wirkt trostlos und bietet zu keiner Zeit einen Anflug von Harmonie. Mit Holton als guter Seele lernt Adam die schönere Seite im Leben kennen. Dieser Kontrast ist natürlich beabsichtigt, denn langsam ändert sich die Denkweise des manipulierten Sohnes.
Mit überwiegend gelungener Kameraführung wird die karge und begrenzte Kulisse eingefangen. An Schauplatzwechseln mangelt es etwas, doch das begrenzte Setting reicht aus, um für eine gedrückte wie düstere Atmosphäre zu sorgen. Im Mittelpunkt der Story stehen Artik (Jerry G. Angelo), Adam (Gavin White) und Holton (Chase Williamson). Die Mutter Flin (Lauren Ashley Carter) erscheint eher sporadisch, in dem an Laufzeit sehr übersichtlichen Film. Die Darstellung aller ist recht solide, einzig Chase Williamson erscheint manchmal etwas hölzern und oberflächlich. Erwähnenswert sind die handgemachten und sorgsam eingesetzten Effekte, welche blutig genug sind, um Genre Fans zu begeistern.
Fazit:
„ARTIK – SERIAL KILLER” hat gute Ansätze, verfolgt sie aber leider zu selten. Das Wechselspiel von Artik, aus Comics malen und seiner Mordlust, bietet eine interessante Idee, mit der man dem Charakter Tiefe gegeben hätte. Doch gelingt es dem Regisseur nicht, beides spannend zu vereinen, stattdessen verpufft es ins Belanglose, weil der Zuschauer zu wenig Futter bekommt und die Zeichnerei von Artik ihn nicht abholt. Ebenfalls die Mutter Flin, die mit ihrer mysteriösen Art und Stimmungsschwankungen eine Bereicherung in der Story wäre, verkommt leider eher zum Statisten für ein paar familiäre Szenen. Holton dagegen ist natürlich präsenter, bietet aber kaum eine glaubwürdige Darstellung und erschien selten gut genug als Gegenpart.
Kurz und knapp, die Figuren sind klischeehaft, bieten kaum eine Überraschung oder entwickeln sich weiter. Auch die Story ist so vorhersehbar, wie es jeden Morgen wieder hell wird, ein spannender Twist ist Fehlanzeige. Die Inszenierung ist einfach zu geradlinig, zwar angereichert mit einigen blutigen Momenten, welche fraglos überzeugen können, doch das gewisse Etwas fehlt meistens. Insgesamt mangelt es der Story einerseits und den Dialogen andererseits an Klasse, um im Gesamtpaket zu überzeugen.
Extreme Genrefreunde werden an dem Film durchaus Spaß haben, sicherlich aber auch atmosphärisch intensivere Kost kennen. Mit der überschaubaren Laufzeit von rund 76 Minuten ist der Film flüssig erzählt und hält sich selten mit Nebensächlichkeiten auf.
Hier muss ich sagen, wäre „ARTIK – SERIAL KILLER” vielleicht 10 bis 15 Minuten länger, das Drehbuch und die Charaktere besser ausgearbeitet, hätte das „ARTIK – SERIAL KILLER” definitiv sehr gut getan, so verschenkt er viele gute Ideen und Ansätze, die für richtige Spannung sorgen würden. Letztlich kein Totalausfall dafür ist er doch zu solide und stimmig inszeniert. An seine von mir genannten Genrekollegen kann er nicht anknüpfen, hier fehlt der letzte Kniff, um den Zuschauer restlos in seinem Sessel zu fesseln.
Bild:
Stilistisch grobkörnig und mit starker Filterung von warm bis kühl, bekommt man ein sehr spezielles Bild. Unter den Stilmitteln leidet natürlich die Schärfe, das Bild wirkt hauptsächlich eher weich, bietet aber durchaus eine teils solide Detailzeichnung in den fokussierten Bereichen. Der Kontrast ist auf durchschnittlichem Niveau, der Schwarzwert dagegen kann mehr überzeugen. Dieser dreckige und künstlich verrauscht wirkende Look passt zum Genre und dem Film. Fans von gestochen scharfen und klinisch reinen Bildern werden allerdings weniger begeistert sein.
Ton:
Die DTS-HD MA 5.1 Spur erklingt überwiegend recht unspektakulär. Die Dialoge sind stets klar und werden präsent in den Raum gestellt. An Umgebungsgeräuschen mangelt es bisweilen, hin und wieder werden die Rears dezent eingesetzt. Überwiegend aber vom Score genutzt, der sich gut über das Boxenset verteilt. So bekommt man eine eher frontlastige Abmischung, die zudem selten dynamisch klingt.
Extras:
- Trailer
- Trailershow
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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