Story:
Im Jahre 1990 in Moskau wird die hübsche Anna Poliatova von einem Model-Scout auf einem Markt angesprochen. Von dem Angebot berühmt zu werden, verbunden mit reisen nach Paris, ist Anna schnell angetan. In der Modellagentur angekommen, lernt sie den Unternehmer Oleg kennen. Er ist von ihr angetan und man verabredet sich, doch dieses Treffen verläuft für ihn anders als erwartet. Anna ist alles andere als ein naives Model, sie ist seit rund drei Jahren eine KGB-Killerin. Und diesen Job beherrscht sie mit tödlicher Präzision und in derartiger Perfektion, dass sie zu den Besten im russischen Geheimdienst zählt. Doch auch dem CIA ist Anna aufgefallen und sie wird enttarnt, man bietet ihr an, als Doppel-Agentin zu arbeiten, mit einem schweren Auftrag. Doch die Belohnung ist verlockend, ein Ende ihrer Tätigkeit und ein sorgenfreies Leben in Freiheit.
Eindruck:
Der französische Regisseur Luc Besson bescherte der Filmwelt recht Abwechslungsreiche und auch erfolgreiche Filme. Mit „Subway“, „Im Rausch der Tiefe“, „Nikita“, „Leon – Der Profi“, „Das fünfte Element“ und vielen anderen, machte er sich schnell einen Namen. Vor zwei Jahren gab es mit „Valerian – die Stadt der Tausend Planeten“ eine flotte Sci-Fi-Comicverfilmung, nun schickt er uns in die Welt einer russischen Agentin, ich war gespannt darauf.
Mit „Anna“ holt Luc Besson wieder eine Frau in die harte Welt, die häufig Männern vorbehalten ist, ähnlich schon wie in „Lucy“ oder „Nikita“. Das russische Modell Sasha Luss (Anna) konnte in Valerian schon erste filmische Erfahrungen sammeln und jetzt stemmt sie die Hauptrolle in „Anna“. Und das macht sie ausgesprochen gut, ihr Spiel ist differenziert und die Actionszenen meistert sie überzeugend. An ihrer Seite sieht man Helen Mirren, die hier mit einer recht skurrilen Darbietung famos aufspielt, Luke Evans und Cillian Murphy runden die prominenten Darsteller ab.
Die Inszenierung von Luc Besson in „Anna“ ist ungewöhnlich verschachtelt, es geht häufig zeitlich vor und zurück, das benötigt eine gewisse Aufmerksamkeit. Das birgt zwar eine gewisse Spannung und bringt überraschende Wendungen in der Story, nutzt sich auf Dauer aber etwas ab. Dem Zuschauer wird dadurch zu häufig der Faden in der Geschichte durchtrennt und neu angeknüpft, darunter leidet dann auch der Spannungsbogen etwas. Hier hätte Luc Besson einfach geradliniger agieren sollen, weniger ist eben doch manchmal mehr.
Fazit:
Mit „Anna“ bringt Luc Besson eine recht spannende Agentengeschichte, die durchaus gefällt. Die Darsteller machen alle einen tollen Job, die Story ist vielseitig und die Actionszenen imposant inszeniert. Schade, dass mein persönliches Highlight, die Actionszene im Restaurant, schon recht früh zu sehen ist, denn die danach folgenden Szenen erreichen leider nicht mehr die Wucht und Dynamik. Was nicht heißen soll, die anderen Actionszenen wären schlecht, doch so richtig mitgefiebert habe ich fast nur bei der Sequenz im Restaurant. Wäre die Geschichte etwas flüssiger erzählt worden, so wäre ich begeistert, doch leider bremst die zeitlich variierende Story sich selber aus. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt, denn der Rest unterhält bestens, bietet unterschiedliche Location und gut getimte Actionszenen. Insgesamt also ein klasse Agentenfilm, der Spaß macht und gut unterhält. Dem leider ein kleiner Beigeschmack anhaftet, der vermeidbar gewesen wäre, dennoch sehenswert ist Anna auf jeden Fall.
Bild:
Ein sehr scharfes Bild bekommen wir serviert, das gilt vom Close-up bis zur totalen. Die Farbgebung ist recht natürlich gehalten, die teils warme oder kühlere Filterung, beeinträchtigt das Gezeigte kaum. Dazu ein sehr ausgewogener Kontrast mit sattem Schwarzwert und somit bekommt man ein eindrucksvolles Bild auf die Leinwand. Das gefällt und bietet keinen Anlass zur Kritik.
Ton:
Die DTS-HD MA 5.1 Spur liest sich schon einmal erfreulich, doch läuft der Film, ertönt alles recht leise. Das erinnert an manche Tonspuren der Marvel Verfilmungen, in denen ich die Lautstärke deutlich anheben musste. Mit angehobener Lautstärke kommt dann auch Räumlichkeit ins Spiel, die Rears werden gut einbezogen, nicht nur in den Actionszenen. Wobei diese, gerade bei den eingesetzten Waffen, recht flach klingen, fast drucklos. Hier hilft auch kein weiteres aufdrehen der Lautstärke, damit muss man leben, es klingt häufig mehr nach Spielzeugpistole. Letztlich aber zu verkraften und mit der höheren Lautstärke, bekommt man eine effektvolle Tonspur auf allen Speakern, inklusive soliden Bassfundament.
Extras:
- Die Kostüme
- Der Restaurant-Kampf
- Die Produktion
- Die Verfolgungsjagd
- Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
©Bilder und Trailer Studiocanal – Alle Rechte vorbehalten!
Könnnte bei passendem Angebot in meine Sammlung wandern, Danke für das Review!
Ja auf den habe ich auch schon gewartet, der Trailer hat mich schon getouched und nach dem Review wird der in kürze käuflich erworben. Vielen Dank an den Autor.