Bei Geld hört einer Redewendung zufolge die Freundschaft auf und dass dem so ist, beweisen auch Sony Pictures und Disney. Da sich die beiden Partner auf keinen gemeinsamen finanziellen Nenner einigen konnten, ist die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft künftig nicht mehr im Marvel Cinematic Universe (MCU) zu sehen.
Gerade erst erlebt der Superheld mit „Spider-Man: Far From Home“ einen Höhenflug und soll es Berechnungen zufolge auf ein Einspielergebnis von gut 1,1 Milliarden US-Dollar schaffen. Damit ist es der erfolgreichste Film der Reihe und gleichzeitig der größte Kinohit der Sony Filmstudios. So weit, so gut. Doch seit 2016 ist Spider-Man Bestandteil des MCU, das zu Disney gehört. Rechteinhaber der Spinne ist unterdessen Sony.
Bislang sah die Vereinbarung vor, dass der Löwenanteil der Einnahmen mit 95 Prozent an Sony geht. Diese Übereinkunft ist nun ausgelaufen und sollte neu verhandelt werden. Das US-amerikanische Magazin „The Hollywood Reporter“ berichtet darüber, dass es zu keiner Verlängerung des Vertrags kommt. Einerseits bestanden unterschiedliche Ansichten für die weitere Zusammenarbeit und vor allem die Verteilung der Einnahmen sorgte für Uneinigkeit. Disney wollte seinen Anteil auf 50 Prozent erhöhen und dieses Prinzip auch auf andere Sony-Charaktere wie Venom übertragen. Sony verwies unter anderem darauf, dass der Partner auch in anderer Hinsicht noch gut mitverdient hatte – so etwa durch den Verkauf von Merchandise-Artikeln und den Comics.
Das Ende der Kooperation zeichnete sich schon länger ab, denn im Juli auf der Messe Comic Con in San Diego wurden die kommenden Marvel-Projekte vorgestellt. Der Fokus lag auf „Doctor Strange“, „Thor“ und „Black Widow“ – vom Spinnenmann fehlte Spur. Das Ende ist nun in Stein gemeißelt. Der Superheld selbst steht jedoch längst nicht vor dem Aus. Angeblich sind bereits zwei neue Blockbuster in Planung, bei denen abermals Regisseur Jon Watts und Hauptdarsteller Tom Holland mitwirken.