A Tale of Two Sisters – Blu-ray Mediabook | Capelight Pictures | 09.12.2019

A Tale of two Sisters Artikelbild

A Tale of two Sisters Mediabook kaufen Shop 2019Story:

Nach einem langen Aufenthalt in der Psychiatrie kehren die Geschwister Su-mi und Su-yeon endlich wieder Heim. Ihre Stiefmutter Eun-joo verhält sich anfänglich wohlwollend den beiden gegenüber. Doch von Su-yeon wird die Stiefmutter eher eingeschüchtert und sie selbst zeigt gegenüber Su-mi nur Missachtung. Plötzlich geschehen seltsame Dinge im Haus, man hört Schritte in der Nacht und aus den Holzdielen tropft Blut. All das beunruhigt auch die strenge und taffe Stiefmutter zunehmend, deren Schikanen zu den Schwestern zunimmt. Aber auch das Verhalten der Schwestern wird immer mysteriöser und natürlich trägt Eun-joo ihren Teil dazu bei. So dauert es nicht lange, bis die Stimmung zwischen den beiden Schwestern und der Stiefmutter eskaliert. Einzig der Vater der beiden zeigt sich von allem wenig beeindruckt und reagiert seltsam gelassen. Dennoch scheint in der Vergangenheit etwas passiert zu sein, über das die Eltern nicht reden wollen. Aber letztlich lässt sich die Vorgeschichte nicht ausradieren und holt alle beteiligten ein.

A Tale of two Sisters Mediabook Eindruck:

Der südkoreanische Horrorfilm von Kim Jee-woon („The Good, the Bad, the Weird“, „I Saw the Devil“, „The Last Stand“) hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Erschien er doch im Jahr 2003 und bekam sechs Jahre später ein US.Remake mit Uninvited („Der Fluch der 2 Schwestern“) spendiert. Das letztlich wenig überzeugend konnte und dem Original nicht das Wasser reichen kann, wie so häufig bei Remakes. Das sehr ruhige und mit gemächliche Tempo inszenierte Film, könnte fast schon als Drama durchgehen. Doch nach und nach schleicht sich ein gruseliges Gefühl ein. Gelungen startet der Regisseur seinen Film, baut die Charaktere auf, setzt langsam eine unheilvolle Atmosphäre entstehen und lässt dann mehr und mehr die Familie aufeinander los.

Mit langsamen wie beeindruckenden Kamerafahrten wird das Haus immer bedrückender dargestellt. Dadurch wirkt die Kammerspielartige Inszenierung recht unheimlich und verschont von schnellen Schnitten, entsteht eine packende Stimmung. In der auch die Inneneinrichtung plötzlich eine andere Wirkung ausstrahlt.

„A Tale of Two Sisters“ ist recht unblutig, der Horror entsteht aus den Aktionen der Protagonisten und der rätselhaften Geschichte. Eine Geschichte, die aber auch fordert, der Zuschauer sollte aufmerksam sein. Viele Dinge erscheinen unwichtig, die Lösung der Geschichte wirkt vorhersehbar, doch hier ist nichts wie es scheint.

Die Darsteller brillieren allesamt großartig, das ist auch wichtig, denn die vier Hauptdarsteller müssen den Film tragen. Und das gelingt ihnen eindrucksvoll, so entsteht innerhalb der Familie schnell eine Spannung, mit verbalen Machtkämpfen und psychischen Spielchen, die es in sich haben.

A Tale of two Sisters Mediabook Fazit:

Eine ruhige, aber facettenreiche Inszenierung. Die Geschichte wird sorgsam aufgebaut, ohne Hektik und unnötige spektakuläre Akzente und doch steigt die Spannung stetig an. Ein ruhiger Horrorfilm, nahezu langsam erzählt, ja, aber ein wirkungsvoller. Wer Gefallen an einer durchdachten Story mit gemächlichem Tempo hat, der wird belohnt. Freunde schneller Schnitte und extremer Gore Szenen werden eher enttäuscht sein. Doch wer gegenüber dem Üblichen im Genre häufig verwendeten Muster mittlerweile gelangweilt zuschaut und sich Abwechslung wünscht, der sollte ein Blick riskieren. Vielleicht eröffnet es eine neue Perspektive, die sicherlich nicht außergewöhnlich ist in „A Tale of Two Sisters“, dafür aber mit einer spannenden, wie nachdenklichen Story punktet. Somit bleibt eine Herausforderung für den Zuschauer und sicherlich keine leichte Kost, in der man aber, mit einer intensiven Story, deren Horror langsam den Nacken herauf krabbelt, belohnt wird.

Das Capelight Mediabook ist abermals ein Highlight, die Optik wie Haptik des Covers gefällt. Das Artwork des äußeren ist stimmig und auch innen erfreut die gelungene Abstimmung von Disc und Gestaltung das Auge. Dazu das gewohnte Booklet und ein wie immer guter Preis des Mediabooks, erfreuen das Sammlerherz.

A Tale of two Sisters Mediabook Bild:

Auffällig ist das präsente Filmkorn, das dem Film nicht nur den entsprechenden Look verleiht, sondern auch das gewisse Etwas. Die Farbgebung ist abwechslungsreich, mal kühl, dann warm, auch mal mit einer Farbe recht stark gefiltert und dann im Kontrast fast blass wirkend., aber nie unangenehm oder aufdringlich, sondern stimmig. Der Kontrast gefällt und der Schwarzwert begeistert. Auch wenn man den Eindruck hat, dass in manchen dunklen Szenen Details verloren gehen, so ist das bewusst eingesetzt. Sicherlich hat die Schärfe teils Luft nach oben, so fügt sie sich dennoch der Stimmung des Films. Das alles trägt zur Atmosphäre der Story bei, somit ein überzeugendes Bild.

Ton:

Der Ton macht Laune, alle Speaker werden gekonnt einbezogen. Selbst Stimmen sind nicht nur dem Center vorbehalten, dazu die für das Genre üblichen Soundeffekte, verteilen sich passend auf das komplette Boxenset und werden dynamisch in den Raum geworfen. Gerade bei der ruhigen Inszenierung schocken den Zuschauer schon die tonalen Dynamik-Sprünge, das Gezeigte erledigt den Rest, eine grandiose Symbiose aus Bild und Ton. Übrigens, der teils wabernde Score unterstützt vom Sub, ist auch nicht ohne. Auch wenn die ruhige Inszenierung, wenig Basis für eine brachiale Tonspur bietet, so wurde hier das beste herausgeholt.

A Tale of two Sisters Mediabook Extras:

  • Film mit Audiokommentar von Regisseur und Darstellern
  • Entfallene Szenen
  • Making-of
  • Interviews mit den Darstellern
  • Kim Jee-woon Analyse der Erzählstruktur
  • Der Film aus der Sicht eines Psychiaters
  • Kim Jee-woon über die Faszination des Horrorfilms
  • Erinnerungen an die Dreharbeiten
  • Trailer

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

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