A Plague Tale: Innocence – PS4 Review | Asobo Studio

A Plague Tale Innocence PS4 Review Artikelbild

A Plague Tale Innocence PS4 Review CoverÜber den Publisher Focus Home Interactive hat Asobo Studio ihr neuestes und erstes richtig großes Spiel A Plague Tale: Innocence veröffentlicht. Das Setting des düsteren Stealth-Adventures ist das Königreich Frankreich im Jahr 1349 in dem die Pest wütet. Amicia und ihr jüngerer Bruder Hugo gehören der adeligen Familie De Rune an. Sie werden zu Waisen, nachdem die Inquisition mit aller Brutalität ihr Zuhause verwüstet und die Eltern abgeschlachtet hat. Aus irgendeinem Grund ist die Inquisition auf der Suche nach Hugo und verfolgt gewaltsam ihr Ziel.

Die Geschwister werden quer durch das Land gehetzt und lernen, im unerbittlichen Kampf ums Überleben, die gnadenlose Realität der Erwachsenenwelt kennen. Doch was passieren in Frankreich für mysteriöse Dinge? Nicht nur der schwarze Tod geht um, sondern auch riesige Rattenschwärme tauchen überall auf und fallen über alles her, dass sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen kann. Nur vor Feuer haben die lichtscheuen Nager Angst und lassen sich damit kurzzeitig vertreiben. Die Dunkelheit sollten die Geschwister also meiden sobald Ratten in der Nähe sind, denn sonst lauert in den Schatten der sichere Tod. Anders schaut es hingegen aus, wenn es darum geht sich an den Soldaten der Inquisition vorbeizuschleichen, hier leisten Dunkelheit und Schatten gute Dienste.

A Plague Tale Innocence PS4 Review Szenenbild001Amicia und Hugo sind aufeinander angewiesen und versuchen die drohenden Gefahren geschickt gegeneinander ausspielen und Probleme nach Möglichkeit nicht durch Gewalt zu lösen. Hierzu ist gute Zusammenarbeit und Taktik essentiell. Während Amicia, nur mit einer Steinschleuder und ihrem Verstand bewaffnet, ihre Schleuder, Steine, Tontöpfe und im weiteren Spielverlauf noch mehr Gegenstände einsetzen kann um z.B. Wachen abzulenken, kann der kleine Hugo durch enge Öffnungen krabbeln und so Türen öffnen oder andere Positionen erreichen. Die meiste Zeit hält sich Hugo aber an der Hand seiner großen Schwester fest, Amicia kann ihn jedoch bitten, sich nicht vom Fleck zu rühren und dabei mucksmäuschenstill zu sein. Doch Vorsicht! Lässt Amicia ihren kleinen Bruder zu lange alleine, gerät er in Panik, ruft nach ihr oder rennt ihr blindlings hinterher. Sind Soldaten in der Nähe endet das fatal. Es gilt also immer sich das Areal genau anzuschauen und seine nächsten Schritte vorab gut zu planen.

Da Amicia mit ihrer Steinschleuder sehr gut umgehen kann, ist es für sie möglich gezielt bestimmte Ziele treffen. Geht es z.B. darum eine Rattenhorde zu vertreiben, kann Amicia Lichtquellen wie aufgehängte Lampen von der Decke schießen. Versperrt eine Wache den Kindern den Weg, lenkt ein gut gezielter Schuss auf ein Metallschild oder einen Eimer diese ab und die beiden können vorbeischleichen.

A Plague Tale Innocence PS4 Review Szenenbild002Obwohl die Story in dem Spiel klar im Fokus steht, gibt es reichlich Gameplay-Elemente. Auch Bosskämpfe fehlen nicht und gleich der erste davon erinnert an das alttestamentarische Aufeinandertreffen von David und Goliath. Die kleine Amicia muss sich nur mit ihrer Schleuder bewaffnet einem riesigen, muskelbepackten Ritter stellen. Als wäre das nicht schon schlimm genug trägt dieser noch dazu eine Rüstung und schwingt einen gigantischen Streitkolben. Amicia kann diesen Kampf nur gewinnen, wenn sie zur richtigen Zeit, gezielten Treffer auf bestimmte Rüstungsteile ausführt. Denn erst ohne die schützende Rüstung ist der Koloss verletzbar.

Grafisch schaut „A Plague Tale: Innocence“ aufgrund des düsteren Settings entweder bedrückend finster und ekelig oder einfach nur umwerfend schön aus. Wirklich beeindruckend sind die nahezu fotorealistischen Hintergründe im Zusammenspiel mit den wirklichkeitsnahen Beleuchtungseffekten. Hinzu kommt eine enorme Detailverliebtheit was die Charaktermodelle, deren Kleidung und Ausrüstung angeht sowie tolles Art-Design. In diesem Punkt muss sich das Spiel absolut nicht hinter teuren AAA-Produktionen verstecken. Auch die Musikuntermalung bewegt sich auf hohem Niveau und trägt durch eine gute Auswahl von passenden Melodien ihren Teil zur dichten Atmosphäre bei. Natur und Umgebungsgeräusche erzeugen eine glaubhafte Soundkulisse und auch die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen. Vermeiden sollte man allerdings die englische Synchronisation, denn hier sprechen die Charaktere englisch mit französischem Akzent was absolut keinen Sinn macht und die Immersion zerstört.

Emotional erleben wir im Spielverlauf ein ständiges auf und ab der Gefühle. Was zunächst ganz harmlos und unschuldig beginnt wird schnell zu einem schrecklichen und oft sogar richtig gruseligen Horrortrip. Gegensätze deren Ausmaße man sich im Vorfeld nicht hätte vorstellen können.

Inhaltsverzeichnis

Fazit:

A Plague Tale Innocence PS4 Review Szenenbild003Ich bin begeistert! Das Abenteuer von Amicia und Hugo konnte mich mit seinen mittelalterlichen Kulissen und der packenden Geschichte, die in 17 abwechslungsreichen Kapiteln erzählt wird, regelrecht an den Bildschirm fesseln. Wenn einen ein Spiel das quasi aus dem Nichts kam so positiv überraschen und begeistern kann, und sich dann als Indie-Titel sogar gegen so viele zeitgleich erschienene AAA-Titel behauptet, dann kann man das nur als eine Glanznummer bezeichnen. Chapeau Asobo Studio! Mit „A Plague Tale: Innocence“ habt ihr etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt.

Pro:

  • dichte, emotionale Story
  • unverbrauchtes Setting
  • packende, glaubhafte Atmosphäre
  • gutes Gameplay
  • beindruckende Beleuchtungseffekte

Contra:

  • linearer Levelaufbau
  • Clippingfehler

(Björn Cuber)

© Bilder und Trailer Asobo Studio/Koch Media – Alle Rechte vorbehalten!

A Plague Tale Innocence PS4 Review Cover

 

 

A Plague Tale Innocence xboxone Review Cover

 

 

Bewertungen: 4.7 / 5. 864

Schreibe einen Kommentar