Am 26. August 2021 kam „Nur 48 Stunden & Und wieder 48 Stunden im Mediabook“ auf Blu-ray in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Nur 48 Stunden:
Albert Ganz entkommt, dank Billy Bear, während seiner Haftstrafe bei Arbeiten in der freien Natur. Nach der blutigen Flucht machen sich beide auf nach San Francisco, um dort einen ehemaligen Komplizen zu töten und an ihr Geld aus einem Diebstahl zu gelangen. Der Polizist Jack Cates holt Reggie Hammond für 48 Stunden aus dem Gefängnis, denn dieser kennt die beiden Flüchtigen. Allerdings gestaltet sich die Zusammenarbeit recht schwierig. Dem griesgrämigen Cates gefällt das Plappermaul Hammond so gar nicht. Doch das ungleiche Paar rauft sich zusammen und sie finden schnell eine Spur.
Und wieder 48 Stunden:
Ein Rocker wird in einer entlegenen Bar beauftragt, Hammond zu töten. Währenddessen ermittelt Cates gegen den Drogendealer Iceman. Als Cates aus Notwehr einen Mann erschießt, droht ihm eine Anklage. Am Tatort entdeckt er ein Bild von Hammond, er glaubt, er sei das Ziel von Iceman. Kurz darauf wird Hammond aus dem Gefängnis entlassen, Cates versucht ihn erneut zu überzeugen, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Eindruck
Paramount bringt beide Teile in einem Mediabook in den Handel, dabei erscheint „Und wieder 48 Stunden“ erstmals auf Blu-ray. Für diese Neuauflage bekamen beide Filme ein 4K-Remastering. Nun, wie sich das überarbeitete Bild schlägt, dazu später natürlich mehr.
Zu den Filmen braucht man theoretisch nichts mehr sagen, beide sind auch heute noch höchst unterhaltsam. „Nur 48 Stunden“ aus dem Jahr 1982, unter der Regie von Walter Hill, ist ein perfekter Actionthriller mit zwei klasse Hauptdarstellern und köstlichen Dialogen. Walter Hill drehte auch die Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“, der aus dem Jahre 1990 stammt. Dieser fiel, meiner Meinung nach, düsterer und actionreicher aus, spart aber nicht an witzigen Momenten. Denn das Zusammenspiel zwischen Cates (Nick Nolte) und Hammond (Eddie Murphy) funktioniert erneut bestens. Daneben gibt es einige Szenen mit Eddie Murphy, die einfach nur köstlich sind und für sich allein schon grandios funktionieren.
Beide Filme, gerade Teil 2, bieten teils harte Gewaltszenen, diese werden aber mit viel Wortwitz und Situationskomik gekonnt aufgelockert. Der Buddy-Movie ist intelligent inszeniert und das mit zwei Akteuren, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Allein Quasselstrippe Eddie Murphy ist schon ein Genuss, dazu der stets übellaunige Nick Nolte, all das ergibt eine vergnügliche Kombination.
Fazit, „Nur 48 Stunden“ & „Und wieder 48 Stunden“ bieten auch heute noch jede Menge Spaß, auch dank ihrer witzigen und teils derben Sprüche. Umso schöner, dass nun auch der zweite Teil endlich bei uns auf Blu-ray erscheint. Kombiniert mit dem ersten Teil, bekommt man es in einem schicken Mediabook, was will der Filmfan mehr?
Schauen wir nun, wie das Bild ausgefallen ist. Der erste Teil bot hier kaum Verbesserung gegenüber der DVD. Natürlich mit besserer Auflösung und Kontrast, auch farblich gab es etwas Mehrwert, allerdings hielt sich der Zugewinn in Grenzen und so richtig überzeugen konnte mich die Blu-ray kaum. Somit kann es ja nur besser werden, womit wir beim Bild der beiden Filme angelangt sind.
Bild
Nun hier kann ich beide Teile zusammenfassen, der Look ist sehr identisch und die Qualität der beiden Filme ähnelt sich stark. Die remasterte Version haucht den Filmen neues Leben ein, vergessen ist die bisher erhältliche und mittelmäßige Blu-ray des ersten Teiles. Das Filmkorn ist vorhanden, recht gleichmäßig und teils sehr fein aufgelöst. Hervorragend ist die Schärfe, die einen überwiegend vergessen lässt, wie alt beide Filme sind. Gerade in den hellen Szenen strotzt das Bild nur vor Details und ist mehr als überzeugend. Angefangen bei den Nahaufnahmen der Gesichter, das Interieur der Zimmer oder die Fassaden der Gebäude, alles erscheint fein aufgelöst. Selbst das karierte Sakko von Eddie Murphy zeigt jede Struktur der einzelnen Muster.
Zugegeben, sowohl Teil 1 wie auch Teil 2 bieten ein paar weichere Momente, die aber eher der Aufnahmetechnik geschuldet sind. Selbst in den dunklen Szenen, insofern relativ gut ausgeleuchtet, erstrahlt das Bild zu neuem Glanz. Die Neonlichter sind farblich kräftig, ohne dass sie zu hell oder übertrieben farbbetont wirken. In den weniger gut ausgeleuchteten dunklen Szenen, gehen ein paar Details verloren, insgesamt aber überschaubar. Farblich bleibt der Look der Zeit erhalten. Teils wirkt das Bild von der Farbgebung etwas reduziert, bietet jedoch auch häufig frisch erscheinende Farben. Gerade die Szenen in den Bars, oder dem bunt beleuchteten Nachtleben, sehen wirklich umwerfend aus. Dazu ein sattes Schwarz, sowie ein kontrastreiches Bild, kurzum, beide Filme bieten überwiegend eine grandiose Vorstellung.
Ton
Hier gibt es jeweils Dolby Digital 2.0 auf den Scheiben. Doch keine Sorge, die Tonspur klingt recht dynamisch und das nicht nur bei dem famosen Score von James Horner. Wichtig sind hier natürlich die Dialoge, wenn Eddie Murphy und Nick Nolte ins Wortgefecht gehen, so ist alles stets klar und verständlich. Die Actionszenen erklingen zeitgemäß, recht druckvoll und meist voluminös abgebildet. Trotz 2.0 erscheint das Klangbild, wenn nötig, mit einem ordentlichen Bass. Somit, eine immer noch gute Tonspur, die mehr richtig als falsch macht.
Fazit, das Paket überzeugt, beide Teile bieten eine tolle Vorstellung, das 4K-Remastering ist gelungen. Einzig tonal bleibt leider alles beim Alten, was aber besser ist, als eine aufgeblasene Tonspur ohne Mehrwert.
Extras
- Filmmaker Focus: Regisseur Walter Hill über Nur 48 Stunden
- Animierter Kurzfilm: ‚Space Kid‘ (1966)
- Filmmaker Focus: Regisseur Walter Hill über Und wieder 48 Stunden
- Kinotrailer
- Booklet
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- 48 Stunden Double Feature im Mediabook (Blu-ray)
(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Paramount Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
© Produktbilder: Filme.de (Hartmut Haake)